Reise nach Ladonia

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Liljas Meister Themenersteller Dabei seit: 11.06.2003 Beiträge: 1184 An einem sonnigen Morgen legen die Schiffe „Cazadora“, „Morgenstern“ und „Stolz von Amhas“ im Hafen von Noh’chsemár ab. Ihr habt die letzten Tage auf dem Schiff, in der lebendigen Hafenstadt oder im Landesinneren von Dargaras verbracht, jetzt ist es aber an der Zeit abzureisen. Die Dorlónier und ihre dargaresischen Gäste sowie die Morgenstern nehmen Kurs auf den Heimathafen im hohen Norden, während die Cazadora zumindest die erste Etappe der Strecke den gleichen Weg einschlägt. Nach drei Tagen auf See erwischt euch eine Flaute. Kein Wind streicht durch die Segel und ihr seid hilf- und bewegungslos wie eine Schildkröte auf dem Rücken. Als die Flaute nach ein paar Tagen endlich vorbei ist und ihr wieder Fahrt aufnehmen könnt, ist klar, dass die Vorräte nicht bis zum angedachten Etappenstop reichen. Ihr sucht die nächste Küste und an dieser den nächsten Hafen. Das Hafenstädtchen macht den Eindruck, einst größer und bedeutsamer gewesen zu sein. Fischer und Marktweiber schauen interessiert zu, als die drei imposanten Schiffe in ihren Hafen einlaufen, und auch einige Bewaffnete kommen schnell herbei. Ihr seid in Wildenburg, erklärt man euch, in der Grafschaft Greyffenklau im Lande Ladonia. Doch würdet ihr hier nicht die Mengen an Vorräten finden, die ihr braucht, denn zu selten kämen fremde Schiffe vorbei als dass es sich lohnen würde, mehr Vorräte zu lagern, als man selber hier benötige. Man treibe Handel mit der größeren Stadt Freiland, der Hauptstadt Greyffenklaus, sie sei keine zwei Tagesreisen entfernt. Dorthin sollet ihr gehen um euch einzudecken. Eure Gruppe, bestehend aus Mitgliedern jedes Schiffes, macht sich also auf den Weg. Dabei reizt jeden etwas anderes. Mag der eine die Möglichkeit des Handelns in Freiland in Betracht ziehen, so möchte der andere einfach die Bevölkerung dieses Landes kennen lernen, und wieder ein anderer kommt zum Schutz der Reisegefährten mit. Der Karte folgend, die man euch mitgegeben hat, durchquert ihr die Grafschaft, bis ihr euch entscheidet, die Haupthandelsstraße zu verlassen und den etwas beschwerlicheren, aber weitaus kürzeren Weg durch einen bergigen Landstrich zu gehen. Die Dörfer sind weniger geworden und der Nachmittag ist in den Abend übergegangen, als ihr euch ernsthaft fragt, welcher eurer Reisegefährten überhaupt die Schnapsidee hatte, diesen Weg einzuschlagen. Wenn nicht bald ein Dorf kommt, werdet ihr im Freien übernachten müssen. Und Unmengen an Vorräten habt ihr auch nicht dabei. Umso erleichterter seid ihr, als ihr vor euch plötzlich eine junge Frau entdeckt, die anscheinend Schafe hütet… Zitieren Melden Profil PM Verfasst am: 18. 06. 2008 [17:50] Bearbeiten Löschen Liljas Meister Themenersteller Dabei seit: 11.06.2003 Beiträge: 1184 Am Morgen nach dem Tod des Grafen Wolf von Wildenburg zu Greyffenklau machen sich Alanis und Thalion zusammen mit dem Knecht von Flores Mutter zu Pferde auf, um nach Linum zum König Richard von Flachshaar zu kommen. Der Rest der Gruppe zieht währenddessen wie geplant nach Freiland weiter, um dort die benötigten Vorräte zu kaufen. Alle sind vorsichtig und sehen sich öfter als gewöhnlich um, ob ihnen nicht doch jemand nachfolgt, der ihnen nicht wohlgesonnen sein könnte. Doch alles bleibt ruhig.

In Linum erbitten die Reisenden Zugang zum königlichen Schloss, wo ein Herold sich ihre Geschichte anhört und sie dann bittet zu warten. Alanis und Thalion sind nervös, wie der König wohl die Neuigkeiten aufnimmt und ob er sie etwa wegen Betrugs und Mordes ins Gefängnis werfen wird. Als der Herold zurückkommt, fällt eine erste Abspannung ab – sie könnten zwar den König noch nicht sehen, aber soeben wird eine berittene Gruppe los gesandt, um vor Ort zu sehen, wie viel Wahrheit am Gesagten dran ist. Alanis und Thalion sowie der Knecht werden solange als Gäste in Linum verbleiben, wenn auch unter Aufsicht zweier Wachen.

Am nächsten Tag werden alle drei zur Audienz beim König gerufen. Richard von Flachshaar ist ein hochgewachsener Mann mittleren Alters, dem man in Haar- und Augenfarbe noch die nordische Herkunft ansieht. Er entschuldigt sich bei den Reisenden, dass sie so lange warten mussten, aber dass er natürlich ihre Anschuldigungen und Behauptungen gegenüber der gräflichen Familie überprüfen musste. Das Eifersuchtsdrama und die daraus resultierende Vertuschung der Ereignisse durch Wolf, dem die Ehre und das Ansehen der Familie wohl wichtiger zu sein schien als die Wahrheit und der Frieden der drei Toten, grämt ihn als König sehr, und er sieht sich nun der schweren Aufgabe gegenüber, die junge Blancheflor, die an einem gräflichen Hof im Nachbarland Tamuria verweilt, über die Ereignisse aufzuklären und ihr das Amt der Gräfin zu übergeben.

Richard entschuldigt sich weiterhin aufs Ernsthafteste für die Situation, mit der die Gruppe der Reisenden konfrontiert wurde. Er betont die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der ladonischen Bevölkerung und dass er hofft, dass die Reisenden sich nicht von einer solch schlechten Kette von Ereignissen in ihrem Urteil über sein Land trüben lassen würden. Er selber sei ihnen zu großem Dank verpflichtet, dass sie geholfen haben, die Wahrheit über den Verbleib von Ulrich und Thiada aufzuklären. Dann bittet er sie, noch ein Weilchen länger zu warten, während er Briefe aufsetzt an die einzelnen Reisegruppen und ihnen etwas als Proviant einpacken lässt. Die Pferde werde er natürlich bezahlen, ebenso wie andere Unkosten, die sie gehabt haben mögen.

In Wildenburg wartet der Rest der Gruppe schon gespannt auf die Rückkehr von Alanis und Thalion. Flore hat wie abgemacht 20 Schafe zur Hafenstadt getrieben und auch von ihrer Mutter die Erlaubnis bekommen, mit nach Dorlónien zu reisen. Die Schiffe sind beladen und die Bewaffneten sind bereit, jederzeit aktiv zu werden, solle sich die Situation zuspitzen. Umso erleichterter ist man, als Alanis und Thalion wohlbehalten und mit guten Neuigkeiten zurückkehren. Die Briefe, die an das Reich Dorlónien, das Land Dargaras und die Besatzung der Cazadora übergeben werden, haben folgenden Wortlaut.

„Werte Freunde. Mit großem Bedauern nahm ich zur Kenntnis, wie es Euch bei Eurem ersten Besuch im schönen Lande Ladonia ergangen ist. Ich selber bin bestürzt über die Ereignisse und gleichzeitig froh, dass ihr wenigstens keinen großen Schaden genommen habt in ihrem Verlaufe. Auch bin ich Euch zu großem Dank verpflichtet, dass ihr geholfen habt, dieses Drama aufzudecken und zu beenden. Seid Euch gewiss, dass ich und mein Land nicht diese Taten vergessen werden. Ihr dürft Euch nun zu Freunden Ladonias zählen und seid herzlich geladen, zu jeder Zeit wieder das Land und meinen Königshof zu besuchen. Euer treu ergebener König Richard von Flachshaar“