Grünland - Westbuchenwald im Nebelmond 962

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Version vom 13. Mai 2016, 16:21 Uhr von Thalion (Diskussion | Beiträge)

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Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Der Himmel ist bewölkt, zurzeit regnet es nicht und nachts ist es schon empfindlich kühl. Der Herbst hat Lupien schon fest im Griff. Thalion tritt aus dem Portal im Grünland und atmet tief die frische Luft ein.

  • Zuhause ist eben zuhause*, denkt er.

Kurz schließt er seine Augen und genießt den Augenblick der Ruhe. Nachdem er sie wieder geöffnet hat, geht er geraden Schrittes in Richtung des Blauen Bären. Doch nach einigen Wegstunden bleibt er stehen. Einige Erinnerungen bauen sich vor seinem geistigen Auge auf. Erinnerungen die von einer ehemaligen Gefahr und dem beinahe Tod von ein paar Freunden und ihm selbst sprechen. Er orientiert sich neu und schlägt einen Weg ein der ihn weiter nordöstlich führt.

  • Wir wollen deine Freunde sein und dir helfen.*

Diese Worte hallen in seinem Gedächtnis wieder. Es waren Worte die wie ein Versprechen binden. Ein Versprechen das gehalten werden muss und gehalten werden soll. Sein Weg führt ihn also nun wieder zurück an den Ort, wo beinahe eine große Gefahr für seine Heimat und seine Familie entstanden wäre. Die wirklich erste echte Gefahr für sein Heimatdorf.

  • Ich muss daheim davon berichten und ich werde empfehlen, das weitere Sucher die Dryade besuchen sollen … wenn sie es gestattet.*

Nach drei Tagen erreicht er die Nähe der Taverne „Zum grünen Zweig“ in Westbuchenwald. Es wird schon langsam dämmerig und der Abend bricht früh herein. Er wartet bis es dunkel ist und man ihn im Wald nicht mehr wirklich sehen kann. Die Rüstung und den Schild legt er ab und versteckt sie, so gut es geht. Ein Platz zwischen dichten Büschen scheint dafür ideal. Thalion achtet darauf die Büsche nicht zu verletzen und nutzt nur totes Holz und alte Blätter für das Versteck. Davon gibt es zurzeit ja mehr als genug. Die Taverne betritt er nicht. Beim letzten Mal hat er zuviel Aufsehen erregt. Aus dem Wald heraus wirft er einen Blick durch die Fenster. Innen brennen Kerzen und erhellen den Raum. Einige Leute, vermutlich Bauern aus der Umgebung, trinken ihr Bier und feiern ausgelassen. Neben dem Ofen, in einer kleinen Wandöffnung steht immer noch der Krug, den die Schankmaiden damals dort aufgestellt haben. Thalion schüttelt leicht den Kopf und bewegt sich dann leise durch den Wald auf einen schmalen Weg.

Zum Glück regnet es nicht. Der Gambeson und die Gugel halten ihn warm. So weit wie das wenige Licht es ihm erlaubt, bewegt er sich in die Richtung wo der Baum von Delina stehen muss. Es stellt sich kein Gefühl ein, als ob er sich betrunken hätte … zum Glück.

  • Ein gutes Zeichen.*

Er sucht sich einen ruhigen Fleck im Unterholz und lehnt sich gegen einen Baum. Sein Schwert und den Dolch bereit neben ihm liegend, schließt er die Augen und versucht etwas zu schlafen.

  • Zum Glück gibt es hier kein Maisfeld in der Nähe. Also sollte ich wenigstens vor Wildschweinen meine Ruhe haben.*

Nach ein oder zwei unruhigen Stunden, und viel Grübelei über das Land Daynon und die dortigen Probleme, fällt er in einen leichten Schlaf. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 16. 10. 2010 [19:34] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Trunken wird Thalion nicht von der Lebenskraft des Waldes. Doch die Bäume sind noch immer kräftig und gesund, wenn auch nicht mehr komplett grün, der Herbst hat diesen Teil des Waldes ebenso im Griff wie den Rest Lupiens. Er ist anders, dieser Wald. Verschlungen und dicht und irgendwie... abweisend. Willkommen sind ihm Menschen nicht und die Besucher des Gasthauses halten sich im Gebäude und auf den Wegen, gerade jetzt in der Dunkelheit. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 17. 10. 2010 [14:06] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Es ist nur ein kleiner Wald durch den ich gehe. Nicht weit entfernt steht das Haus in dem ich aufgewachsen bin. Zuhause. Ich lächle zufrieden. Gleich bin ich draußen. Nebel wabert über den Boden. Nebel? Jetzt? Es ist doch heller Tag … nein, auf einmal ist es Dunkel. Was ist mit den Bäumen passiert? Wieso sind sie so kahl und überall hängen Schlingpflanzen herum. Ein helles schwirren zischt an meinen Ohren vorbei. Plötzlich steht vor mir ein Baum. Groß, Kahl, Gruselig. Ein Pfeil steckt in seiner Rinde. Ich drehe mich um, doch es ist niemand da. Ich umgreife den Schaft des Pfeils … ziehe ihn aus der Rinde und sehe ihn mir an. Blut … da ist Blut auf dem Boden. Ich stehe in einer Pfütze aus Blut. Der Baum blutet. Es ist Rot und sickert aus dem Loch in dem der Pfeil gesteckt hat … nein … er beginnt überall zu bluten. Es sickert zwischen den Furchen der Rinde heraus … immer schneller … immer mehr. Ich trete einen Schritt zurück und sehe mich um. Alle Bäume um mich herum bluten. Es rinnt an ihren Stämmen herunter, sammelt sich am Boden. Aber es sickert nicht ein. Meine nackten Füße sind schon vollständig vom Blut bedeckt.

Ich spüre einen Blick in meinem Nacken. Ein dunkler Schatten steht hinter mir. Ich brauche mich nur umzudrehen und trotzdem weiß ich, dass er dort steht. Mir läuft es eiskalt vom Kopf bis in den Rücken. Ich will rennen … nur schnell weg von hier … zu Mutter und Vater ….Darian, Lania, Sirini, Annika … ich muss schnell zu ihnen … aber wo sind sie?

Ich will rennen, doch das Blut klebt an meinen Füßen. Ich komme nicht vom Fleck. Der Schatten kommt näher, ich spanne meine Muskeln an … nichts … ER ist da … ich zittere … Was ist es? …. Was will es? … ein stechender Schmerz im Rücken … etwas spitzes, schwarzes ragt aus meiner Brust …

Thalion wacht ruckartig auf. Er atmet tief und schnell. Die Hände umklammern seine Waffen. Er zittert, es ist kalt und sein Atem bildet Wolken aufgrund der Kälte. Es ist immer noch dunkel … nein … die Gugel ist ins Gesicht gerutscht. Hektisch zieht er die Kapuze aus seinem Gesicht und sieht den dämmrigen Wald. Es ist doch schon recht hell. Sein Herz schlägt schnell, doch nun beruhigt er sich langsam. Er atmet tief und ruhig ein und aus. Langsam blickt er um sich. Alles ist ruhig. Der Gambeson ist klamm von der feuchten Nacht. Thalion greift nach seiner Flasche und nimmt einen ordentlichen Schluck kühlen Quellwassers. Erst jetzt fällt ihm auf, wie kalt es ihm eigentlich ist. Er steht auf und zieht den Gambeson aus, ebenso die restliche Oberbekleidung, bis er mit blankem Oberkörper im Wald steht. Er zittert und kann dadurch fast nicht mehr seine Arme und Hände kontrollieren. Er reibt sich mit den Händen über die Arme und den Oberkörper. Anschließend zieht er sich wieder schnell an. Schon während er den Gambeson schließt, beginnt sein Körper sich aufzuheizen. Nach wenigen Minuten und ein paar Armbewegungen ist ihm wieder einigermaßen warm geworden.

Jetzt setzt er sich noch einmal an den Baum, grübelt über seinen merkwürdigen Traum und wartet bis es vollends Hell geworden ist. Dann steht er auf, kontrolliert seine Sachen und macht sich auf den Weg, tiefer in den Wald hinein. Er nutzt zumeist schmale Trampelpfade.

Dann hält er inne und sieht sich um. Hier in der Nähe sollte ihr Baum stehen. Dieses Gefühl besser nicht hier zu verweilen hat sich ein wenig verstärkt. In Ermangelung einer anderen Möglichkeit, versucht er es mit rufen.

“Delina. Bist du hier? Ich bin es Thalion. Erinnerst du dich an mich?“

Thalion wartet auf eine Reaktion. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 17. 10. 2010 [19:08] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Zuerst scheint es als würde nichts passieren. Der morgendliche Wald ist neblig und kühl, nur vereinzelt läßt sich der ein oder andere Vogel hören. Laub raschelt unter den Füßen eines Igels. Schließlich, als sich Thalion schon langsam dumm vorkommen könnte, hier im Wald zu stehen und mit jemandem zu reden der nicht da ist, raschelt eine der Buchen leise. Das Laub an den Ästen zittert, braune und gelbe Blätter fallen herab. Die Umrisse des Stammes verschwimmen leicht und eine Gestalt löst sich aus dem Holz. Sie scheint weiblich zu sein, soweit sich das unter dem dunklen Mantel und der weiten Kapuze ausmachen läßt, schlank und recht groß gewachsen. Der Baum hört auf zu zittern und die Dryade macht ein paar Schritte auf Thalion zu. "Ich bin hier", sagt sie ruhig. "Ich bin immer hier." Die Stimme klingt etwas schläfrig. "Und ich erinnere mich. Thalion..." Sie hebt die Hände, moosgrüne Hände, und schlägt die Kapuze zurück. Unter der wilden, wirren, von Blättern, Zweigen, Ranken und kleinen Blumen durchwobenen Frisur kommt ein zartes Gesicht zum Vorschein. Die Haut ist von sattem Grün, die Lippen schimmern in einem dunklen Braunton, ebenso die feinen Brauen und die Lider. Dunkle Zeichnungen ranken sich um ihre Schläfen. Die tiefgrünen Augen mustern den Menschen. Einzig die immer noch blutenden Brandwunden auf ihrer rechten Wange und auf der Stirn verunzieren das Gesicht. Ein fast kindlich anmutender Ausdruck der Hoffnung huscht über die Züge, verjagt den schläfrigen Ausdruck und es scheint fast als wolle die Dryade lächeln. Das Gefühl der Ablehnung läßt schlagartig nach. "Bist du gekommen um mich zu besuchen?" Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 17. 10. 2010 [21:19] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion dreht sich zu der Buche und blinzelt. Spielen ihm seine noch müden Augen einen Streich? Dann tritt sie aus dem Baum heraus. Er kann sich nicht erinnern, ob er so etwas schon einmal gesehen hat. Einen Wimpernschlag lang kribbelt es in seinem Bauch vor Nervosität. Als jedoch das Gefühl der Ablehnung nachlässt atmet er erleichtert auf. Er nickt um ihre Frage zu beantworten.

“Ja, deswegen bin ich hierher gekommen. Ich wollte wissen, wie es dir geht. Schließlich bot ich bei unserer letzten Begegnung meine Freundschaft an und das war nicht nur so daher gesagt.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 10. 2010 [01:59] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Freundschaft..." Ihre Augenbrauen ziehen sich in äußerster Konzentration zusammen. Das Wort und das Konzept dahinter scheinen so fremd. Und doch so wichtig. "Meine Freunde... seid ihr..." Das hatten sie gesagt, nicht nur der Mensch vor ihr sondern andere noch. Doch sie ist nicht ganz sicher was das nun bedeutet. Sie waren wieder gegangen. Hatten ihre Bitte, ihr Flehen abgelehnt. Und doch gesagt sie seien Freunde. So verwirrend... Wie es ihr geht, hat er gefragt. So richtig weiß sie nicht was er damit meint und was sie antworten soll. "Ich bin hier", versucht sie es. "Menschen sind dort drüben..." Sie weist mit der Hand in die Richtung aus der er gekommen ist, dort, wo das Gasthaus liegt. Mitten im heiligen Wald, in dem und von dem sie leben. Hand an ihre Bäume legen. Wenn sie darüber nachdenkt verursacht das fast körperlichen Schmerz. Sie muß das dulden, Gaja hat ihr untersagt sie zu töten. Und Gajas Anwesenheit schenkt ihrem geschundenen Geist Frieden, einen Trost den sie nicht mehr verlieren möchte. Also erträgt sie den Tod einiger Bäume. "Gaja ist hier." Sie lächelt. Daß die einen männlichen Körper gewählt und sich 'Adan' - 'Mensch' genannt hatte bringt sie immer wieder mal zum Lachen. Gaja hatte einen seltsamen Sinn für Humor. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 18. 10. 2010 [19:13] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion nickt und grübelt kurz über die offensichtlichen Schwierigkeiten, die sich während des Gesprächs wohl noch ergeben würden. Allerdings hat er schon etwas Übung damit anderen Rassen menschliche Geflogenheiten und Sprachliche Besonderheiten näher zu bringen. Die Frage war nur, könnte er es auch bei Delina schaffen.

„Ja, Gaja ist hier. Auch ich spüre ihre Gegenwart.“

Er lächelt zurück.

„Sie ist für uns beide hier und für die Menschen dort drüben ebenso. Ich bin aber nicht wegen Gaja oder den Menschen hier. Ich bin deinetwegen zurückgekommen. Weil ich wissen wollte, wie du dich fühlst und ich möchte dir helfen, die Menschen besser zu verstehen. Ich hoffe das du mir ein wenig zuhören möchtest.“

Thalion macht eine kurze Pause und sieht Delina in die Augen.

„Freundschaft ist etwas, was ich als sehr wertvoll ansehe und es ist eines der seltenen Dinge von denen man mehr hat, wenn man es teilt. Es ist ein Gefühl und ein Versprechen zugleich. Unsere Freundschaft soll dir helfen dich besser zu fühlen und indem ich dir meine Freundschaft angeboten habe, habe ich dir auch ein Versprechen gegeben. Ein Versprechen dir zu helfen und für dich da zu sein. Ich bin gerne bereit dich öfter zu besuchen, wenn du das möchtest. Allerdings muss man Freundschaft auch erwidern und zulassen. Wenn du meine Freundschaft möchtest, dann brauche ich auch deine Freundschaft. … Möchtest du diese Freundschaft?“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 10. 2010 [20:20] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina legt den Kopf schief und hört Thalion mit konzentriert zusammengezogenen Brauen sehr aufmerksam zu. Ein trockenes Blatt segelt mit der Bewegung aus ihrer Frisur und schwebt langsam zu Boden. "Ich... brauche Freunde", wiederholt sie stockend das was sie den Elben bei deren Abschied gesagt hat. "Alleine werde ich nicht gesund..." Sie seufzt und wirkt auf einmal abwesend. Das Lächeln von eben ist verschwunden. "Und wenn ich nicht gesund werde... kommen die Einhörner nicht zurück...", flüstert sie. Jetzt sieht sie aus als würde sie gleich weinen. Es mußte so sein. Gaja war da aber sie waren immer noch nicht zurück gekommen. Ihr Wald war stark aber sie selber war nicht perfekt genug. Das mußte der Grund sein. Wenn nur die Einhörner zurückkämen... Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 18. 10. 2010 [21:57] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lässt sich von Delina mitziehen und wirkt nun etwas niedergeschlagen.

“Ich erinnere mich daran, wie viel dir die Einhörner bedeutet haben. Es kann lange dauern, bis wieder welche hierher kommen. Aber du darfst dich nicht entmutigen lassen. Dies ist dein Ziel … dein tiefer Wunsch. Doch für seine Ziele muss man Geduld aufbringen und beharrlich daran arbeiten. Aber das musst du nicht alleine tun. Wenn du mir sagst, was du für Hilfe brauchst um Gesund zu werden, werde ich versuchen dir zu helfen oder versuchen jemanden zu finden der dir helfen kann. Aber es wird trotzdem Zeit brauchen … vielleicht verstehst du es besser wenn ich sage, das es einige Menschenalter dauern könnte. Vielleicht werde ich dann schon lange tot sein bevor es wieder Einhörner hier gibt. … Leider kann ich keine Einhörner hierher bringen. Ich habe noch nie ein lebendes Einhorn mit meinen eigenen Augen gesehen. Vielleicht kann ich das auch überhaupt nicht. Ich habe einmal gehört, das nur unschuldige Wesen, wie Kinder, Einhörner sehen können.“

Thalion hört kurz auf zu reden, als er merkt das er zu sehr abschweift.

“Du solltest dich aber auch nicht zu sehr darauf konzentrieren nur die Einhörner zurück haben zu wollen. Was ist den mit den restlichen Tieren des Waldes? Alles sollte im Gleichgewicht und Gesund sein. Dann kommen sie vermutlich von ganz alleine wieder hierher. Gab es denn sehr viel früher einmal eine Zeit bevor die Einhörner hier waren? Kannst du dich daran erinnern?“

Thalion nimmt seine Trinkflasche vom Gürtel.

“Ich vermute du brauchst es wohl nicht, aber bei uns Menschen ist es Brauch mit Freunden zu teilen. Das stärkt das Gefühl zueinander zu gehören. Es ist nur normales Quellwasser. Allerdings schon etwas länger in dieser Flasche aus Metall aufbewahrt. Möchtest du einen Schluck?“

Er schraubt die Trinkflasche auf und bietet diese Delina an.

“Das Wasser kommt aus dem Loch dort oben heraus.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 10. 2010 [22:35] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Die Dryade streckt langsam die Hand nach der Flasche aus und nimmt sie vorsichtig. Sie untersucht sie aufmerksam mit den Händen und den Augen, dreht sie dann um und gießt ein wenig Wasser auf ihre Handfläche. Aufmerksam verfolgt sie den Weg des Wassers über ihr Handgelenk und dann ihren Unterarm entlang und hat darüber schon wieder vergessen traurig zu sein. Das Wasser tropft von ihrem Ellbogen auf den Boden. Dann setzt sie die Flasche an die Lippen und trinkt einen Schluck daraus. Sehr verwirrt und fragend schaut sie Thalion dabei an. "Das machen Freunde?" Sie betrachtet die Flasche noch einmal und reicht sie ihm dann sehr vorsichtig zurück. "Ich weiß nicht wie ich gesund werden kann", seufzt sie. Gaja hatte ihnen doch gezeigt wie, oder? Aber irgendwie hatten sie nicht zugehört. Nicht zuhören wollen. "Meine Strafe..." Niedergeschlagen läßt sie den Kopf hängen. Das hatten sie gesagt, ihre Freunde, als sie sie darum gebeten hatte ihr zu helfen. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 19. 10. 2010 [18:48] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion nimmt die Flasche wieder an sich.

“Nun ja. Teilen ist eine Sache, die man nicht nur mit Freunden macht. Aber meistens schon.“

Während er die Flasche wieder an seinem Gürtel befestigt, hört er Delina zu und legt dabei seinen Kopf schief.

“Strafe? Ich kann mich nicht erinnern das Adan etwas von einer Strafe sagte. Entschuldige wenn ich zu neugierig sein sollte, aber mich würde interessieren, was das für eine Strafe ist, die dir auferlegt wurde.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 19. 10. 2010 [20:32] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina schüttelt den Kopf. "Nicht Adan... Meine Freunde." Sie schafft es, gleichzeitig betrübt und fast kindlich vertrauensvoll zu klingen. Die Sonne schickt ihre ersten Strahlen durch das kahler werdende Geäst, durch Reste des herbstlichen Morgennebels. Sie erleuchtet das zarte tiefgrüne Gesicht der Dryade und offenbart ebenso die blutigen Brandmale auf Stirn und Wange. "Mein Weg war falsch..." Delina hebt den Kopf und blickt in den Wald hinein. In diesem Licht wirkt sie mit einem mal gar nicht mehr kindlich sondern auf eine seltsame Art entrückt und uralt. Müde. "Die Bäume zu stärken und alles andere dafür in den Kreislauf eingehen zu lassen war falsch." Ein Teil ihres Herzens weigert sich noch immer anzuerkennen, daß das stimmt. Was kann schon falsch daran sein, einen gesunden, grünen, vor Lebenskraft übersprudelnden heiligen Wald heranzuziehen? Ist das nicht der Traum einer jeden Hüterin? Auch um diesen Teil zum schweigen zu bringen spricht sie die Worte laut aus. "Zu töten steht der Herrin des Waldes nicht zu. Dafür trage ich meine Strafe..." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 20. 10. 2010 [20:38] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion überlegt … ihre Freunde? Silfar und die anderen? Sie müssten Delina nach dem Gespräch mit Adan noch einmal getroffen haben. Haben sie ihr nicht geholfen, obwohl sie darum gebeten hat? Er muss davon ausgehen. Er sieht Delina ins Gesicht. Die Wunden … die Strafe. Ist das richtig? Dürfen andere darüber entscheiden, ob sie diese Strafe verdient hat? Thalion entscheidet zu einem späteren Zeitpunkt auf dieses Thema zurück zu kommen.

“Die Bäume und damit den Wald zu stärken ist bestimmt nicht falsch. Aber dafür alles andere zu vernachlässigen oder Tiere und Menschen zu töten, das ist falsch. Es braucht einfach mehr Zeit um auf natürlichem Wege wieder zu werden was es einmal war. Du bist nicht nur die Hüterin dieses Waldes, du bist auch die Hüterin seiner Bewohner. Eine Sache den anderen vorzuziehen ist nicht der natürliche Weg. Alles zusammen machte deinen Wald doch erst zu dem, was er früher war. Vermutlich wird er nie wieder genauso werden, wie vor dem Feuersturm. Aber er kann wieder genauso schön und gesund werden auch wenn er etwas anders sein wird. … Lass dir Zeit damit alles wieder neu zu entdecken und versuche die Schönheit zu jedem Zeitpunkt seines Wachsens zu erkennen.“

Thalion sieht sich kurz um. Dann hebt er einen Samen und ein gefallenes Herbstblatt auf.

“Sieh dir diese beiden Sachen an. Der Samen, in ihm steckt ein neues Leben, einen neuer Baum. … Und das Blatt. Beides ist auf natürlichem Wege auf den Boden gefallen und beides hat seine eigene Schönheit.“

Er stellt sich neben Delina und hält das Blatt in die Strahlen der Morgensonne. Die feinen Verästelungen werden sichtbar und das Licht lässt das Blatt in vielen Farben schimmern.

“Jedes Blatt das hier auf dem Boden liegt ist anders und auch jeder Samen ist anders. Alles hat seine eigene Schönheit. Und du hast alle Zeit die Dinge zu beobachten. Wir Menschen haben leider nicht soviel Zeit. Deshalb fällt es manchen von uns auch so schwer den Wert solcher natürlicher Wunder zu erkennen. Aber vermutlich weißt du das alles schon. Wahrscheinlich kannst du mir viel mehr zeigen, als ich es jemals könnte.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 20. 10. 2010 [21:09] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina hat ihm wieder sehr aufmerksam zugehört und betrachtet ihn jetzt nachdenklich. "Ja, das könnte ich wohl", stimmt sie ihm zu. "Doch es gibt genug das du von selber siehst, Thalion..." Wann waren die Menschen so empfindsam geworden, für die Dinge die in der Natur vor sich gingen, fragt sie sich. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 20. 10. 2010 [22:23] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lächelt sie kurz an.

“Ich wurde so erzogen. Das Dorf aus dem ich komme versucht mit der Natur in Einklang zu leben. Da wir sehr isoliert leben, ist es wichtig ein Gleichgewicht zu erhalten. Uns wurde schon vor einigen Menschenleben beigebracht, das wir uns nur selbst schaden, sollten wir nicht darauf achten. Fast alle Menschen glauben bei uns an Mutter Natur und Vater Zeit, dies sind aber wohl nur andere Namen für Gaja. Hätten wir dich von deinem weiteren vorgehen nicht abhalten können, wären mein Dorf und meine Familie wohl irgendwann von dir … „

Er stockt kurz und sucht nach einem anderen Wort, denn „Zerstört“ kommt ihm jetzt zu hart vor.

“… vereinnahmt worden. … So wie du deinen Wald schützen möchtest, habe ich andere Orte und auch Menschen, die ich schützen will.„

Thalions Magen gibt einen knurrenden Laut von sich. Daraufhin kramt er aus seiner Seitentasche einen Apfel hervor.

“Eine weitere Sache, die du vermutlich nicht auf die gleiche Weise wie wir Menschen tust. Wir müssen mehrmals täglich essen um zu leben und die Natur ernährt uns.„

Er teilt den Apfel mit einem Messer in zwei Hälften und bietet Delina eine an.

“Möchtest du auch etwas von dem Apfel?„ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 20. 10. 2010 [23:01] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Auch das ist teilen, was Freunde tun, nicht wahr?" Delina nimmt den Apfel langsam an und betrachtet ihn nachdenklich. Dann beißt sie ein Stück ab und gibt Thalion den Rest zurück. "Ich bin nicht hungrig. Nicht nach diesen Dingen... Mich hält andere Nahrung am Leben." Sie runzelt die Stirn. "Aber du hast Hunger... Gib mir deine Flasche." Sie streckt die Hand aus. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 21. 10. 2010 [07:40] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion nickt auf ihre Frage. Er hatte irgendwie schon erwartet, das sie den Apfel nicht essen würde. Er weiß nicht wirklich was Delina benötigt um zu leben.

Gespannt was Delina mit der Flasche vorhat, nimmt er sie von seinem Gürtel ab und reicht sie ihr. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 21. 10. 2010 [17:27] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Die Dryade nimmt die Feldflasche entgegen. Sie schaut durch die Öffnung und dreht die Flasche dann um, so daß das Wasser hinausfließt. Dann wendet sie sich in einer fließenden Bewegung zu dem Baum um, aus dem sie eben getreten ist. Was genau sie dort tut kann Thalion nicht erkennen. Doch als sie sich wieder umwendet und ihm die Feldflasche zurückreicht gluckert Flüssigkeit darin. Der Behälter ist bis knapp unter den Rand mit etwas gefüllt, daß, wenn man die Nase darüber hät, einen schwachen Blütenduft abgibt. "Du mußt nur etwas davon trinken. Dann bist du nicht mehr hungrig." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 21. 10. 2010 [20:13] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lächelt Delina an und nimmt die Flasche wieder an sich.

“Vielen Dank. Das ist sehr freundlich von dir.“

Er führt die Flasche an seinen Mund und hält kurz inne. Er riecht daran und schließt dabei kurz die Augen um den Duft zu erfassen und ihn sich einzuprägen.

“Ich hoffe, ich vertrage deinen Wundertrunk.“

Er hebt leicht die Flasche wie zum „Prost“ in Delinas Richtung. Dann nimmt er einen Schluck aus der Flasche und behält die Flüssigkeit einen Moment im Mund, bevor er sie dann hinunter schluckt.

“Es schmeckt süßlich für mich.“

Thalion fühlt nun wie der Trunk in seinem Magen ankommt. Einen Augenblick später verspürt er ein sättigendes Gefühl. Er nimmt noch einen kleinen Schluck aus der Flasche und riecht noch einmal daran.

“Ich nehme an, du ernährst dich hauptsächlich von diesem leckeren Getränk? … Ein solcher Trunk ist in der Menschenwelt viel Wert.“

Den letzten Satz sagt er nur leise und mehr zu sich selbst. Er denkt kurz an die Hungersnot in Daynon. Aber dann verdrängt er den Gedanken wieder. Dies wäre zu groß und auch viel zu früh um so etwas zu bitten. Außerdem hat Delina genügend eigene Sorgen. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 21. 10. 2010 [20:35] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina legt den Kopf schief. Ein weiteres Blatt fällt aus ihrem Haar. "Ich brauche Wasser und Luft, Licht und die Bäume", stillt sie Thalions Wissensdurst - oder auch nicht, denn ob die Antwort auf seine Vermutung ja lautet oder nein wird nicht klar. Sie schmunzelt. "Ich kann auch die Dinge essen, die ihr eßt." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 21. 10. 2010 [22:04] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion sieht dem Blatt aus Delinas Haar nach, bis es den Boden erreicht.

“Ich verstehe. … Wir Menschen können leider nicht alleine von diesen Dingen leben. Deshalb haben wir uns die Feldarbeit, die Jagd, die Viehzucht und noch andere Dinge zu Eigen gemacht. Und das alles nur, um zu leben. … Manchmal denke ich, dass wir doch sehr unvollkommene Wesen sind, zumindest wenn ich an Elben oder Feenwesen wie dich denke. Aber eigentlich ist das nur körperlich. … Wie ist es bei dir? Was denkst du über die Menschen?“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 22. 10. 2010 [09:35] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina gibt einen unbestimmten Laut von sich. Ihr Gesicht umwölkt sich. "Ich kenne wenig Menschen", antwortet sie. Sie hat nicht wenige getötet, in ihrem Zorn und ihrem wahnsinnigen Haß. "Wenn sie kommen töten sie meistens Bäume... verbrennen sie... Zertrampeln Schößlinge..." Es wird kalt, mit einem Mal. Die Sonnenstrahlen, die durch die diesige Luft und die kahl werdenden Bäume stechen, erzeugen auf einmal eine unheimliche Atmosphäre. Ist der Nebel wieder dichter geworden? Delinas Ablehnung wird fast mit Händen greifbar. Und die Erinnerung, was die Dryade anrichten kann wenn sie sich entschließt für ihren Wald zu kämpfen Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 22. 10. 2010 [14:25] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion fröstelt es und er sieht sich mit wenigen Blicken die Umgebung an. Die Anzeichen sind mehr als offensichtlich das Delina dieses Thema nicht leiden kann. Der Wald spiegelt auf beeindruckende Weise die Gefühle der Dryade wieder.

“Ich weiß. Die meisten Menschen behandeln deinen Wald nicht mit dem Respekt wie du es dir wünschst. Aber wie sieht es denn mit den Tieren aus? Borkenkäfer schädigen auch Bäume indem sie unter der Rinde nisten. Wildschweine graben im Boden nach Eicheln und wühlen dabei Schösslinge heraus. Hirsche schaben sich ihr Geweih im Frühjahr an jungen Bäumen und raspeln dabei die Rinde ab. Es gibt viele Tiere die Pflanzen schädigen oder sie auch zum Leben brauchen und einfach fressen. Dies alles gehört zum Kreislauf. … Ich will mit diesen Beispielen die Taten der Menschen nicht entschuldigen. Ich bin auch dafür, dass dein Wald den Respekt bekommt, den er verdient. Aber die Menschen brauchen Zeit zum lernen … und was noch viel wichtiger ist, sie brauchen einen Lehrer. Nur wenn man ihnen erklärt was sie zu beachten haben, wie sie mit der Natur im Gleichgewicht leben und dabei ihr eigenes Leben führen können, dann werden sie auch deine Bäume und dich verstehen. … Ich wünschte, du könntest dieser Lehrer sein. Aber als Lehrer muss man sich mit den Kindern verstehen, und ich nenne uns Menschen hierbei ganz bewusst Kinder. Ein Lehrer muss Toleranz beweisen, vielleicht sogar jeden Tag. Er muss Fehler verzeihen können und mit viel Geduld am Verständnis seiner Schüler arbeiten. Eine solche Lehre benötigt viel Zeit. Etwas das du zur genüge hast.“

Thalion hätte noch lange weiter reden können. Aber er möchte zuerst Delina’s Reaktion auf das gesagte sehen. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 24. 10. 2010 [14:55] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Ich soll die Menschen lehren?" Delina schaut ihn verwirrt an. "Das habe ich doch bereits getan. Gaja sagte ich soll sie wieder wegschicken..." War das nicht der Anlaß gewesen, daß Gaja letztlich all diese Leute in den heiligen Wald gelockt hatte? Ihre Schüler waren eifrig, hatten den Wald fast mit der selben Vehemenz verteidigt die sie selber auch an den Tag gelegt hatte. Nachdem man sie einmal von der Notwendigkeit überzeugt hatte...

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 24.10.2010 um 15:03.] Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 24. 10. 2010 [16:27] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion wiegt mit dem Kopf hin und her und überlegt, wie er Delina verständlich erklären kann, was ihm vorschwebt.

“Du hast zwar deine Diener, die Druiden, gelehrt, das der Wald geschützt werden muss. Aber du hast ihnen nicht die notwendige Toleranz und einen friedlichen Weg gezeigt. Sie haben die anderen Menschen getötet, dabei hätten sie mit ihnen reden sollen. Sie hätten den Menschen, die nicht verstehen was du wolltest, deinen Respekt vor dem Wald erklären müssen und wie man hier in Einklang mit ihm lebt. Natürlich hätte es sie viel Mühe und Zeit gekostet, aber nur auf diese Weise kann man den Menschen etwas beibringen, das Bestand hat und das sie wiederum ihre Kinder lehren. Außerdem sollen diese Menschen ja weiter hier leben. Wie ich schon sagte, sie gehören auch zum Kreislauf und diesem Land. … Wäre es nicht schön, wenn du und die Menschen über viele hundert Götterläufe zusammen leben könntet? Natürlich mit gegenseitigem Respekt.“

Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Der Ausdruck der Dryade wechselt von Verwirrung zu Nachdenklichkeit. "Das haben sie getan..." Untereinander hatten ihre Druiden sich nur selten getötet... Ob das ginge? Alle Menschen davon zu überzeugen, daß der heilige Wald zu schützen sei? Es wäre wahrscheinlich anstrengend. Sehr. Aber sie würden aufhören Bäume zu fällen. Wenn alle Menschen ihre Druiden wären würde neimand mehr den Wald bedrohen? Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 24. 10. 2010 [19:50] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion bemerkt, das seine Worte eine Wirkung erzielen. Welche genau, das bleibt ihm noch verborgen. Er nimmt dies als gutes Zeichen und macht weiter.

“Ich bin schon in Ländern gewesen, wo Waldhüter und Menschen nebeneinander und miteinander leben. Dort haben beide Seiten verstanden, wenn der Hüter die Menschen schützt und ihnen hilfreich zur Seite steht, dann zeigen sich auch die Menschen erkenntlich und helfen dem Hüter bei seinen Aufgaben und dem Schutz des Waldes. Auf jeden Fall wäre es ein anderer Weg den Wald zu schützen. Ich finde es wäre ein besserer. … Aber ich möchte dir natürlich nicht verschweigen, dass die Menschen für gewisse Zwecke Holz benötigen und sie deshalb die Bäume fällen. Ich will dir schließlich die ganze Wahrheit erzählen, nicht das du später denkst, ich verheimliche dir etwas. Menschen benötigen das Holz einerseits als Baumaterial, zum Beispiel für Häuser oder Scheunen und es wird auch benötigt um Feuer zu machen. Feuer brauchen wir um Nahrung zuzubereiten oder um uns zu wärmen. Denn wenn es uns zu kalt wird, dann erfrieren wir und müssen sterben und das passiert bei uns sehr viel schneller, als bei Pflanzen oder Bäumen.“

Vermutlich werden die letzten Worte der Dryade überhaupt nicht gefallen, aber Thalion will eine Basis des Vertrauens aufbauen und dies, so denkt er, kann nur mit der vollen Wahrheit geschehen.

“Aber es muss Wege geben, das die Menschen an Holz kommen und dies mit dem Gleichgewicht überein kommt. Totes Holz sammeln ist der einfachste Weg. Allerdings reicht dies in den meisten Fällen nicht. Zudem kann man es selten als Baumaterial nutzen. Sie könnten auch Bäume aus dem Wald holen, die vom Sturm umgeworfen wurden. So würden diese Bäume noch einem Zweck dienen. Auch kranke Bäume, die bald sterben, könnten beseitigt werden. Dafür würden die Menschen dann neue Samen setzen, damit wieder neues Leben entstehen kann. All dies sind Methoden die ich schon kenne. Vielleicht bist du in der Lage noch mehr Methoden zu finden, mit denen beide Seiten gut leben können.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 24. 10. 2010 [21:58] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Seine Beschreibungen, was die Menschen mit den Bäumen anstellen, vor allem die Erwähnung von Feuer, läßt die gefühlte Temperatur im Wald weiter sinken. Hat er nicht gesehen, wie sie den Faun für das Werfen mit Feuer gestraft hat? Wenn Thalion geglaubt hat, daß sie vorhin zornig war, bei der Erwähnung der Menschen, hat er sich getäuscht. Dieser leichte Unwille ist nichts gegen die rasende Wut, die jetzt das hübsche Gesicht verzerrt. Oder... hübsch ist es genaugenommen gar nicht. Gräßlich verzerrt und entstellt, das trifft es eher. Sie ist so aufgebracht, daß sie ihn nicht einmal ausreden lassen kann. "Feuer", zischt sie. "Feuer und Äxte! Äxte und Feuer! Es ist immer das Gleiche mit euch!!" Die Wut macht es ihr unmöglich still stehenzubleiben, sie wendet sich ab, geht drei, vier Schritte, fährt dann wieder herum. "Du erwarrtest, daß ich das dulde, hier?" Delinas Stimme überschlägt sich. "Daß ich sie lehre und dann zusehe, wie sie meine Kinder töten und sie verbrennen?!" Sie kehrt dahin zurück wo Thalion steht, bebend vor Wut. "Wer glaubst du daß ich bin?", flüstert sie. In ihren Augen irrlichtet Wahnsinn. Wahnsinn und Schmerz. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 25. 10. 2010 [18:15] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion kommt es so vor, als ob die Bäume um ihn herum mit den Ästen um sich schlagen würden. Alle Blätter rauschen als ob sie ihn beschimpfen wollen. Er rührt sich nicht von der Stelle, selbst dann nicht, als Delina mit einem gefährlichen Glanz in ihren Augen vor ihm zum stehen kommt. Er weiß um ihre Macht und den Respekt vor ihr kann Delina in seinem Gesicht erkennen. Er muss nun lauter sprechen, da die Bäume so laute Geräusche erzeugen, wie es ein Herbststurm vermag.

“Eine Hüterin die große Angst davor hat, ihren Wald erneut zu verlieren.“, beantwortet er ihre Frage. Obwohl sie vermutlich keine Antwort darauf erwartet hat.

“Die Menschen waren es nicht, die deinen Wald vor fast zehn Götterläufen zerstört haben, auch trifft sie keine Schuld daran, das deine geliebten Einhörner gestorben sind. Sie haben damals auch nur hier gelebt. Wenn du jemanden die Schuld dafür geben willst, dann musst du sie dem Gott Ferumbras anlasten. Seine Niederkunft war es, die diese mächtige Feuersäule aus dem Himmel fahren ließ. Ich war dabei und habe es gesehen. Viele Menschen haben dabei ebenso ihr Leben verloren … Väter, Mütter und auch Kinder sind ebenso gestorben wie dein Wald. Ich weiß, dass es nicht fair ist, aber gegen diese Macht konnte keiner von uns bestehen. Viele Freunde, darunter ich selbst hatten nur Glück als der Seher uns damals in eine halbwegs sichere Höhle brachte.“

Thalion hatte sich selbst nun etwas in rage geredet und seine Stimme war noch etwas lauter geworden um den Krach um ihn herum zu übertönen.

“Nun beruhige dich wieder. Bitte! Schließlich bin ich hier um dir zu helfen. Soll das denn alles wieder von vorne losgehen? “ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 25. 10. 2010 [20:34] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina starrt ihn an und dann verläßt sie ganz plötzlich alle Kraft. "Nein", flüstert sie und geht in die Hocke um den Kopf in den Händen zu vergraben. Der Sturm läßt nach und im Wald wird es mäuschenstill. Daß die Menschen sterben ist ihr gleichgültig, sei es nun an Feuer oder Altersschwäche. Oder daran, daß sie selber ihre Lebensenergie dem Wald hinzufügt. Aber dorthin zurückzukehren würde bedeuten Gajas Anwesenheit zu verlieren... Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 25. 10. 2010 [21:00] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion steht vor Delina und ist etwas überrascht. Er hofft, dass sich die Situation nun wieder etwas entspannt. Gleichzeitig überlegt er, was er gegen die Angst der Dryade tun kann. Er hätte Delina gerne in den Arm genommen, um sie zu trösten, aber er als Mensch wäre wohl die falscheste Person. Er geht ein Schritt zurück um ihr mehr Raum zu geben und hockt sich dann seinerseits hin. Er lässt ihr etwas Zeit. Einige Augenblicke in denen sie sich beruhigen kann. Während er sie beobachtet, denn er weiß nicht wo er sonst hinsehen soll, überlegt er, ob es sinnvoll ist so wie bisher weiter zu machen. Vermutlich ist es noch viel zu früh, zu früh für das alles hier. Nachdem einige Zeit vergangen ist, bricht er das schweigen.

“Möchtest du, dass ich dich allein lasse und gehe? Ich komme nicht wieder, wenn du das möchtest.“

Thalion hofft darauf, das er noch etwas bleiben darf und das Gespräch weiter gehen kann, aber er würde Delinas Wunsch respektieren. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 25. 10. 2010 [21:21] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Nein..." Sie hebt den Kopf von ihren Händen und schaut ihn an, jetzt wirkt sie auf einmal verloren und verzweifelt. "Nein... bitte komm wieder", fleht sie. "Ich brauche Freunde... Wir sind doch Freunde...?", flüstert sie, immer leiser werdend. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 25. 10. 2010 [22:05] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lächelt nicht, obwohl er sich freut dass er bleiben darf. Er möchte nicht, dass es so aussieht, als ob er sich freut weil sie fleht. Er nickt langsam.

“Wir sind Freunde und da du es möchtest, werde ich gerne öfter hierher kommen.“

Thalion sieht sich den Boden unter sich an, es sind keine Schösslinge oder Insekten zu erkennen. Dann setzt er sich hin.

“Ich habe nun so viel geredet und wenig von dir selbst erfahren. Was die Menschen angeht, sind wir nicht wirklich weiter gekommen. Also lassen wir dieses Thema erstmal. Sag mir bitte, ob und worüber du reden möchtest.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 26. 10. 2010 [08:00] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Sie sieht sehr erleichtert aus als er sich setzt und sagt daß er bleiben will. Und daß sie Freunde sind. Sie selber bleibt einfach hocken und schaut ihn ernsthaft an. Die Verzweiflung von vorhin ist wieder verschwunden. "Wo sind die Einhörner hin, Thalion?", fragt sie ihn. Die Sehnsucht in ihrer Stimme und in ihrem Gesicht sind unverkennbar. Jetzt, wo sich die gräßliche Wut und der Wahnsinn der Dryade nicht mehr zeigt ist sie tatsächlich wieder hübsch. Nicht einmal die blutigen Brandmale, aus denen nach dem Wutanfall von eben der ein oder andere Tropfen über ihre Haut läuft, können sie ernsthaft entstellen. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 26. 10. 2010 [19:47] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion ist etwas verwirrt. Hat sie nicht verstanden, dass die Einhörner ihres Waldes bei dem Feuersturm damals umgekommen sind? Oder will sie es einfach nicht wahrhaben? Er weiß, er muss nun sehr behutsam vorgehen.

“Die Einhörner die du kanntest sind fort. Das weißt du doch. Du hast eines ihrer Stirnhörner in deinen Händen gehalten. Erinnere dich. … Jene die du kanntest können nicht mehr zu dir zurückkommen. Aber es können vielleicht eines Tages andere kommen.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 27. 10. 2010 [22:36] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Sie schüttelt den Kopf. "Ich weiß daß meine Einhörner verbrannt sind...", flüstert sie und eine Träne rollt über ihre Wange. Sie schluckt und braucht einen Augenblick bis sie sich soweit gefangen hat daß sie weitersprechen kann. "Aber... gibt es sie nicht anderswo noch? Du hast gesagt daß du noch nie eines gesehen hast..." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 28. 10. 2010 [18:03] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lächelt kurz verständnisvoll.

“Jetzt verstehe ich, was du meinst. Nur weil ich selbst noch keine gesehen habe, heißt das nicht, dass sie nicht da sind. Ich bin mir sicher, es gibt noch Einhörner. Vielleicht sogar hier in Lupien. … In manchen Geschichten heißt es, Menschen können Einhörner nur sehen, wenn man ein unschuldiges Herz wie das eines Kindes hat. Wenn das stimmt, dann würde ich vielleicht nur ein weißes Pferd sehen, sollte eines meinen Weg kreuzen. Zu den Elben und euch magischen Geschöpfen kommen sie viel eher. Zumindest heißt es so.“

Thalion stellt seine Ellbogen auf die Beine und stützt damit sein Kinn.

“Ich weiß, solche Zeiten sind schwer. Vertrau auf Gaja. Wenn es an der Zeit ist, werden sie bestimmt zurückkehren. Aber du kannst das nicht erzwingen. … Bevor wir dich trafen, wussten wir nicht einmal, dass hier im Grünland Einhörner gelebt haben. Sie müssen sich gut versteckt gehalten haben oder du hast sie gut beschützt.“

Thalion sieht kurz in den Himmel. Die Herbstsonne hat sich kurz hinter den Wolken versteckt. Trotzdem kann er feststellen, dass der Vormittag schon weit fortgeschritten ist.

“Wie wäre es, wenn du mir etwas mehr von deinen Einhörner erzählst. Hatten sie Namen? Habt ihr euch oft getroffen? Können Einhörner vielleicht sprechen? Wenn sie sprechen konnten, worüber habt ihr euch wohl unterhalten? All diese Dinge würden mich interessieren und in deinen Gedanken bleiben sie auf diese Weise lebendig.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 28. 10. 2010 [22:26] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Sie hatten Namen..." Delina blickt mit tränenverschleiertem Blick an ihm vorbei, irgendwo in den Wald. "Süßer Tau fiel von den Bäumen wenn man ihre Namen aussprach, der Regen wurde warm und das Licht der Sonne ganz weich... Ihre Namen waren wie gesponnenes Silber, wie das Licht das an einem Sommermittag durch die Blätter fällt. Ich wünschte ich könnte ihre Namen noch einmal hören..." Delina schließt die Augen doch das kann die Träne nicht zurückhalten, die über ihre Wange läuft. Sei schweigt eine Weile, dann öffnet sie seufzend die Augen wieder. "Ich habe sie oft gesehen." Doch was bedeutet 'oft' angesichts ihres Alters...? "Ich habe sie beim Spielen beobachtet und beim Laufen. Es gibt nichts schöneres als ein laufendes Einhorn..." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 29. 10. 2010 [18:05] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion hört sich schweigend Delinas Worte an. Wie in Trance scheint er ihren Satz zu beenden. Es ist als ob er ganz weit fort ist und sich in einer anderen Situation befindet.

“… und nun ist alles vorbei. Das Wasser schmeckt nicht mehr wie früher und selbst die Luft scheint anders zu riechen. Die Farben sind nicht mehr so bunt wie früher und alles scheint irgendwie … matt und stumpf ….“

Thalion zwinkert kurz und atmet, leicht erschrocken über sich selbst, ruckartig ein.

“Entschuldige, ich habe mich mitreißen lassen. Deine Trauer ist sehr stark, was verständlich ist.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 29. 10. 2010 [19:24] Bearbeiten Löschen NSC Adept Dabei seit: 16.01.2005 Beiträge: 247 Der Wind frischt plötzlich auf und nimmt einige der fallenden, bunten Blätter mit. Sie wirbeln umher und nehmen ihrerseits weitere am Boden liegenden Blätter mit sich. Wie von Geisterhand bewegt sich dieser Wirbel aus herbstlich, buntem Baumkleid entgegen der Windrichtung zu Delina und Thalion. Die Sonne beleuchtet kurz eine Stelle auf dem Waldboden neben den beiden. Genau dorthin zieht es auch den Blätterwirbel.

Während die Beiden zuschauen, wird der Wirbel immer schneller und schneller. Beide müssen ihre Hände hochnehmen, um keine umher fliegenden Blätter ins Gesicht zu bekommen. Dann ist der Spuk vorbei und die Blätter fallen wieder ganz normal zu Boden, so als wäre nichts zuvor geschehen. Dort, wo der Wirbel war, steht nun eine vom Alter gebeugte Gestalt, sie stützt sich auf einen einfachen Stecken. Die Gestalt trägt einfache Kleidung, allerdings darüber einen samtartigen Überwurf in Purpur, der mit Stickereien verziert ist. Der Mensch nickt seinen beiden Gegenübers mit einem verschmitzten Lächeln zu. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 29. 10. 2010 [21:08] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion ist verwundert über den plötzlich auftretenden Windwirbel. Er steht auf um, für was auch immer, bereit zu sein. Er schließt die Augen und schützt sein Gesicht mit den Händen. Als dann plötzlich die Gestalt auftaucht, entspannt er sich wieder. Er erwidert das Nicken von Adan mit einem respektvollen Gruß.

Bevor Thalion etwas sagt, wartet er ab, ob Delina etwas sagen möchte. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 29. 10. 2010 [22:16] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina scheint wenig überrascht von Adans Auftritt. "Da bist du ja...", sagt sie nur. Auch wenn ihre Augen noch naß sind von Tränen ist ihr Gesicht sanft und gelöst. Gajas Anwesenheit gibt ihr Frieden. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 30. 10. 2010 [11:48] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 “Ich grüße dich, Adan.“, sagt Thalion.

“Ich dachte nach unserem letzten Abschied sollte ich Delina besuchen. Aber ich hatte nicht erwartet euch hier zu treffen. Ich hoffe meine Anwesenheit stört euch nicht, falls ihr mit Delina sprechen wollt.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 30. 10. 2010 [12:15] Bearbeiten Löschen NSC Adept Dabei seit: 16.01.2005 Beiträge: 247 Der Alte lässt sich unter ächzen und stöhnen neben den Beiden nieder. Den Stecken legt er neben sich und schaut beide ernst an, dann schüttelt er den Kopf und beginnt zu sprechen.

"Ja, da bin ich. Du bist der Erste, der Delina besucht hat."

Sein Blick gleitet zur Dryade und sein Gesicht entspannt sich dabei sichtlich. Er lächelt und schüttelt dann wieder leicht den Kopf.

"Delina braucht Freunde, um wieder gesund zu werden, verstehst du Thalion? Ich bin froh, dass du sie besuchst und ihr deine Hilfe anbietest. Du hast ein sehr großes Herz..."

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 30.10.2010 um 12:16.] Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 30. 10. 2010 [14:20] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion setzt sich auch wieder hin, jedoch nicht ohne vorher wieder einen Kontrollblick auf den Boden zu werfen. Er sieht Adan einen Moment lang an.

“Ich verstehe was du meinst. Wie ich schon sagte, ich habe es Delina versprochen. Aber es geht mir nicht nur darum ihr zu helfen, auch den Menschen die hier leben wird so geholfen. Nun ja und ein wenig eigennutz ist auch dabei, schließlich hätte auch mein Heimatdorf damals betroffen sein können.“

Er grübelt einen Moment lang. Dann sieht er abwechselnd zu Delina und Adan.

“Wenn Delina Freunde braucht, so dachte ich eben schon, wäre es gut, wenn die Personen die hier in der Nähe leben Freunde sein könnten. Allerdings scheint die Kluft zwischen den Menschen und ihr noch zu groß. Da du, Adan, nun hier bist, möchte ich dich fragen, was du von dieser Idee hältst? Ich könnte zwischen ihnen vermitteln, wenn Delina das auch möchte.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 30. 10. 2010 [18:42] Bearbeiten Löschen NSC Adept Dabei seit: 16.01.2005 Beiträge: 247 Adan rutscht etwas auf seinem Sitzplatz hin und her, es scheint, als wenn der Boden unbequem wäre. Ernst schaut er Thalion an und zieht die Augenbrauen zusammen, als Thalion auf sein Angebot kommt.

"Diese Frage kann nur Delina beantworten, denn es betrifft sie und nicht mich."

Dann wird seine Stimme etwas versöhnlicher, als er sich an die Dryade richtet.

"Kind, die Einhörner werden wiederkehren, dass kann ich dir versichern. Aber du musst wieder gesund werden. Durch deine Erlebnisse in der Vergangenheit hat deine Seele gelitten. Du musst wieder lernen im Kreislauf zu leben und loslassen. Gaia ist da und wird auf dich und deinen Wald aufpassen, wenn du möchtest." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 30. 10. 2010 [19:12] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina seufzt. "Ich habe dich doch eingelassen...", sagt sie. "Aber ich weiß nicht wie ich gesund werden kann... Von selber heilt es nicht..." Sie klingt verloren, läßt den Kopf hängen. Und läßt sich jetzt selbst aus der bis eben noch hockenden Stellung in einen Haufen gelber Blätter fallen. Dort sitzt sie nun und ein gelbes Blatt aus ihrem Haar gesellt sich zu den anderen auf dem Boden. "Du willst daß noch mehr Menschen kommen?" Begeistert klingt sie nicht. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 30. 10. 2010 [20:16] Bearbeiten Löschen NSC Adept Dabei seit: 16.01.2005 Beiträge: 247 Adan lächelt sanft und schüttelt den Kopf.

"Das habe ich nicht gesagt mein Kind. Gaia könnte dich heilen, aber bei ihrer Art der Heilung würden deine Erfahrungen und Erlebnisse verloren gehen."

Der Alte sah die ehemalige Herrin des Waldes streng und ernst an.

"Sie weiß, dass du gegen den Kreislauf der Natur gearbeitet hast. In ihren Augen bist du einer Herrin des Waldes nicht mehr würdig. Ich konnte sie davon überzeugen, dass du aus deinen Fehlern lernen wirst. Es wird nicht leicht, aber mit Hilfe von Freunden wirst du erfolgreich sein, da bin ich mir absolut sicher. Die Narben deiner Seele müssen heilen und das geht nun einmal nicht ohne Schmerzen."

Gaia's Avatar schaut nun den Freiritter ernst an.

"Was ist mit jenen, die damals versprochen haben, Delina auch zu helfen? Waren das nur leere Worte von ihnen? Mir kam es so vor, als das du einen Großteil kanntest. Suche sie auf und erinnere sie an ihre Versprechen!"

"Dennoch solltest du noch ein wenig bei Delina hier bleiben und ihr Bestand geben. Aber nur, wenn sie dies möchte. Erzähle ihr über deine Welt, über deine Erlebnisse und deine Versprechen, die du gegeben hast..." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 30. 10. 2010 [22:29] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina seufzt schwer und läßt den Kopf bei seinen Worten noch mehr hängen. Vielleicht sollte sie Gaja bitten sie zu heilen... Wenn sie nichts mehr von den Einhörnern weiß wird sie sie vielleicht nicht mehr vermissen. Und die Feuersbrunst zu vergessen, den Tod von allem was sie geliebt hat, das wäre eine Erlösung. Zu vergessen, daß sie häßlich ist... zu vergessen wie leicht es ist zu töten... diesen verbissenen Kampf um ihren geliebten Wald, den sie doch nicht so erhalten kann wie er sein sollte... Vielleicht sollte sie Gaja bitten SIE zu töten. Sie hätte mit dem Wald sterben sollen, damals im Feuer. Vielleicht, wenn sie Gaja wütend genug machen kann... Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 31. 10. 2010 [00:04] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion nickt Adan zu.

“Diejenigen welche ich erreichen kann, werde ich daran erinnern.“

Er überlegte kurz. Tear’asel, Tharun und Ambar … war Valten auch dabei gewesen? Das ließe sich ja leicht festestellen. Silfar hingegen dürfte schwer zu erreichen sein.

“Ich werde noch nicht gehen. Vielleicht morgen, vielleicht einen Tag später. … Das ist es was ich versuche Delina, dir etwas über das zu erzählen, was dort draußen ist. Wie wir Menschen … wie ich … lebe. Und wenn ich nun entscheiden könnte, ob ich mit den Schmerzen in mir weiterleben und einen langen Weg mit Schmerzen gehen sollte um Heilung zu erfahren oder ob ich alles vergessen müsste um schnell und einfach geheilt zu werden … so würde ich den harten Weg gehen. Denn bedenke, deine Zeit mit den Einhörnern wäre ebenso vergessen. All die schöne Zeit. Dein Wald, wie er früher war. Ihre Namen und wie sie gelaufen sind … und ebenso dein großer Wunsch erneut Einhörner in deinem Wald zu sehen. Ist es das denn nicht wert ein Opfer zu bringen? Auch ich habe schon Opfer bringen müssen, so ist das wenn man für etwas einsteht oder etwas beschützen möchte. Und was ist wenn es wieder Probleme gibt? Man hat dann keine Erfahrung mehr auf die man zurückgreifen kann. Aber letztlich wäre es deine Entscheidung. Ich bin nur ein Mensch und kann nur Ratschläge geben.“

NSC Adept Dabei seit: 16.01.2005 Beiträge: 247 Adan nickt stumm zu Thalion's Worten, dieser Mensch scheint die Weisheit mehrer Lebensalter ins sich gesammelt zu haben. Er ist weise und gutmütig über seine junge Anzahl von Jahren hinaus. Gütig lächelt der Alte, als er den Kummer und die Hoffnungslosigkeit in Delina's Gesicht erkennt.

"Möchtest du wirklich den leichten Weg wählen?" spricht er sie sanft wie das Rascheln einiger Blätter im Wind an. "Verzage nicht, denn ich habe Hoffnung, dass du wieder ganz gesund wirst. Unzählige Lebensalter in Gaia's Kreislauf stehen dir noch bevor, bis dein Ende kommt. Du wirst wieder Einhörner sehen und dich an ihrer Schönheit erfreuen, du wirst lernen mit jenen Lebewesen zu leben, die nicht eins mit Gaia sind. Verzage nicht Kind Gaia's, denn du bist nicht vergessen oder verloren. Und was deine offensichtliche Makel angeht..."

Adan steht auf und nimmt Delina's Gesicht sanft in seine Hände.

"...so mögen sie Vergangenheit sein und dich nicht weiter plagen."

Adan's Hände leuchten leicht auf und dieses Leuchten überträgt sich auf die Dryade. Ihre nie heilenden Wunden werden davon umschlossen und Licht dringt aus ihnen hervor, bis es nur noch ein leichtes Glühen zu sehen ist. Dann verschwindet das Licht ganz, genauso wie die Wunden an Delina's Körper. Adan lächelt, ob des Ergebnisses und lässt die Dryade wieder los.

[Dieser Beitrag wurde 4mal bearbeitet, zuletzt am 31.10.2010 um 14:51.] Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 31. 10. 2010 [22:05] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delinas Hände wandern zu ihrem Gesicht, ganz vorsichtig tastet sie mit den Fingern über ihre Wange und hinauf zur Stirn, wo die blutigen Male waren. Jetzt fahren die Finger über glatte, heile Haut. "Ich danke dir...", sagt sie staunend und lächelt. Und doch rinnt eine Träne über ihre Wange, denn sie weiß, daß die körperlichen Wunden nur die eine Seite ihrer Verletzungen waren. Ihren Geist zu heilen wird ungleich schwieriger sein und so halten sich Freude und Furcht die Waage. Doch der zarte Keim der Hoffnung hat weitere Nahrung erhalten und Delina freut sich an dem seltsam warmen Gefühl das das hinterläßt. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 01. 11. 2010 [16:43] Bearbeiten Löschen NSC Adept Dabei seit: 16.01.2005 Beiträge: 247 Adan steht langsam auf und lächelt immer noch. Seinen Stecken benutzt er wieder als Gehhilfe.

"Nun wird es langsam Zeit, dass ich aufbreche. Ich habe noch einige Dinge zu erledigen und zu wenig Zeit dafür. Falls du aber Hilfe brauchst Delina, weißt du sicherlich, wie du mich erreichen kannst."

Gegenüber dem Freiritter verbeugt sich Adan sogar. "Thalion, es war mir eine wirkliche Freude dich wiederzusehen. Pass auf dich auf!"


[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 01.11.2010 um 16:44.] Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 01. 11. 2010 [21:43] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion sagt nichts während Adan die Brandwunden der Dryade heilt. Er beobachtet den Vorgang fasziniert.

Als Adan sich dann erhebt, steht er seinerseits auf und verbeugt sich ebenso vor dem Avatar Gajas.

“Ich danke euch für euer Kommen und wünsche euch … eine gute Reise.“

Thalion wusste nicht, was er Adan sonst wünschen sollte. Dann wendet er sich mit einem Lächeln an Delina und sieht sie einen Moment musternd an.

“Du siehst aus, als hättest du niemals diese Male gehabt. Ein Anfang ist somit getan. Es liegt nun an dir, ob du diesen Weg weiter gehen möchtest.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 03. 11. 2010 [09:50] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina wendet das Gesicht ihm zu und das leichte Lächeln, daß ihre Züge erhellt steht in einem seltsamen Kontrast zu dem Eindruck von Entrücktheit und unglaublichem Alter, der mit einem Mal von ihre ausgeht. "Wir werden sehen, Thalion..." Auch ihre Stimme klingt entrückt. Wind kommt auf und reißt gelbe Blätter von den Bäumen, verursacht einen regelrechten Blätterregen. "Der Winter kommt. Wir werden sehen was im Frühling wird..." Sie wendet ihr Gesicht Adan zu. "Ja, ich weiß wie ich dich rufen kann." Ein leicht verschmitztes Lächeln. "Lebewohl... Adan..." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 03. 11. 2010 [12:45] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 "Vielleicht möchtest du jetzt erst einmal etwas alleine sein und dich über Adan's Geschenk freuen. Außerdem haben wir schon viel besprochen und es wäre vielleicht nicht verkehrt eine Pause zu machen. Ich werde ein paar Stunden Ruhen und komme dann später wieder. Einverstanden?" Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 03. 11. 2010 [17:27] Bearbeiten Löschen NSC Adept Dabei seit: 16.01.2005 Beiträge: 247 Der Alte bleibt noch eine kurze Weile bei den Beiden, dann drehte er sich einfach um und geht. Adan stützt sich auf seinem Weg auf den Stock, den er wieder als Gehhilfe benutzt. Er wandert tiefer in den Wald und verschwindet einfach so, als er hinter einem Baum hergeht. Einzig seine Fußspuren weisen noch darauf hin, dass er überhaupt bei Delina und Thalion war. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 03. 11. 2010 [18:20] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Ruhe, solange du es benötigst, Thalion", antwortet Delina und schaut Adan hinterher. "Möchtest du einen besonderen Platz dafür?", setzt sie nach und dreht sich wieder zu dem Menschen um. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 03. 11. 2010 [20:29] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion reckt die Arme nach oben und streckt sich um seine Muskeln etwas zu entspannen. Dann sieht er Delina fragend an.

“Einen besonderen Platz? Eigentlich brauch ich den nicht. Aber jetzt hast du mich Neugierig gemacht. Was soll das für ein Ort sein?“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 03. 11. 2010 [21:46] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Sie runzelt leicht verwirrt die Stirn. "Die meisten Menschen ruhen gerne an trockenen, windstillen Orten", antwortet sie. "Aber wenn dir das nicht wichtig ist suche dir einen anderen Platz der dir gefällt. Gefahr wird dir in diesem Wald nicht drohen." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 04. 11. 2010 [19:14] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lacht einmal kurz auf.

“Jetzt verstehe ich was du meinst. Entschuldige ich habe dich falsch verstanden. Was du meinst, ist ein Haus oder zumindest etwas was vor Regen schützt und ein Bett. Du hast Recht, wir ruhen nachts in Betten mit Strohgefüllten Auflagen, wenn man denn eines zur Verfügung hat. Auch eine Scheune mit Stroh oder Heu ist sehr bequem. Aber so spät ist es noch nicht. Ich lege mich erst schlafen, wenn es dunkel wird. In meinem Fall meinte ich, ich möchte mir ein wenig Gedanken machen und die Ruhe des Waldes genießen. Vielleicht werde ich noch etwas meditieren, aber dann werde ich wieder zurückkommen. … Es ist schön zu hören, das mir keine Gefahr droht.“

Thalion nickt kurz, dreht sich dann um und lässt Delina allein. Einige Hundert Schritt entfernt findet er eine kleine Wiese. Er sucht sich einen Platz unter einem starken Baum mit Blick auf die Wiese und lässt sich dort nieder. An den Baum gelehnt lässt er sich den Vormittag durch den Kopf gehen. Ab und zu sieht er den Gräsern auf der Wiese zu, wie sie durch den Wind hin und her gewiegt werden. Nach etwa einer halben Stunde setzt er sich gerade hin, kreuzt die Beine und schließt die Augen. Er begibt sich in eine tiefe Meditation.

  • Hallo mein alter Weggefährte …*

Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 05. 11. 2010 [09:00] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Wenn du zurrückkehrst und mich nicht siehst, ruf nur nach mir", verabschiedet ihn Delina. Dann geht sie ihrer eigenen Wege. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 05. 11. 2010 [17:43] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Nach einigen Stunden der Meditation öffnet Thalion wieder die Augen. Es ist immer noch hell. Einige Blätter liegen auf seinem Kopf. Er streicht sie sich mit der Hand herunter. Dann steht er auf und klopft sich die restlichen vom Gambeson. Er geht einige Schritte umher um seine Glieder zu bewegen und streckt sich. Anschließend geht er zurück zu dem Ort, wo Delina aus dem Baum getreten war.

Dort angekommen sieht er sich um.

“Delina? Ich bin wieder hier.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 05. 11. 2010 [20:05] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Ich bin noch immer hier..." Die Dryade sitzt neben einem der größeren Bäume auf einem Stein, die Beine angezogen und die Arme darum gelegt. "Hast du gut geruht?", erkundigt sie sich höflich. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 05. 11. 2010 [20:57] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion dreht den Kopf zu Delina hinüber. Offenbar hat er sie nicht sofort gesehen.

“Ja, Danke. Ich versuchte mir zu überlegen, wie wir am besten unser Gespräch weiter führen könnten. Wäre es für dich in Ordnung, wenn ich dir wieder etwas über die Menschen erzähle? Es wäre nur schön, wenn ich diesmal ausreden könnte.“

Thalion lächelt sie an.

“Und dann hatte ich mir überlegt, es wäre vielleicht sinnvoll, wenn wir uns ein paar der Menschen, die hier in der Nähe leben, gemeinsam beobachten. Was würdest du davon halten, wenn wir uns die Leute im nahen Gasthaus ansehen? Natürlich aus der Entfernung, durch das Fenster, wenn es Dunkel ist. Oder hast du das vielleicht schon einmal gemacht?“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 06. 11. 2010 [13:20] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina seufzt und schaut Thalion lange an. Der war nun wirklich hartnäckig mit seinem Bestehen darauf, daß sie Menschen kennenlernen soll... "Ich muß mich nicht an ihre Häuser schleichen um zu wissen wo sie sind und was sie tun", sagt sie mißmutig. Doch dann lenkt sie ein. "Gut, wenn du möchtest daß wir sie beobachten werden wir sie eben beobachten..." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 06. 11. 2010 [18:43] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion überlegt kurz, ob es doch sinnvoll ist. Aber was soll er sonst tun. Er bleibt bei seiner Meinung und lächelt Delina an.

“Wir werden nur einen kurzen Blick in die Taverne werfen. Danach werden wir uns einen Hof ansehen, der sehr nahe liegt. Auf meinem Weg hierher bin ich daran vorbei gekommen. Etwa eine halbe Stunde Fußweg von der Taverne entfernt. Ich hoffe, dir dort etwas Spezielles zeigen zu können. … Aber nun müssen wir warten, bis es dämmrig wird. Hast du noch etwas, das du bis dahin tun möchtest?“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 06. 11. 2010 [22:34] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina schüttelt den Kopf. "Etwas spezielles?", fragt sie dann. Wider Willen klingt sie doch neugierig. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 07. 11. 2010 [13:45] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 “Ja, lass dich überraschen.“

Thalion zwinkert der Dryade zu. Dann beginnt er einfach die Erklärung über die Menschen wieder aufzunehmen.

“Wir Menschen sind etwas anders als manche anderen Völker, man kann uns schlecht in eine einzige Schublade stecken. Nehmen wir als Beispiel die Zwerge. Wenn man an Zwerge denkt, so denkt man oft an kleinwüchsige schroffe Wesen mit langen Bärten, die meist in Gebirgen leben und sehr gute Handwerker hervor gebracht haben, aber auch kriegerisch und sehr zäh sind. Natürlich gibt es auch immer Ausnahmen bei solchen Klischees, manchmal sogar ganze Stämme die anders sind als die anderen. Aber ich behaupte, dass sich dies bei den Menschen am stärksten heraus kristallisiert. Mir ist noch kein Volk begegnet, das so schnell die Eigenarten anderer Völker oder Lehrer annehmen kann wie wir. Es gibt sehr kriegerische unserer Art, aber auch sehr friedliche, ebenso gibt es viele Gute, genauso wie es auch viele Böse Menschen gibt. Unsere Schwäche, aber auch eine unserer größten Stärken, ist die Beeinflussung, welche uns durch die Umwelt zuteil wird, in der wir leben. Vielleicht könnte man uns auch als Volk der Gegensätze beschreiben. Wie ich schon sagte, habe ich selbst gelernt mit Mutter Natur im Gleichgewicht zu leben. Wäre ich aber woanders in Lupien aufgewachsen, in Malur zum Beispiel, als Sohn eines hochrangigen Edelgardisten, so wäre es sehr wahrscheinlich, dass ich im Krieg mein Bestes gegeben hätte um Konrad zu stürzen. Vielleicht hätte ich dann mit ruhigem Gewissen die Welt und die Wesen um mich herum gequält und getötet. Unsere Umgebung in der wir wachsen und leben prägt uns sehr. Und das ist, was ich schon zu Anfang gemeint habe, das es mehrere Generationen benötigen kann, bis schlechte Gewohnheiten komplett verschwinden. Manchmal geht es jedoch viel schneller, wenn man ständig geleitet wird und immer ein gutes Beispiel hat, an dem man sich orientieren kann. Dann kann eine Veränderung wie von selbst einsetzen.“

Plötzlich trifft Thalion eine Erkenntnis so heftig wie die Keule eines Trolls. Für einen langen Moment steht er wie erstarrt in dem Wald. Dann setzt er sich langsam und irgendwie abwesend auf den Boden. Kurz schüttelt er den Kopf und sieht dann wieder zu Delina

“Wo war ich dran? … Achja … die Menschen … Wir können sehr hartnäckig sein, wenn wir uns einmal auf einem Weg befinden, den wir für erstrebenswert halten. Das gilt auch für den Schutz von Dingen die wir sehr mögen. … Damals nach dem Feuersturm fand ich es sehr schlimm, was mit dem Grünland geschehen war. Und als wir in einem verlassenen Kloster einen Stein fanden, in dem sich diese große Kraft Gajas befand, hielten wir es für eine gute Idee diese Kraft in den verbrannten Wald zu entlassen, in deinen Wald. Ich selbst habe mitgeholfen, dass diese Kraft das Heertland wieder zum Grünland machte. Ich hoffe du erkennst daran, dass uns schon damals viel am Grünland lag. Soviel zur Beharrlichkeit. “ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 07. 11. 2010 [20:19] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Konrad und Edelgard bedeuten Delina nichts, sie versteht nicht einmal wovon Thalion da redet. Doch sie hört ihm geduldig zu und unterbricht ihn diesmal nicht. "Veilleicht seid ihr den Elfen gar nicht so unähnlich", stellt sie fest nachdem er geendet hat. "Und es ist euch zu verdanken, daß der Wald wieder gewachsen ist..." Sie klingt verwundert. Sie erinnert sich wie sie davor mit ihrem Wächter durch die Ödnis geirrt ist. Mit ihrem Troll, den sie gefunden und hochgepäppelt hat, weil es sonst nichts gab um das sie sich hätte kümmern können. Verbrannt und halb tot waren sie beide und nur ein letzter verzweifelter Funke Hoffnung hat sie gehindert diesen furchtbar entstellten Ort zu verlassen. Er hatte ihre Entscheidung ncht in Frage gestellt. Er hatte nie etwas in Frage gestellt was sie tat. Und dann kam der Tag an dem das Leben zurückkehrte und sie hatte angefangen zu töten um den zarten Keim zu nähren... Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 07. 11. 2010 [21:37] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 “Ich fürchte, eine Menge Elben würden dir widersprechen. Aber das ist nicht wichtig.“

Thalion sieht kurz zum Himmel. Der Nachmittag schreitet voran, langsam neigt sich der Tag in Richtung Abend. Vielleicht noch knapp ein Stunde, dann würde die Dämmerung einsetzen.

“Nein, wir haben nicht geholfen das der Wald wieder gewachsen ist, das hätten Mutter Natur und du schon alleine geschafft. Wir haben nur ein bisschen nachgeholfen damit es schneller ging. Eigentlich ein Eingriff in die Natur. Es hätte einfach länger gedauert und der Wald wäre nicht schon so groß und dicht wie er jetzt ist. Manche von uns dachten, dass es ein Fehler war, ich aber nicht. Was denkst du?“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 07. 11. 2010 [21:49] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Das fragst du mich?", antwortet die Dryade verwundert. "Ob es ein Fehler war den Wald so schnell wie möglich wachsen zu lassen?" Sie lehnt ihre Stirn an den Baum, von dem stetig ein Blatt nach dem anderen fällt. "Bevor... Gaja zurückgekehrt ist..." Ihr nun nicht mehr entstelltes Gesicht umwölkt sich, "habe ich hier... ausgeharrt. Ich verstand nicht warum ich nicht tot war. Ich wußte nicht ob ich den Tag überleben würde." Manche Tage hatte sie gehofft nicht zu überleben. "Alles war verbrannt, trocken und tot. Und du fragst mich ob es schlecht war den Wald zurückzubringen?" Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 07. 11. 2010 [22:27] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 “Du hast recht. Das war eine unüberlegte Frage. Vielleicht wollte ich es nur bestätigt haben, dass wir damals das richtige taten. Es ist nicht einfach durch die Länder zu reisen und Entscheidungen treffen zu müssen, die sehr weit reichende Konsequenzen haben können. Nur selten habe ich das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.“

Thalion denkt an die vergangenen Geschehnisse in Daynon.

“Ich möchte versuchen, bei dir alles richtig zu machen und dir zu helfen. Ich möchte, das du mich verstehst … uns Menschen verstehst. Damit du Frieden finden und noch lange mit den Menschen hier leben kannst. Gemeinsam mit gegenseitigem Verständnis. Das ist einer meiner Wünsche.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 07. 11. 2010 [22:56] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina lacht leise. "Du hast alles richtig gemacht, Thalion", versichert sie ihm. "Richtiger als ich es gemacht habe." 'Lügnerin', schilt sie in Teil von ihr und sie verzieht leicht das Gesicht. Immer noch fällt es ihr schwer zu glauben daß es falsch war den Wald zu stärken mit allem was ihr zur Verfügung stand. Doch sie glaubt Gaja so weit, daß es falsch war zu töten. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 08. 11. 2010 [19:54] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 “Danke. Versuchen wir ab jetzt gemeinsam alles richtig zu machen.“

Thalion sieht Delina in die tiefgrünen Augen und lächelt sie an. Ein weiterer Blick in den Himmel sagt ihm, dass es bald dunkel wird. Er steht auf und atmet tief durch.

“Ich denke, es ist bald soweit. Sollen wir uns langsam auf den Weg machen? Wir werden noch etwas gehen müssen, bis wir zur Taverne kommen.“

Thalion richtet seinen Gürtel, sieht zu der Dryade und zeigt kurz mit den Augen in die Richtung, wohin er gehen möchte.

“Vermutlich kennst du Wege dich schneller von einem Ort zu einem anderen zu bewegen als es mir mit den Füßen möglich ist. In manchen Geschichten heißt es, Dryaden könnten durch die Bäume zu jedem anderen Baum im Wald gelangen. Stimmt das?“

Thalion geht schon langsam los, wartet dann aber auf Delina.

Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Ja", antwortet Delina gelassen. "Ich könnte das auch jetzt tun. Trotzdem müßtest du immer noch zu Fuß gehen. Es würde dir nicht bekommen wenn ich dich mitnähme." Sie folgt ihm. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 09. 11. 2010 [19:18] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion geht voran.

“Ja, das dachte ich mir. Vieles was für magische Wesen normal ist, bekommt Menschen nicht besonders gut. Eine Reise in die Feenwelt, als Beispiel genommen, kann einen Menschen um mehrere Jahrzehnte altern lassen. Ich hatte einmal dieses Problem. Glücklicherweise konnte dies mit einem Trank wieder Rückgängig gemacht werden.“

Zielstrebig findet Thalion seine Richtung. Gelegentlich geht er kleine Umwege, um Sträuchern oder Unterholz auszuweichen. Er steht’s darauf bedacht, den Weg im Auge zu behalten, um nicht auf Sprösslinge oder Pflanzen zu treten.

“Die Tränke bestehen aus bestimmten Kräutern und Pflanzen die von Fachkundigen Personen geerntet werden. Oft sind diese Personen ebenso mit der Natur auf besondere Weise verbunden und achten auf die Wälder in denen sie reisen. Ambar ist solch eine Trank und Kräuterkundige. Du hast sie und ihren Ehemann Tharun Grauwolf kennen gelernt, als wir gemeinsam mit Adan und dir das Gespräch führten. Tharun ist ein Wächter eines Waldes, der sich ein wenig weiter nördlich von hier befindet und ein guter Mensch.“

Langsam wird es dämmrig und schließlich streckt die Nacht ihre Hände nach dem Grünland aus. Die einsetzende Dunkelheit lässt Thalion schlechter sehen, dennoch findet er den Weg, welcher am Wald vorbei führt. Hier lässt es sich für ihn leichter gehen. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 09. 11. 2010 [22:38] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Tharun ist ein Hüter?", wundert sie sich. Dann erinnert sie sich an den Faun und Zorn runzelt ihre Stirn. Das Wort 'Mensch' hat sie wohl irgendwie... überhört. "Was tut er dann außerhalb seines Waldes?", verlangt sie zu wissen. "Warum wirft er dann mit Feuer im Wald eines anderen Hüters?!" Sie hatte sich gehen lassen und ihn dafür geschlagen. Und grade hat sie das Bedürfnis es wieder zu tun. Wie hatte er es wagen können? Und jetzt zu hören, daß er eine Verantwortung hat, der er nicht nachkommt macht sie fast noch zorniger.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 09.11.2010 um 22:39.] Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 10. 11. 2010 [09:15] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion dreht sich zu der Dryade um, seine runzlige Stirn und den leicht verwirrten Blick kann man in der Dunkelheit nur schlecht erkennen.

"Du irrst dich. Das muss jemand anderes gewesen sein. Tharun kann kein magisches Feuer werfen. Außerdem würde das gar nicht zu ihm passen. Er ist ein sehr ruhiger und bedachter Mensch. Niemand der sich überhastet einer wütenden Reaktion hingibt. Und warum soll er den Wald nicht auch mal verlassen? Er kehrt schließlich wieder dorthin zurück. Zudem ... entschuldige das ich das so direkt sage ... lagen die Probleme, welche du verursacht hast, direkt vor seiner Haustür. Hättest du weiter gemacht, wäre auch dieser kleiner Wald nicht mehr sicher gewesen."

Thalion grübelt kurz.

"Wie sah die Person aus, die das Feuer geworfen hat?" Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 10. 11. 2010 [09:59] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Na, wie ein Hüter eben aussieht", antwortet sie und klingt jetzt weniger zornig als irritiert. "Hufe, Hörner, Bart..." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 10. 11. 2010 [12:49] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion geht weiter Richtung Taverne.

"Ich fürchte, da hast du die falsche Person im Kopf. Derjenige den du meinst, ist Valten, ein Faun. Er ist, soweit ich das weiß, kein Hüter der Wälder, sondern ein Magier an der Lupianischen Akademie. Manchmal kann er sehr zornig werden und drückt seine Wut leider in Kampfzauber aus. Ich bin mir sicher, wenn er jetzt hier wäre, würde er sich für diesen Vorfall bei dir entschuldigen. Tharun wiederum ist ein Mensch. Er lebt mit seiner Familie hier im Grünland, einige Tagesreisen entfernt."

In einiger Entfernung kommen nun einige Lichter in Sichtweite. Neben einer großen und einer kleineren Wiese steht die Taverne. Aus den Fenstern kann man den Kerzenschein sehen, der weit in die Nacht hinaus strahlt.

"Wir sind da. Lass uns leise sein, sonst entdecken sie uns vielleicht und das könnte Angst bei den einfachen Leuten verursachen." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 10. 11. 2010 [13:35] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina schweigt und ihre Gestalt ist in der Dunkelheit fast unsichtbar. Das Gesagte muß sie erst einmal verdauen. So steht sie nur neben Thalion und beobachtet. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 10. 11. 2010 [20:16] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion führt Delina an einen guten Beobachtungspunkt mit Blick auf eine Tür und ein Fenster des Schankraums. Innen sind etwa sieben oder acht Menschen zu sehen. Eine junge Frau bringt den Leuten, zumeist Männer, gerade etwas zu trinken. Es ist nicht besonders Laut, einen Barden hört man nicht. Gelegentlich hört man jemanden lachen und in einer Ecke sieht man drei Männer und eine Frau würfeln. Thalion spricht ab sofort nur noch sehr leise.

“Sieh sie dir an. Alles einfache Leute, die nur in Ruhe leben wollen. Sie haben vermutlich den ganzen Tag gearbeitet um etwas zu essen zu haben für sich und ihre Familien. Nun gönnen sie sich etwas Spaß und Erholung bevor sie nach Hause gehen und morgen wartet bestimmt wieder eine Menge Arbeit auf sie. Dies sind alles Menschen die sich vermutlich nicht verteidigen können, wenn ihnen ein Leid angetan werden soll. Sie besitzen mit hoher Wahrscheinlichkeit keine magischen Kräfte die sie schützen können. Wenn solche Leute Hilfe benötigen, sind sie meist auf Abenteurer angewiesen, die ihnen diese Hilfe bieten oder auf mächtige Wesen, die sie schützen. Natürlich sehen wir jetzt nur einen kurzen Moment ihres Lebens und vieles von dem was ich sage, sind bloße Vermutungen, aber ich bin schon viel herum gekommen und denke sie ganz gut einschätzen zu können. Was sie dort trinken dürfte vermutlich Bier sein. Ein Gebräu aus Hopfen und Malz. Es schmeckt recht herb und enthält Alkohol. Manche trinken vielleicht auch Wein oder Met. Das sind vergorene Getränke aus Trauben oder Honig. Sie enthalten ebenfalls Alkohol. Alkohol vernebelt leicht die Sinne. Manche trinken es, um die Angst vor den Gefahren des Lebens für kurze Zeit zu vergessen. Andere trinken es vielleicht um schlimme Erlebnisse besser ertragen zu können und viele trinken Alkohol einfach nur, weil es berauscht. Auch ich trinke gelegentlich Met.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 10. 11. 2010 [22:05] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Und du tust es... um weniger Angst zu haben?" Sie mustert Thalion einmal mehr. So ängstlich sah er gar nicht aus. Ihr Blick wandert zurück zu dem Fenster. Das Gebaren der Menschen ist so fremd. Warum sie dort drinnen lachen oder ernste Gesichter machen läßt sich nicht ergründen. Was hatte er über die Getränke gesagt? Man trinkt sie um zu vergessen? "Ob das bei mir wirken würde...?", fragt sie sich. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 10. 11. 2010 [22:41] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion hebt leicht die Schultern.

“Vielleicht ein bisschen von allem. … Wenn man viel davon trinkt, so verliert man die Kontrolle über seine körperlichen Fähigkeiten. Man kann nicht mehr geradeaus gehen, nicht mehr klar denken und einige werden davon sogar wütend und möchten sich schlagen oder etwas kaputt machen. Manchmal sind das dann sogar Dinge, die für einen selbst wertvoll sind. In so einem Zustand ist es einem gleichgültig, was man tut. Man verliert völlig die Kontrolle. In geringem Maße kann Alkohol einen Menschen entspannen. Das tückische daran ist, das man nicht immer einschätzen kann, wann dieser Zustand überschritten ist.“

Thalion weiß ganz genau, was Delina nun denkt. Auch er selbst hat schon manchmal an diesen Weg gedacht. Aber dann braucht er nur an einen Freund denken, der diesen Weg schon einmal beschritten hatte.

“Was das vergessen angeht. Das ist nur eine Illusion. Alkohohl lässt einen nicht wirklich vergessen, nur für den Moment des Rausches. Am nächsten Morgen, nach einer Nacht voller Schlaf, sind die Probleme immer noch da und vielleicht sogar noch schlimmer als vorher. Was unsere Menschlichen Freunde in der Taverne angeht, so trinken sie aber wohl nur aus Spaß. Zwei oder drei Bier werden ihnen nicht schaden oder sie zu stark berauschen.“

Thalion sieht sich kurz um, damit sie nicht entdeckt werden. Dann zeigt er auf den Tisch mit den Würflern.

“Die vier dort hinten spielen ein Würfelspiel. Würfel sind kleine Spielzeuge. Sie sind eckig und haben sechs viereckige Seiten, die gleich groß sind. Auf jeder Seite sind Punkte, die Zahlen von eins bis sechs darstellen. Hat man mehrere dieser Würfel, so kann man damit viele verschiedene Spiele spielen. Das dient der Zerstreuung und dem Spaß. Oft wird in Tavernen auch um Münzen gespielt. Wer gewinnt erhält die eingesetzten Münzen. Münzen sind kleine runde Metallplättchen. In Lupien gibt es drei unterschiedliche Sorten davon. Sie bestehen aus Kupfer, Silber oder Gold.“

Thalion kramt in seiner Tasche und holt seinen Geldbeutel hervor. Er nimmt wahllos eine Münze heraus und zeigt sie Delina.

“So sehen sie hier in Lupien aus. Vorne steht eine Zahl, eine eins, und hinten ist die Prägung mit dem Drachen und der Schrift „Kaiserreich Lupien“. Mit diesen Münzen kann man sich Dinge kaufen, die man benötigt. Ein gutes Beispiel ist das Essen oder die Getränke. Um diese Münzen zu bekommen, muss man vorher etwas getan haben oder etwas weggeben, was ein anderer gebrauchen kann. Dafür erhält man eine gewisse Anzahl Münzen, wovon man sich wieder etwas anderes kaufen kann. Es ist also nur ein Hilfsmittel zum tauschen von Waren oder Gütern. Ich denke, du wirst nichts mit diesen Münzen anfangen können, aber falls dir die Münze gefallen sollte, darfst du sie gerne behalten. Ich schenke sie dir. “ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 10. 11. 2010 [23:13] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina greift vorsichtig und mit gerunzelter Stirn nach einer der Münzen, betrachtet sie, dreht sie herum um auch die andere Seite zu betrachten. Sie versucht den Zweck dieses Gegenstandes zu erfassen und irgendwann gibt sie ihn Thalion zurück. Sie hat keine Verwendung dafür, auch wenn es in einem gewissen Licht hübsch glänzt, als Schmuck taugen andere Sachen besser. Doch die Metallstücke selber kennt sie. Hin und wieder in der Vergangenheit hielt es der ein oder andere Mensch für eine gute Idee, solche Dinge im Waldboden zu vergraben. "Nein, danke", sagt sie. "Behalte das. Vielleicht gibt dir jemand Essen dafür wenn du es brauchst." Der Gedanke ist ein kluger. Thalion braucht diese Scheiben vielleicht wirklich. "Wenn ich sowas haben will dann weiß ich wo das liegt..." Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 11. 11. 2010 [19:13] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 “Tatsächlich. Ich denke, viele Menschen würden diese Münzen bestimmt gerne haben. Je mehr man von ihnen hat, umso weniger muss man nämlich arbeiten. Es ist der Traum der meisten Leute, nicht nur von Menschen, so viele wie nur möglich dieser Münzen zu besitzen. Ich selbst mache mir nicht viel daraus, ähnlich wie du. Auch wenn ich sie gelegentlich brauche, verschenke ich die meisten davon. Andere Menschen, die Hungern, können sie viel besser brauchen als ich.“

Thalion denkt wieder an Daynon.

“Einige Freunde und ich versuchen zur Zeit vielen Menschen in einem anderen Land zu helfen. Wenn du vielleicht auch helfen möchtest, so können wir diese Münzen benutzen um Essen für sie zu kaufen, damit sie den Winter überleben. Für dich wäre es bestimmt nicht viel Mühe, diese Münzen zu sammeln. Aber du könntest damit viele Leben retten und damit einen Teil deiner vergangenen Taten wieder gut machen. Überleg es dir.“

Thalion sieht nun wieder zu dem Fenster und deutet dann erneut in den Raum.

“Siehst du die Frau, welche die Becher an die Tische bringt? Das ist die Wirtin oder eine Schankmaid. Es ist ihre Aufgabe den Besuchern etwas zu Essen zu bereiten oder ihnen Getränke zu bringen. Eine der Arbeiten, für die man solche Münzen bekommen kann. Von dem Geld besorgt sie wieder neue Getränke und Essen und einen kleinen Teil behält sie für sich. Damit kann sie dann andere Dinge kaufen die sie braucht.“

Einige der Gäste stehen nun auf und beginnen sich zu verabschieden. Es werden Hände geschüttelt und sich auch umarmt. Dann bewegen sie sich Richtung Ausgang.

“Wir sollten uns verstecken, sonst erschrecken wir sie noch.“

Thalion begibt sich etwas weiter in den Wald hinein und sucht sich einen starken Baum hinter den er sich stellt. Dort wartet er darauf, das die Leute die Taverne verlassen und sich auf den Heimweg machen. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 12. 11. 2010 [15:00] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina bleibt einfach ruhig stehen wo sie steht und irgendwie... selbst von seinem Posten hinter dem Baum, gar nicht mal so weit von ihre entfernt, kann Thalion ihre Gestalt nur noch deshalb ausmachen weil er genau weiß wo sie steht. Die Dryade wird eins mit dem Wald, nein, sie ist eins mit dem Wald. Dann sind die Menschen fort und Delina schaut weiter auf das Fenster. "Du meinst du brauchst die Scheiben, die da im Wald rumliegen?" Sie zuckt mit den Schultern. "Wenn du sie willst kann ich dir zeigen wo sie liegen...", sagt sie und klingt sehr gleichgültig dabei. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 14. 11. 2010 [17:31] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion wartet ab, bis er sich sicher ist, dass die Leute außer Reichweite sind. Dann bewegt er sich langsam wieder zu Delina.

“Ja, wenn du sie hergeben möchtest. Allerdings sollte ich dich vorher noch fragen, wie lange die Münzen dort schon liegen. Ich möchte schließlich nicht jemandem etwas wegnehmen, dem dies rechtmäßig gehört. Wenn die Münzen nun aber schon einen recht langen Zeitraum, sagen wir 50 Götterläufe, dort liegen, dann ist es vermutlich unwahrscheinlich, dass derjenige sie noch holen kommt dem sie einmal gehörten. Aber das können wir morgen klären. Jetzt müssen wir uns auf den Weg zu dem nahen Hof machen. Sonst ist es zu spät. Ich hoffe ich werde dir das zeigen können, was ich möchte.“

Thalion begibt sich einen winzigen Hang hinab auf den Weg neben dem Haus. Er hält Delina seine Hand hin, um ihr bei dem kleinen Hang eine Stütze zu bieten. Anschließend geht er den Weg hang aufwärts und wartet kurz auf Delina. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 14. 11. 2010 [19:38] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Die Dryade folgt ihm. "Wie schnell laufen Götter denn?", fragt sie dabei. Ob die Götter Wettrennen veranstalteten? Davon hatte sie noch nie gehört. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 14. 11. 2010 [20:08] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion muss unfreiwillig Lächeln.

“Götterlauf ist bei uns Menschen ein Ausdruck für einen Zeitraum der vergeht. In manchen Ländern sagt man auch Winter. Man zählt einfach wie viele Winter oder Sommer vergangen sind, ab einem gewissen Zeitpunkt. Seit meiner Geburt, als Beispiel, sind 34 Sommer vergangen. Also bin ich 34 Götterläufe alt. Je nach Land, kann es auch Jahre heißen. Wenn nun also die Münzen schon mehr als 50 Winter oder Sommer dort gelegen haben, so kann man wohl davon ausgehen, dass der Besitzer entweder schon sehr alt oder sogar schon verstorben ist. Menschen leben nämlich nicht viel länger als 70 Winter. Nur wenige schaffen es über die 80 Winter zu kommen. In diesem Alter sind Menschen schon sehr gebrechlich. Denn auch unser Körper altert. Anders als bei dir. Dein Körper altert nicht. Wenn Menschen altern, dann bekommen sie langsam graue Haare und Falten im Gesicht und der Haut. Das sind jedenfalls die offensichtlichsten Merkmale. Außerdem schwindet die Kraft der Muskeln. Alles in allem kann man sagen, dass es schöner wäre, nicht zu altern. Aber wir können diesen Prozess leider nicht verhindern oder aufhalten.“

Eine ganze Zeit lang gehen sie den Weg entlang, biegen an einer Wegkreuzung ab und folgen dem neuen Abschnitt fast 15 Minuten. Ab und zu stolpert Thalion wegen der Dunkelheit und den Löchern, die sich im Weg durch das Wetter gebildet haben.

Bald erscheint ein weiteres Licht in der Ferne. Die beiden gehen direkt darauf zu. Beim näher kommen kann man auch hier ein Fenster erkennen. Der Raum, welcher durch Kerzenschein erhellt wird, ist etwa halb so groß, wie der Schankraum der Taverne. Ein Tisch und einige Stühle kann man erkennen, ebenso Personen, welche an dem Tisch sitzen. Offenbar wird gerade gegessen. Zu erkennen ist eine junge Frau, ein junger Mann, ein Kind und ein älteres Pärchen.

Weit genug bleibt Thalion stehen und erklärt Delina mit leiser Stimme.

“Das ist eine einfach Bauernfamilie. Ich bin im letzten Götterlauf hier schon mal vorbei gekommen und habe mich etwas mit dem Bauern unterhalten. Eine kleine Familie die sich hier so durch schlägt. Die jüngeren Erwachsenen sind ein Paar, ebenso die älteren. Das Kind, also der kleine Mensch, ist ein schlauer Bursche und etwa 8 Götterläufe alt. Da sie gerade am Essen sind, haben wir Glück. Wir sind noch nicht zu spät.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 16. 11. 2010 [15:07] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina hört auch Thalions Ausführungen über das Altern aufmerksam zu. Was das ist weiß sie ungefähr, viele Tiere tun es auch..."Wofür sind wir nicht zu spät?", fragt sie und beobachtet mit mäßigem Interesse die Bauern. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 16. 11. 2010 [19:23] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion schmunzelt ein wenig.

“Warte es ab. Sie sind gleich mit dem Essen fertig. … Wie ich schon sagte, es sind einfach Leute, von denen gibt es viele in Lupien. Sie möchten einfach nur in Frieden leben. Mit dem was sie anpflanzen und ernten, müssen sie überleben. Viel zu verkaufen haben sie nicht. Wenn einer von ihnen ernsthaft krank wird oder einen Unfall haben sollte, kann der Rest der Familie nur noch schwerlich leben. Dennoch sind es zufriedene Leute, die zu den Göttern beten und Mutter Natur für das danken, was sie von ihr zum Leben bekommen. Auch sie sind auf Hilfe angewiesen, sollte es einmal größere Probleme hier geben. Wäre dein Vorhaben erfolgreich gewesen, hättest du alle Menschen von hier zumindest vertrieben. Dann wäre ihr überleben mehr als fraglich gewesen.“

Thalion beobachtet wie die Familie mit dem Essen fertig wird. Die Mutter sammelt die Holzteller und Suppenlöffel ein. Man kann zwar nicht hören, was drinnen gesprochen wird, aber dem Jungen sieht man an, dass ihn etwas verstimmt, nachdem der Vater zu ihm etwas gesagt hat. Die Mutter streichelt ihm über den Kopf und sagt ebenfalls etwas zu ihm, woraufhin er wieder fröhlich lächelt und schnell aus dem Zimmer rennt.

Einige Augenblicke später kann man um die Hauswand herum Licht erkennen. Thalion weist Delina mit der Hand in diese Richtung und geht neben ihr her, um Hausecke herum. Thalion schleicht sich kurz an der Wand zu dem Fenster und spät sehr vorsichtig hinein, soweit es ihm seine Position erlaubt.

„Mama, wann kommst du endlich!“, ruft der Junge. „Ich liege schon im Bett!“

Es war eindeutig, dass der Junge verstimmt gewesen war, weil er ins Bett musste. Offenbar hatte die Mutter ihm etwas angeboten, damit er doch noch freiwillig ins Bett ging.

„Ich bin ja schon da.“, hörte man nun die Mutter, die das Zimmer betreten hatte. Ihre Stimme klingt sehr sanft und gutmütig.

Thalion begibt sich wieder neben Delina und legt seinen Zeigefinger auf seine Lippen. Die beiden könnten die nächtlichen Besucher schließlich hören.

„Was möchtest du hören?“, fragt die Mutter das Kind. „Etwas von Rittern.“, ruft der kleine aufgeregt. „Also schön.“ Die Mutter räuspert sich kurz und beginnt dann zu singen. Ihre Stimme klingt sanft und wunderschön.

„Was braucht ein Rittersmann? Ein Pferd und mehr, ein Pferd und mehr! Es trägt ihn aus der Burg heraus Und bringt ihn heil zurück nach Haus. Das braucht ein Rittersmann! Das braucht ein Rittersmann. Ein Pferd und mehr, ein Pferd und mehr! Das braucht ein Rittersmann

Was braucht ein Rittersmann? Den Helm, seht her, den Helm, seht her! Ein Helm mit einem Federstrauß, der putzt den Ritter erst heraus. Das braucht ein Rittersmann! Das braucht ein Rittersmann. Ein Pferd und mehr, den Helm, seht her! Das braucht ein Rittersmann

Was braucht ein Rittersmann? Die Rüstung schwer, die Rüstung schwer, so schwer, dass kaum ein Rittersmann in seiner Rüstung laufen kann. Das braucht ein Rittersmann! Das braucht ein Rittersmann. Ein Pferd und mehr, den Helm, seht her, die Rüstung schwer! Das braucht ein Rittersmann

Was braucht ein Rittersmann? Das Schwert zur Wehr, das Schwert zur Wehr! Ein Schwert, damit ihr alle wisst, wie stark und kühn der Ritter ist. Das braucht ein Rittersmann! Das braucht ein Rittersmann. Ein Pferd und mehr, den Helm, seht her, die Rüstung schwer, das Schwert zur Wehr!

Was braucht ein Rittersmann? Den Schild braucht er, den Schild braucht er! Ein Schild, der in der Sonne blitzt, und jederzeit den Ritter schützt. Das braucht ein Rittersmann! Das braucht ein Rittersmann. Ein Pferd und mehr, den Helm, seht her, die Rüstung schwer, das Schwert zur Wehr, den Schild braucht er. Das braucht ein Rittersmann

Was braucht ein Rittersmann? Die Lanze her! Die Lanze her! Er braucht die Lanze, dass er dann bald zum Turnier los reiten kann. Das braucht ein Rittersmann! Das braucht ein Rittersmann. Ein Pferd und mehr, den Helm, seht her, die Rüstung schwer, das Schwert zur Wehr, den Schild braucht er, die Lanze her! Das braucht ein Rittersmann

Was braucht ein Rittersmann? Die Rittersbraut, die ihm vertraut! Und nimmt er Abschied, sagt er ihr: »Bald bin ich wieder hier bei dir!« Das braucht ein Rittersmann! Das braucht ein Rittersmann. Ein Pferd und mehr, den Helm, seht her, die Rüstung schwer, das Schwert zur Wehr, den Schild braucht er, die Lanze her, die Rittersbraut! Das braucht ein Rittersmann ...“ (Text: Rolf Krenzer)

Nachdem die Mutter geendet hat, hört man von dem Kind nichts mehr. Plötzlich wird die Kerze gelöscht und man hört ein leises Knarren der Tür. Thalion flüstert Delina etwas zu.

“Lass uns leise hier weggehen.“

Er schleicht vorne weg und geht einige dutzend Schritte vom Haus weg. Dann sieht er sich kurz nach Delina um und wartet, bis sie aufgeschlossen hat.

“Was meinst du? Hat es dir gefallen?“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 16. 11. 2010 [20:02] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delinaschaut sehr nachdenklich, mit gerunzelterStirn. "Sie singt sehr schön", ist ihre einzige Antwort. Danach verfällt sie wieder in Schweigen. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 17. 11. 2010 [18:53] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion wirkte in ganz kleines bisschen enttäuscht.

“Naja, ich dachte mir schon, das es dich nicht von den Füßen reißen würde … äh, also das ist nur ein Sprichwort … Ich wollte dir damit eigentlich zeigen, dass die Menschen viele unterschiedliche Dinge tun und nicht nur im Wald Unheil anrichten. Es sollte dir zeigen, was das Wort Familie bedeutet. Zusammengehörigkeit, Gemeinschaftsgefühl und die Sorge für Mitmenschen, die man liebt.“

Thalion drehte sich in die Richtung, aus der sie gekommen waren und lächelt Delina nun wieder an.

“Wollen wir wieder zurückgehen? Ich denke, ich werde mir gleich einen Platz zum Schlafen suchen müssen. Ich hoffe heute Nacht wird es nicht regnen.“

Thalion ging erneut voraus. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 17. 11. 2010 [20:13] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina lächelt zurück. "Sei nicht enttäuscht, Thalion. Du hast mir einiges gegeben um darüber nachzudenken. Das geschieht nicht innerhalb eines Tages. Oder zweier oder dreier. Ich dachte Menschen zu kennen... aber vielleicht ist das gar nicht so." Sie geht neben ihm her. "Heißt das du brauchst jetzt einen trockenen warmen Platz zum ruhen?" Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 17. 11. 2010 [20:52] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion nickt und wirkt nun erfreuter als vor wenigen Sekunden noch.

“Ja, tatsächlich wäre ein trockener Platz ideal zum Schlafen und wenn dieser warm sein sollte, umso besser. Kennst du denn einen solchen Platz hier in der Nähe?“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 17. 11. 2010 [21:21] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Du wirst noch ein paar Schritte laufen müssen, aber ich kenne einen solchen Platz, ja." Diesmal geht die Dryade voraus und im Gegensatz zu dem Menschen der ihr jetzt folgt nimmt sie nicht den leichten Weg durch den Wald oder folgt Wildwechseln oder den breiten Pfaden die die Menschen benutzen. Oft genug wählt sie eine Richtung in die Thalion sich nie gewandt hätte, weil das Dickicht oder die Baumgruppen viel zu dicht wirken als daß er hätte glauben können hindurchzupassen. Doch die Pflanzen hemmen ihn nie, immer wenn er denkt, daß dieser Durchlaß nun doch zu schmal ist für ihn scheint das einen halben Schritt weiter gar nicht mehr der Fall zu sein. Er bleibt in keinen Dornen hängen und größere Äste streifen ihn höchstens, doch keiner verwehrt ihm den Weg. Und die beiden kommen so schnell voran als wären sie auf freiem Feld unterwegs. Schließlich erreichen sie eine kleine Felsformation, die recht abweisend und schroff aussieht. Delina setzt ihren Fuß auf die Felsen und als Thalion ihr folgt führt ein in Stein engebetteter Weg, der vorher nicht als solcher zu erkennen war, in das Wirrwarr aus Waldboden und schwarzem Fels. Es ist wärmer hier als in dem Wald durch den sie gerade gekommen sind. Der glatte Stein scheint Wärme abzugeben, wahrscheinlich hat er sich im spärlichen Sonnenlicht das diesigen Herbsttages aufgeladen. Delina geht noch ein Stück und bleibt dann zwischen den dunklen Steinen stehen. hier ist eine Mulde, mit Rindenresten und reichlich Herbstlaub gefüllt, die von keiner Seite vom Wind erreicht wird. Der Platz ist trocken. "Hier kannst du ruhen..."

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 17.11.2010 um 21:24.] Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 18. 11. 2010 [19:56] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion ist etwas fasziniert, wie schnell sie den Wald durchqueren. Die Pflanzen und Bäume gehen ihnen sprichwörtlich aus dem Weg.

Nachdem sie bei den Felsen und der Mulde angekommen sind, sieht er sich kurz um. Viel sieht er bei der Dunkelheit nicht. Er hockt sich hin und betastet die Rindenreste und das Herbstlaub.

“Ich denke, hier lässt es sich gut schlafen. Vielen Dank das du mir diesen Platz zur Verfügung stellst. Wenn ich fragen darf, wo ruhst du eigentlich?“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2010 [22:13] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Ich werde in meinem Baum ruhen", antwortet die Dryade und klingt mit einem Mal wieder schläfrig. "Schon bald. Schon bald werden alle Blätter gefallen sein. Dann werde ich ruhen bis der Schnee fort ist und meine Bäume wieder blühen..."

Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion hebt den Kopf.

“Winterschlaf, ich verstehe. Dann dürfte dies wohl unser erstes und letztes Treffen vor dem Winter gewesen sein. Er kommt mit großen Schritten.“

Er zieht den Gambeson aus und legt diesen auf einen Felsen. Anschließend muss er tief gähnen.

“Ich würde sagen, wir sprechen morgen weiter. Ich werde hier auf dich warten, bis du ebenfalls ausgeruht hast.“

Mit diesen Worten setzt er sich auf einen Felsen und beginnt seine Gamaschen zu öffnen.

“Ich denke, wir hatten beide einen sehr interessanten Tag.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2010 [22:49] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina lächelt. Das tiefgrüne Gesicht verschwimmt in der Dunkelheit. "Den hatten wir", antwortet sie. "Schlafe in Frieden, Thalion. Ich werde über dich wachen..." Schon ist ihre Gestalt fast nicht mehr auszumachen. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 19. 11. 2010 [14:45] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion kann schon nicht mehr erkennen, wo Delina ist. Er kneift kurz die Augen zusammen, gibt es dann aber auf.

"Danke.", ruft er ihr noch hinterher.

Dann legt er sich auf die Blätter, stülpt sich die Gugel über den Kopf und nutzt den Gambeson als Decke. Dann fällt er in einen tiefen Schlaf. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 21. 11. 2010 [19:49] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Es ist Abend, schon fast Dunkel. In der Ferne flackert ein heller Schein. Ein Feuer? Ich laufe einen langen abfallenden Weg herunter … meine Rüstung scheppert … der Weg ist lang, sehr lang. Endlich komme ich an dem Haus an, es brennt an einigen Stellen und überall ist Rauch. … Tote, überall tote Menschen … Fassungslos stehe ich vor dem Haus … ein Geräusch … ich drehe mich um. Eine junge blonde Frau kniet auf dem Boden, ihre Hände sind voller Blut, ihre Kleidung ist schmutzig und ebenso mit Blut bespritzt, sie weint. Langsam nähere ich mich ihr, greife nach mit der Hand nach ihrer Schulter und drehe sie herum … das ist nicht mehr die Frau … eine verbrannte blutverkrustete Fratze lacht mich verhöhnend aus … ich weiche zurück, stoße gegen eine unsichtbare Wand. Ich versuche mit den Händen einen Ausweg zu finden, ich bin gefangen … ein magisches Feld. Die Toten um mich herum stehen wieder auf … ich will mein Schwert ziehen … da ist keines … sie umkreisen mich, fletschen ihre Zähne, reißen ihren Mund auf, ich kann nicht weg, spüre einen Biss im linken Arm … ich schlage auf den Untoten Kopf ein. Das Wesen lässt ab, ich bin wütend, greife nach dem Kopf. Mit schnellen Bewegungen sind meine Hände im Mund des Biestes … die anderen Fallen mich an, ich spüre ihre Bisse nicht mehr … meine rechte Hand zieht den Unterkiefer zur einen Seite, meine linke den Oberkiefer zur anderen Seite … ich schreie vor Wut und Anstrengung, dann endet der Widerstand plötzlich.

Thalion wälzt sich während des Traumes auf den Blättern hin und her und zuckt gelegntlcih mit den Armen und Beinen. Es ist sehr offensichtlich, dass er einen unruhigen Schlaf hat. Dann wacht er auf mit einem tiefen Atemzug. Es ist noch immer Nacht. Er atmet tief durch, sucht nach seiner Trinkflasche und nimmt einen großen Schluck. Süßlich schmeckt der Nahrhafte Trank der Dryade. Zu Spät erkennt Thalion, dass er im Schlaf die falsche Flasche erwischt hat. Er hustet kurz wegen des unerwarteten Geschmacks. Dann legt er sich sehr schläfrig wieder hin und fällt für den Rest der Nacht in einen traumlosen Schlaf.

Am nächsten Morgen wird Thalion von der Dämmerung geweckt. Noch etwas verschlafen setzt er sich in dem Blätterhaufen auf. Er reibt sich durch das Gesicht und die Augen, um den Sand zu entfernen.

“Diese Träume … die machen mich irgendwann noch mal fertig.“

Die Worte spricht er zu sich selbst, aber viel zu laut. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 25. 11. 2010 [21:08] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Träumst du so schlimm?", fragt eine mitfühlenden Stimme, leicht seitlich von ihm. Delina sitzt dort auf einem der dunklen, immer noch warmen Steine und schaut ihn an. Oder in seine Richtung. Die Dryade hat die Kapuze wieder über das wilde, blätterdurchwobene Haar gezogen und ihr Gesicht liegt im Schatten. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 25. 11. 2010 [21:37] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion schreckt mit dem Kopf herum und braucht einige Wimpernschläge, bis er Delina wirklich erkannt hat. Er atmet erleichtert aus, erfasst dann ihre Frage und wirkt ein wenig ertappt.

“Gelegentlich.“

Es scheint einen langen Moment, als ob Thalion dieses Thema lieber beiseite schieben würde.

“An die schlimmen erinnert man sich einfach … öfter. … Und du? Träumst du auch?“

Thalion steht noch etwas schläfrig von dem weichen Blätterbett auf und setzt sich ebenfalls auf einen der warmen Steine. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 29. 11. 2010 [18:19] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Manchmal", antwortet Delina leicht abwesend. Der schwarze Stein ist deutlich wärmer als die Umgebung. In der vergangenen Nacht sind die letzten Blätter von den Bäumen gefallen, im neblichen Frühlicht glitzert Raureif auf dem Boden. Doch nicht hier wo die schwarzen Steine liegen. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 29. 11. 2010 [20:15] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 “Nun, dann haben wir hier wohl eine Gemeinsamkeit gefunden.“

Er lächelt Delina an. Dann sieht er sich kurz um. Der Anblick des Waldes besitzt seine ganz eigene Schönheit, findet er. Dann beginnt er sich fertig zu machen.

“Ich werde spätestens morgen früh weiter reisen müssen. Aber bis dahin möchte ich noch bei dir bleiben. Stellt sich also die Frage, worüber wir heute reden wollen.“

Thalion streckt sich kurz. Ein Seufzer, der hörbar wohlbehagen bedeutet, begleitet sein morgendliches Ritual. Dann greift er zu der Flasche in welcher der süßliche Trank Delinas aufbewahrt ist. Er wiegt und schüttelt die Flasche nur wenig um herauszufinden, das diese noch mindestens halb voll sein dürfte.

“Hast du schon gefrühstückt? Ich weiß ja nicht, ob du deine Nahrung überall im Wald bekommen kannst, oder nur an deinem speziellen Baum. Falls du also möchtest …“

Er hält Delina die Flasche hin.

“Meine Mutter und mein Vater sagen immer, Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tage. Nur mit einem guten Frühstück kann es ein guter Tag werden.“

Thalion’s Stimme hat sich bei dem Zitat leicht verändert. Offenbar imitiert er einen seiner Eltern. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 05. 12. 2010 [20:12] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina lächelt leicht. "Dieses Wasser ist für dich, Thalion. Du sollst keinen Hunger leiden..." Sie schlägt die Kapuze zurück und das makellose tiefgrüne Gesicht kommt zum Vorschein. "Willst du noch das glänzende Metall haben?", fragt sie unvermittelt. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 06. 12. 2010 [19:35] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lächelt erfreut.

“Vielen Dank. Für mich heißt das, du machst dir Sorgen um mein Wohl. Wir Menschen kennen diese Sorge um Freunde oder Personen die einem etwas bedeuten ebenso. Ich fühle mich geehrt.“

Nachdem Thalion ein Schluck des Wassers „gefrühstückt“ hat, fühlt er sich gestärkt für den neuen Tag.

“Ja, ich würde dieses glänzende Metall gerne haben. Damit kann ein weiterer Beitrag für die Hilfe nach Daynon geleistet werden.“

Delina führt Thalion daraufhin ein Stück erneut durch den Wald. Wie am Tag zuvor gehen ihnen die Pflanzen aus dem Weg und machen Platz für die beiden. Thalion ist erneut fasziniert darüber. Mitten im Wald bleibt die Dryade plötzlich stehen. Falls einmal ein Weg zu diesem Ort geführt hatte, so war davon nichts mehr zu sehen. Dichte Büsche und verwurzeltes Unterholz deuten darauf hin, das hier schon sehr lange kein Mensch mehr entlang gegangen sein konnte.

Delina richtet ihren Blick auf einen bestimmten Punkt auf dem Boden. Langsam und wie an unsichtbaren Fäden gezogen sickern einige Münzen an die Oberfläche des Erdbodens. Mit der Zeit werden es immer mehr Münzen. Einige verrottete Stücke Metall und Holz, die auf eine ehemalige Holzkiste schließen lassen, liegen zwischen den Münzen. Thalion kniet sich mit einem Bein hin und beginnt, die Münzen in ein Tuch zu sammeln, dass er aus seinem Rucksack geholt hat. Vorsichtig schiebt er die lockere Erde beiseite und sammelt alles ein. Hauptsächlich Silbermünzen, wenige Kupfer und ein, vielleicht zwei, Goldstücke landen in dem Tuch. Alles in allem vielleicht 60 Silberschwingen wert. Dann steht er wieder auf und hält den Beutel kurz zeigend zu Delina.

“Auch wenn du nichts damit anfangen kannst, hiermit stillst du den Hunger einiger Menschen und deren Kinder in Daynon. Ich schätze damit können etwas mehr als zwei Dutzend Menschen über den Winter gebracht werden. Auch wenn du und ich sie wohl nie kennen lernen werden, so danke ich dir in ihrem Namen. “

Nachdem dies erledigt war, gingen die beiden zurück zu dem Ort, wo sie schon am Vortag lange miteinander geredet hatten. Auf dem Weg und erneut vor Ort angekommen erklärte Thalion noch so einiges was die Menschen taten und was der Grund dafür ist. Auch von Daynon und den Problemen der dortigen Bewohner erzählte er ein wenig. Zum Schluss ließ er es sich nicht nehmen auch etwas über Spiele zum Spaß und im Besonderen das Schach und das Kugelschubserspiel in deren Grundzügen zu erklären. Der Zeit verging und bald schon war der Nachmittag auch schon wieder vorbei.

“Bevor wir uns morgen trennen, würde ich gerne von dir wissen, wann es für dich Zeit wird zu schlafen und wann du wieder erwachen wirst, falls du mir das erzählen möchtest. Achja, ich würde mich morgen gerne noch von dir Verabschieden, bevor ich gehe. Ich hoffe also, wir sehen uns morgen noch kurz.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 06. 12. 2010 [20:24] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Bald... Es wird bald Zeit für mich zu schlafen", antwortet Delina und klingt schon wieder schläfrig. "Wenn du morgen gegangen bist werde ich in meinen Baum zurückkehren und schlafen bis die Blätter zurückkehren. Wenn es so weit ist werde ich mich freuen wenn du zurückkommst..." Hoffnung klingt in ihrer Stimme, fast wieder kindlich. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 07. 12. 2010 [19:37] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 “Ich weiß noch nicht wann genau, aber ich werde im Frühling des kommenden Jahres wieder hierher kommen. Die nächsten gefährlicheren Reisen werde ich wohl erst wieder danach antreten.“

Thalion dachte kurz daran, dass er Tharun und Ambar von diesem Besuch berichten muss und auch in seinem Dorf müssen seine Leute davon erfahren.

“Ich werde meiner Familie und meinen Leuten von dir erzählen und wo sie dich finden können. Vielleicht möchte eines Tages einer von ihnen dich besuchen. Auf jeden Fall wäre es gut wenn du auch Kontakt mit anderen Menschen hast. Ich hoffe das ist dir recht. Selbstredend wird nicht jeden Tag ein anderer Mensch in deinem Wald stehen und dich sprechen wollen. Aber von Zeit zu Zeit wäre es doch bestimmt eine Abwechslung, könnte ich mir vorstellen. Außerdem werde ich irgendwann nicht mehr zu dir kommen können, denn der Kreislauf des Lebens bleibt für mich nicht stehen. Da wäre es doch gut, wenn jemand anders dich besuchen kommt.“

Er lächelt Delina an.

  • Vermutlich … *, dachte er bei sich, *werde ich eher auf dem Schlachtfeld, als an Altersschwäche im Bett sterben.*

Da sich auch schon wieder der Tag dem Ende neigt, macht Thalion sich fertig. Er bittet Delina, ihn erneut zu den Schwarzen Felsen zu bringen, schließlich war der Weg dorthin schwierig und mit dichtem Unterholz überwuchert.

Einige Zeit später kamen sie dort wieder an.

“Wir sehen uns morgen wieder. Dann möchte ich mich noch ordentlich von dir verabschieden.“ Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 07. 12. 2010 [22:22] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 "Das werden wir", nickt Delina. "Ruhe wohl, Thalion..." Wie gestern schon zieht sie sich langsam in die Dunkelheit zurück. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 08. 12. 2010 [18:50] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion schläft ruhiger in dieser Nacht. Die Träume bleiben fern. Als er am nächsten Morgen erwacht, wird es gerade dämmrig. Er dreht sich noch einmal herum und bleibt noch etwa fünfzehn Augenblicke liegen. Anschließend setzt er sich hin, kurz fröstelt es ihn. Nachdem Thalion sich gestreckt hat, sieht er sich kurz um. Nebelschwaden stehen an einigen Stellen im Wald.

“An solch ein Lager kann man sich gewöhnen.“, sagt er zu sich selbst.

Anschließend macht er sich bereit zur Abreise. Er setzt sich auf die Steine und wartet auf Delina, die auch sehr bald erscheint.

“Ich möchte mich für deine Gastfreundschaft bedanken. Leider kann ich dir nichts zum Abschied schenken und vermutlich würdest du diese Dinge sowieso nicht gebrauchen können. Also möchte ich dir etwas geben, was man sich unter Freunden gibt, wenn sie sich verabschieden. Eine Umarmung. Darf ich?“

Die Arme leicht ausgebreitet wartet er auf Delinas Reaktion. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 09. 12. 2010 [22:34] Bearbeiten Löschen Delina Novize Dabei seit: 16.10.2010 Beiträge: 93 Delina sieht Thalion erstaunt an, dann lacht sie leise. "Du bist mutig, Thalion, daß du dir die Umarmung einer Dryade wünschst. Woher weißt du, daß ich dich wieder loslasse?" Ihre Augen glitzern schelmisch. Sachte legt sie ihre Arme um Thalions Oberkörper und legt den Kopf sehr weit zur Seite um ihm nicht mit einem der Äste aus ihrer Frisur ein Auge auszustechen. Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 10. 12. 2010 [15:19] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion sieht ihr in die Augen, lächelt und zieht eine Augenbraue nach oben.

“Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.“

Ohne zu zögern umarmt er die Dryade. Nachdem er sie wieder losgelassen hat, neigt er seinen Kopf zum Abschied

“Ich wünsche dir einen erholsamen Schlaf mit guten Träumen. Wenn ich zurückkomme, werde ich dich wieder bei deinem Baum aufsuchen.“

Dann dreht er sich um und geht einen schmalen Pfad vorsichtig in Richtung des nächsten Weges. Nach einigen Schritten dreht er sich noch kurz um und winkt Delina zum Abschied zu.

Sein Weg führt ihn nun zuerst einmal nach Hause, wo es wieder einiges zu berichten gibt. Zudem muss er die Leute in seinem Dorf um eingen großen Gefallen bitten. Anschließend wird er sich auf den Weg nach Peria machen, das erste Mal wird er in die Hauptstadt Lupiens gehen. Er wird beim Kaiserhof vorstellig werden. Sein Magen kribbelt nervös bei dem Gedanken daran.