Der Rhauhnfohrnh - In einem für Menschen (fast) unbekannten Wald Lupiens

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Dural Meister Themenersteller Dabei seit: 25.08.2003 Beiträge: 4438 Dural schaute sich um. Er war innerhalb eines dicht bewachsenen Forstes und vergewisserte sich, daß ihn niemand beobachtete. Dural war vor kurzem mehreren Richtungszeichen hierher gefolgt, die ihn zu einem versteckten Lager geführt hatten.

Wieder schaute Dural sich um und ließ dabei seine Augen über jeden Strauch, zu jedem Baum und jeden umgestürtzen Baumstamm gleiten, denn diese stellten Verstecke für alle möglichen Gefahren dar. Erst als er sicher war, daß niemand ihn beobachtete, kniete er sich hin und griff beherzt in das Loch am Boden der toten Baumwurzel. Seine Hand ertastete einen Wasserschlauch, einen Beutel, der wohlmöglich mit Wegzehrung gefüllt war und den kalten Griff eines Dolches.

"Gut gemacht."

Die Stimme ließ Dural fast das Herz stehen, sein Lehrer erschreckte ihn immer wieder. Dural drehte sich in Richtung der Stimme um und beäugte seinen Lehrer wie bei seinem ersten Treffen mit Neugier.

Sein Lehrer war nicht groß, vielleicht 3 1/2 Fuß, trug lose Beinkleider, die seine Hufe nicht wirklich verbergen konnten. Sein Oberkörper war frei und seine kräftigen Muskeln spannten sich mit jeder Bewegung unter seiner hellbräunlichen Haut. Sein wildes Haar, in mehrere Zöpfe geflochten, stand in alle Richtungen vom Kopf ab. Das Gesicht von Dural's Lehrer hatte einen verschmitzten Ausdruck und wären nicht die kleinen Hörner auf seiner Stirn gewesen, dann hätte man meinen können, es mit einem jungen Mann zu tun zu haben, anstatt eines Sartyr's. Zitieren Melden Profil ICQ Skype PM Verfasst am: 09. 06. 2004 [08:06] Bearbeiten Löschen Dural Meister Themenersteller Dabei seit: 25.08.2003 Beiträge: 4438 "Ich habe mich exakt an die Zeichen gehalten und bin hierher geführt worden!" sagte Dural mit eindeutig in seiner Stimme mitschwingenden Stolz. "Dann hast du es also endlich gelernt, die Zeichen zu finden und zu deuten!" antwortete Shaun der Sartyr. "Wurde auch Zeit, schließlich arbeite ich nun schon mindestens drei Tage mit dir. Reich mal in die Baumwurzel und gib mir den Weinschlauch heraus." damit ließ sich Shaun nieder und nahm den von Dural angeboten Weinschlauch entgegen. Er entkorkte ihn und nahm große Schlucke des kühlen Weines. Er reichte ihn an Dural, der auch einen großen Schluck nahm. Nachdem der Schlauch wieder verschlossen war, begann Dural zu sprechen: "Warum habt ihr mich ausgewählt, wäre es für die Waldläufer nicht besser jemanden zu nehmen, der aus Lupien stammt?"

"Dural, du solltest doch inzwischen, daß die Gemeinschaft der Waldläufer und Druiden jede Hand gebrauchen kann, die willens ist, Lupiens Wälder zu schützen." Shaun blickte Dural dabei ernst ins Gesicht, bevor er fortsetzte. "Auch wenn du hier nicht heimisch bist, so erkennt der Rat doch die wahren Intentionen jedes potentiellen Mitgliedes. Du achtest die Natur, auch wenn nicht in Lupien geboren wurdest. Nebenbei reist du mit Gefährten umher, die sich hier in Lupien, aber auch in den Wäldern der Mittellande, einen gewissen Ruf aufgebaut haben. Es ist der Gemeinschaft eine Ehre, jemanden wie dich aufnehmen zu können." damit nahm Shaun noch einmal einen tiefen Schluck aus dem Weinschlauch. Dural merkte währendessen, wie er rot wurde und sah peinlich berührt auf den Boden.

  • Es war einen Ehre für sie, dich dabei zu haben - dann versuch nicht sie zu enttäuschen*

Shaun rappelte sich auf und stapfte mit seinen Hufen in großen Sprüngen ins Unterholz davon. "Zeit für die nächste Lektion... ...und leg den Weinschlauch wieder zurück..." damit war der Sartyr schon nicht mehr zu sehen und zu hören. Dural stand auf, nahm den Weinschlauch und legte ihn dorthin zurück, wo er ihn genommen hatte. Dann gürtete er seine Ausrüstung und versuchte dem Sartyr zu folgen... Zitieren Melden Profil ICQ Skype PM Verfasst am: 14. 06. 2004 [07:39] Bearbeiten Löschen Dural Meister Themenersteller Dabei seit: 25.08.2003 Beiträge: 4438 So ging es einige Tage lang. Shaun benutzte die Zeichen tief im Wald, um Dural die Bedeutung näher zu bringen. Dabei ließ der Sartyr ihn zuerst immer im Dunkeln tappen, was die wahre Bedeutung der Zeichen war. Dural sollte dies selbst herausfinden. in einem von zehn Fällen schaffte er es.

...

"Heute ist ein besonderer Tag für dich" sagte Shaun. "Heute wirst du in die Gemeinschaft aufgenommen." Dural sah den Sartyr, der nur bis zu seiner Brust reichte an. "Werde ich heute dem Rat vorgeführt?" "Nein. Der Rat trifft sich nur ein bis zweimal im Jahr, er hat für solch unwichtigen Sachen keine Zeit. Einige andere Waldläufer werden kommen und zugegen sein, wenn du deinen Schwur leistet und gezeichnet wirst. Wir haben ja schon vor einige Tagen darüber gesprochen." Dural dachte an das Gespräch zurück - Shaun erzählte ihm damals, daß ein neues Mitglied ein heiligen Schwur leisten muß, den es niemals brechen durfte. Dieser Schwur umfasste den Schutz der lupianischen Wälder, als auch der Kreaturen, die in ihnen im Einklang mit der Natur lebten. Die Waldläufer bewahrten die Wälder und die darin lebenden Kreaturen vor dem Übel der Goblinoiden als auch vor den zu schnell vorrückenden Menschen, welche die Wälder nur als Rohstoffquelle ansahen. Jedes Mitglied der Gemeinschaft schwor bei der Erdmutter, wenn es von Nöten war, sein Leben dafür zu geben. Gleichzeitig wurde dem neuen Mitglied ein Zeichen auf der linken Handgelenksinnenseite einbrannt, daß es immer daran erinnern sollte. Dieses Zeichen diente aber auch den vielen unbekannten Mitgliedern sich untereinander zu erkennen. Dural besah sich die linke Unterarminnenseite. "Ich werde bereit sein" sagte er lächelnd...

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 07.10.2004 um 09:25.] Zitieren Melden Profil ICQ Skype PM Verfasst am: 14. 06. 2004 [07:50] Bearbeiten Löschen Dural Meister Themenersteller Dabei seit: 25.08.2003 Beiträge: 4438 Die Zeremonie an sich war eher schlicht. Die Waldläufer trafen sich in einer heiligen Stätte - einem Druidenring. Dort in der Mitte stand Dural's Lehrer Shaun in einer weißen Tunika gekleidet und rief ein sichtlich nervösen Dural zu sich. Die anderen Waldläufer und Druiden - es waren um die zwanzig - standen innerhalb des Steinkreises in einem Kreis um Dural und Shaun. Shaun sprach feierlich davon, daß ein neues Mitglied in die Gemeinschaft eintreten wollte und die anderen Mitglieder Zeugen des Schwurs sein sollten. Dann sprach Shaun den Schwur vor, den Dural wiederholen mußte. Neben Shaun stand ein Kohlebecken, darin wurde das Brandeisen erwärmt bis es rot glühend war. Mit einer großzügigen Geste zog der Sartyr das Eisen aus dem Feuer und presste es unter dem Gemurmel der anderen Mitglieder auf den Unterarm Durals. Die Schmerzen trieben Dural die Tränen in die Augen und ließen ihn fast den Arm zurückziehen, als das Eisen zischend seine Haut verbrannte. Er biß sich die Unterlippe blutig, nur um nicht aufzuschreien. Dann nahm Shaun das Eisen weg und Dural strömte der Geruch von verbrannter Haut - seiner Haut - in die Nase. Shaun sprach einige Worte und strich leicht über Durals Unterarm, der Schmerz ließ augenblicklich nach. Dann rief er den versammelten Waldläufern und Druiden zu: "Sehet! Ein neues Mitglied ist in unsere Mitte getreten und hat sich dem Schwur und dem Zeichen gestellt! Laßt es uns würdig empfangen!" Dann kam Einer nach dem Anderen und hieß Dural persönlich in der Gemeinschaft der Waldläufer willkommen.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 07.10.2004 um 09:25.] Zitieren Melden Profil ICQ Skype PM Verfasst am: 14. 06. 2004 [08:01] Bearbeiten Löschen Dural Meister Themenersteller Dabei seit: 25.08.2003 Beiträge: 4438 Dural blickte immer noch ungläubig auf die verschorfte Wunde an seinem linken Unterarm. Langsam platzte der Schorf ab und darunter konnte er klar und deutlich das Zeichen der Gemeinschaft sehen. Was Willow wohl dazu sagen würde? Ob sie ihm glauben würde, was er ihr erzählen würde? Ob sie akzeptieren würde, was er nun war? Ein Beschützer Lupiens Wälder? Er mußte zu ihr und diese Neuigkeiten los werden - vor allem, weil sich die Beiden eigentlich schon vor einigen Tagen treffen wollten. Von den Mitgliedern der Gemeinschaft hatte er sich schon vor einigen Stunden verabschiedet. Am schwersten war es Dural gefallen von Shaun Abschied zu nehmen. Das lockere und freundliche Wesen des Sartyrs war Dural ans Herz gewachsen, aber es war kein Abschied für immer sondern nur der Abschied zweier Freunde, die wußten, daß man sich bald wiedersehen würde.

...

Dural kam an den Rand des Waldes, in die Nähe von menschlicher Zivilisation. Er bewegte sich vorsichtig und im Schutze des Unterholzes näher an die Waldgrenze heran. Dort vor ihm war ein kleines Dorf mit einigen wenigen Häusern. Der Wind brachte den Geruch von Ofenfeuern und Kühen an Durals Nase. Er blickte etwas reuhmütig in die Tiefen des Waldes zurück und berührte unbewußt sein Brandzeichen. Dann trat er aus dem Wald heraus und näherte sich dem Dorf...

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 07.10.2004 um 09:26.] Zitieren Melden Profil ICQ Skype PM Verfasst am: 02. 01. 2006 [12:49] Bearbeiten Löschen Tara Meister Dabei seit: 07.05.2002 Beiträge: 4259 ----------- einige Zeit später -------------

Shaun wanderte gerade Richtung Süden als ein grosser Windhauch die Bäume ringsumher erfasste und deren Blätter tanzen liess. Augenblicklich hielt er inne. Nur wenige Augenblicke später landete eine kleine schlanke Gestalt mit langem braungelocktem Haar vor ihm. Blätterranken umringten ihren Körper und wanden sich in ihren Haaren. Auf ihrer Schulter nahm ein Falke Platz.

"Nyijéll, was kann ich für dich tun ?" fragte der Satyr.

"Ich habe Nachricht von Dural und Tara erhalten",

antwortete sie schnell, es schien, als hätte sie sich sehr beeilt.

"Sie sind auf dem Weg hierher und möchten den Rat einberufen. Es geht um die politischen Geschehnisse der Menschen ... sie werden einen Priester des Akalar mitbringen, Kallador vom Drachensturm. Sie schreiben, dass sie Beide für ihn bürgen werden ..."

Die Nachricht schien sie sehr zu überraschen.

Shauns Blick schwiff ins Leere ...

"Gut, dann berufe du den Rat ein, ich werde mich über den Priester informieren."

Dankbar nickte die Dryade ihm zu und verschwand kurze Zeit später lautlos. Shaun hielt noch einen Moment inne, wandte seinen Blick gen Himmel. Als er sah, dass einige Falken den Wald verliessen, lief auch er los ... Zitieren Melden Profil ICQ PM Verfasst am: 23. 02. 2006 [12:16] Bearbeiten Löschen Tara Meister Dabei seit: 07.05.2002 Beiträge: 4259 Nyiléll sass auf ihrem Baum und beobachtete neugierig von weitem die ältesten und weisen Druiden, die erfahrenen Waldläufer und alle anderen Kinder des Waldes, die den Rat bildeten. Seit sie die Falken losgeschickt hatte, hatten sie sich nach und nach auf der Lichtung versammelt. Auch Shaun hielt sich wieder in der Nähe auf. Plötzlich hielt die Dryade inne … augenblicklich und kaum merklich verliess sie den Baum und tauchte neben Shaun auf.

"Sie haben den Wald betreten. Sie sind da … werdet ihr sie abholen ? Darf ich Euch begleiten ?"

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 23.02.2006 um 12:16.] Zitieren Melden Profil ICQ PM Verfasst am: 23. 02. 2006 [13:12] Bearbeiten Löschen Dural Meister Themenersteller Dabei seit: 25.08.2003 Beiträge: 4438 Shaun blickte die Dryade spöttisch an. Ein Grinsen nahm sein gesamtes Gesicht ein und er schaute Nyiléll herausfordernd an. "Natürlich darfst du das! Wenn du mit mir Schritt halten kannst!" Mit einem Aufschrei der Freude sprintete der Satyr los, so daß der Waldboden von seinen Hufen regelrecht aufgerissen wurde. Mit großen Sprüngen und Sätzen überwand er alte Baumstümpfe und umgefallene Bäume. Beim Laufen überkam ihm ein unbändiges Gefühl der Freiheit und der Freude, das er mit lautem Lachen und Johlen aus seiner Brust entließ. Zitieren Melden Profil ICQ Skype PM Verfasst am: 23. 02. 2006 [13:32] Bearbeiten Löschen Tara Meister Dabei seit: 07.05.2002 Beiträge: 4259 Erst lächelte sie, dann schaute sie Shaun fassungslos an. So eine Unverschämtheit. Sie wollte gerade mit heftigen Widerworten beginnen als er lossprintete und sie zurückliess. Nur ein paar Hufspuren erinnerten darn, dass der Satyr eben noch neben ihr stand. "Na warte ... wir werden ja sehen, wer zuletzt lacht." grinste die Dryade und verschwand in ihrem Baum ... Zitieren Melden Profil ICQ PM Verfasst am: 23. 02. 2006 [13:48] Bearbeiten Löschen Dural Meister Themenersteller Dabei seit: 25.08.2003 Beiträge: 4438 Der Satyr stürmte wie ein Wirbelwind durch den Wald. Aufmerksame Tiere würden sich wohl wundern, was einen Satyr, die ja sonst so behäbig und genussorientiert waren, dazu brachte, sich mit solch einer Hast zu bewegen. Eichhörnchen sprangen von Ast zu Ast hinter ihm her, mit der Absicht, ihn einzuholen und zu sehen, wohin er wohl wollte. Igel kamen aus ihrem Versteck, geweckt durch die Rufe und Schreie des übermütigen Satyr's. Auch sie waren überrascht und verstört, doch versteckten sich schnell wieder, als sie die Veränderung in der Luft wahrnahmen. Schläfrige Eulen schauten mit schiefen Kopf auf den rasenden Wirbelwind eines Satyr's nieder und drehten verständnislos ihre Köpfe. Auch sie bemerkten die Veränderung der Luft, sie wies auf Neues hin, daß in der Zukunft etwas bewirken könnte.