Elbenwälder - Die schwarzen Wälder

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Langissima Meister Themenersteller Dabei seit: 15.02.2006 Beiträge: 1157 ....zwischen Schatten und Licht !

Am Fuße des Drachensturmgebirges erstrecken sich die schwarzen Wälde. Ein Waldgebiet , um das die meisten Menschen einen weiten Bogen machen,wenn es ihnen möglich ist....und nicht nur sie ! Sie nennen es den Schwarzwald. Es ist die Heimat eines sehr zurückgezogenen Elbenvolkes , das ihn Eryngwath nennt.....den Wald der Schatten !



[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 05.12.2008 um 22:53.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 05. 12. 2008 [22:57] Bearbeiten Löschen Fenra Adept Dabei seit: 05.02.2008 Beiträge: 465 Fenra genoß die wenigen Sonnenstrahlen, die ihr Gesicht wärmten, während sie sich an den Stamm eines alten Baumes lehnte und die kühle Morgenluft einsog. Die Stille, die es in einem Wald eigentlich nicht gab, umfing sie freundlich und nur allzu gern lauschte sie den Stimmen der Vögel, dem Wind zwischen den Zweigen und allerlei anderen Geräuschen, die sich in diese harmonische Symphonie mischten. Tief ausatmend stand sie auf, streckte sie sich ein wenig und wurde sich einmal mehr bewusst, dass das Marschgepäck, dass sie auf ihren Wanderungen zu tragen pflegte, eine Last war, die im Laufe der Monate schon fast zu einem Teil ihres Körpers geworden war. Jetzt, wo sie all diese Sachen bei ihrer Lagerstatt verstaut hatte, fühlte sie sich seltsam leicht.

Es war ein komisches Gefühl sich ohne Schwert zu bewegen. Sie hielt inne und fuhr sich durch die dunklen Haare als sie in den unbewohnten Teil des Waldes blickte, an dessen Grenze sie stand. Nie zuvor hatte sie sich Gedanken darüber gemacht, was wohl dort war...natürlich hatte man Geschichten und Sagen gehört. Fenrail hatte nie viel darauf gegeben, doch nun, wo sie die Gefahren der Welt ein wenig besser kannte, war das wohlige Gefühl der Geborgenheit, dem Gefühl der Bedrohung gewichen. Minotauren, Hexen, Militär der Menschen... Unbehaglich riss Fenrail den Blick los und ging mit raschen Schritten zurück in die Siedlung. Ihr Blick tastete die Umgebung nach ihrem Reisegefährten ab. Sie hatte ihn seit ihrer Rückkehr in die Wälder nicht mehr gesehen und zu diesem Zeitpunkt hatte zwischen ihnen - mal wieder - eine etwas eisige Stimmung gelegen. Fenrail verzog das Gesicht als sie an die zurückliegenden Gespräche dachte. Sie konnte sich nicht vorstellen in all diesen Punkten eine falsche Ansicht auf die Dinge zu haben. Langissimas Verhalten war einfach stellenweise nicht akzeptabel! Fenrail seufzte leise. Vielleicht war sie sogar zu weit gegangen mit ihren Anschuldigungen und Langissimas nächste Abreise würde ohne sie sein... In der Hoffnung auf eine Aussprache suchte sie weiter. Zitieren Melden Profil WWW ICQ PM Verfasst am: 07. 12. 2008 [21:48] Bearbeiten Löschen Langissima Meister Themenersteller Dabei seit: 15.02.2006 Beiträge: 1157 Unvermittelt trat Langissima hinter Ihr aus dem Dickicht. Ein leises Grinsen umspielte seine Mundwinkel,als er Ihrem leichten Zucken gewahr wurde....gleichzeitig amüsiert,daß er seine Reisebegleitung noch immer überraschen konnte,aber auch froh darüber,daß Sie darauf gefaßt und überlegt reagierte. Er wußte,daß das Überleben davon abhängen konnte ! Sofort verschwand er wieder im Buschwerk,um kurz darauf mit einem jungen Reh über der Schulter zurückzukehren. "Ich habe mir gedacht,ich besorge uns mal was leckeres für heute Abend...die passenden Kräuter habe ich auch schon gesammelt !" ...und deutete auf den prallen Beutel an seinem Gürtel. "Endlich werden wir einmal Zeit und Ruhe haben...." Sein Gesicht wirkte seit langer Zeit wiedereinmal entspannt,aber innerlich war er sich gar nicht so sicher,ob er das Richtige tat. Fenrail hatte sich auf seinen Reisen als durchaus nützliche Begleitung erwiesen. Eine streitbare junge Frau,wie er -verbal zumindest- am eigenen Leib erfahren durfte. Was immerhin noch besser war,als das,was Sie mit Ihren Gegnern zu tun pflegte... Trotzdem wurde er bis zum heutigen Tag nicht wirklich schlau aus Ihr ! Es gab Momente,da fühlte er sich geradezu zu Ihr hingezogen und hatte den Eindruck,daß es Ihr ähnlich ginge...auch wenn er sich nicht vorstellen konnte,warum. Aber oft schon im nächsten Augenblick gab Sie sich abweisend und ging ihn und sein Verhalten an,ohne auch nur im entferntesten zu ahnen,daß er sich gar nicht anders verhalten konnte.....und sicher auch nicht wollte. Er konnte sie einfach nicht verstehen und Sie ihn wohl auch nicht. Er schüttelte kurz den Kopf,um diese Gedanken zu vertreiben und sich wieder dem Moment zu widmen,den heimischen Wäldern mit all ihrer Schönheit.....und eben auch Fenra,die nun schnurstracks auf ihn zukam !

Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 07. 12. 2008 [22:18] Bearbeiten Löschen Fenra Adept Dabei seit: 05.02.2008 Beiträge: 465 Als Langissima unvermittelt aus dem Dickicht trat zuckte Fenrail leicht zusammen und ärgerte sich im nächsten Moment bereits darüber dem anderen Elben die Genugtuung gegeben zu haben, sie in einem unbedachten Moment zu ertappen. "Etwas leckeres zu Essen? Deine Zunge vielleicht?", sagte sie scharf. Doch bereist als die Worte über ihre Lippen kamen mäßigte sich ihr sarkastischer Ton. Langissima meinte es sicherlich gut und wahrscheinlich war diese Geste eine Art Friedensangebot nach ihren nervenaufreibenden Wanderungen. Fenra hob beschwichtigend die Hände, um sich für ihre Worte zu entschuldigen. Sie war ungemein launisch seit sie mit dem anderen Elb unterwegs war und zumindest manchmal erkannte sie diese unnötigen verbalen Spitzen und versuchte bei allzu unpassenden Momenten die Wogen zu glätten.

Sie zwang sich zu einem Lächeln. "Gerne...ich muss später allerdings noch bei unseren Rat vorsprechen." Sie wich dem Blick Langissimas aus und fixierte stattdessen die leblosen Augen des Tieres über seiner Schulter. Sie zögerte. "Brauchst du sonst noch etwas? Ich könnte schnell...", sie zuckte unbeholfen mit den Schultern - warum verspürte sie plötzlich den Drang sich so weit wie möglich zu entfernen? Es gab keinen Grund....jedenfalls keinen, den Langissima sich hätte vorwerfen müssen.

Fenrail entnahm wenige Sekundenbruchteile später dem Blick des anderen, dass er nichts mehr benötigte, woraufhin sie ihrerseits nickte. "Gut. Dann lass uns zur Lichtung gehen, auf der die Feuerstelle ist." Konzentriert blickte sie geradeaus während sie nebeneinander gingen. "Was denkst du eigentlich über mich, Langissima?" Zitieren Melden Profil WWW ICQ PM Verfasst am: 08. 12. 2008 [20:05] Bearbeiten Löschen Langissima Meister Themenersteller Dabei seit: 15.02.2006 Beiträge: 1157 Langissima stutzte für einen Moment,um die Frage kurz zu überdenken.... "Ich denke,daß Du verrückt bist !" Das war eine ehrliche Anwort,aber sicher keine diplomatische,schoß es ihm sofort durch den Kopf,und könnte durchaus wieder der Anfang für eines ihrer unsäglichen Streitgespräche sein,zudenen er heute nun überhauptkeine Lust hatte. Darum beeilte er sich,eine etwas freundlichere Erklärung hinterher zu schieben.... "Du reist nun schon eine kleine Weile mit mir durch die Welt,statt in dieser wunderbaren Ruhe und Geborgenheit zu verweilen." -mit einer ausholenden Bewegung seines freien Arms wies er auf das herrliche Lichtspiel hin,daß die Sonnenstrahlen durch das Blätterdach warfen- " Du setzt Dich unnötigen Gefahren aus. Und das alles nur,um Dich von Zeit zu Zeit mit mir streiten zu können ? Das kann ich nicht glauben,der Preis wäre zu hoch....ich habe Dich vorhin beobachtet,wie Du nach Norden geschaut hast,ohne ein bestimmtes Ziel...Dein Blick sprach Bände,ich glaube,selbst diese Wälder haben für Dich ihre Unschuld verloren !" Während er so auf Sie einsprach beobachtete er sie leicht aus den Augenwinkeln und während er dann den Blick selbst gen Norden richtete,flüsterte er -mehr zu sich selbst "....genau wie für mich..." So gingen sie schweigend einige lange Momente nebeneinander her und Langissima spürte seltsame Empfindungen,die ihre Wurzel wohl nur in Fenra haben konnten und die ihm doch fremd waren. Und als er es nicht mehr aushalten konnte,wand er sich wieder an sie,wobei er ihren Blick vermied... "Wir werden gleich da sein. Geh Du schon mal zum Rat,ich werde derweil das Essen zubereiten....und,ach ja....ich hoffe Du malst kein allzu düsteres Bild von mir,wenn Du Bericht erstattest" -Er zwang sich ein Lächeln ab- " ...und ich glaube auch nicht......ach,ich weiß nicht,was ich glauben soll"


[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 08.12.2008 um 20:10.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 08. 12. 2008 [22:35] Bearbeiten Löschen Fenra Adept Dabei seit: 05.02.2008 Beiträge: 465 Langissimas Worte kamen nicht unerwartet. Fenrail hatte mit so etwas in der Art gerechnet. Eigentlich war sie froh solch eine, nicht ganz ernst gemeinte, Erwiderung zu bekommen - alles andere hätte wesentlich negativer ausfallen können. Es wäre sogar nachvollziehbar gewesen: In dem sie dem Rat von ihren Reisen berichtete, berichtete sie natürlich auch über das Verhalten ihres Reisegefährten. Langissimas Misstrauen wäre also durchaus berechtigt gewesen.

"Ich werde dir nach dem Treffen dann zur Lichtung folgen.", sie lächelte leicht und eilte, die Gelegenheit wahrnehmend, davon. Mit jedem Schritt, mit dem sie sich entfernte fiel ihr das Atmen leichter, doch blickte sie mit Sorge der Berichterstattung vor dem Rat entgegen...

Die Sonne hatte ihren Stand bereits ein beträchtliches Maß weiter verlagert als sie zu dem dunkelhaarigen Elb zurückkehrte. Die Luft duftete angenehm nach garem Fleisch und einer Mischung von Kräutern, wie man sie hier traditionell zubereitete - zumindest fast. Fenrail bemerkte die ein oder andere Zutat, die von den gewohnten Zubereitungen abwich. Sie schmunzelte. Eine kleine Abweichung, die so viel ausmachen konnte. Während sie näher kam, betrachtete sie Langissimas Gestalt, der, wenn er sie bemerkt hatte, es sich nicht anmerken lies. Eigentlich war er nicht viel anders, als die anderen...doch irgendwo in ihm fand man auch jene kleine Abweichung, die zu einer völligen Änderung innerhalb seiner Rasse führte.

"Jetzt weiß ich wieder warum ich gerne mit dir reise...das Essen ist wundervoll." Sie glitt neben ihn auf den umgestürzten Baumstamm. Ihr Gesicht wurde ernster. "Weißt du, ich bin früher viel allein durch die Wälder gestreift. Ich hatte nie wirklich Angst vor Gefahren.", sie lächelte gezwungen und hob ihre linke Hand, auf denen die unschönen Spuren des Wolfes zu sehen waren. "...aber", fuhr sie fort, "...jetzt beschleicht mich mehr Sorge denn je. Irgendetwas scheint dort zu warten.", murmelte Fenrail leise und starrte auf das Feuer. Dann wandte sie ihren Blick wieder zu Langissima. "Ich wollte damals mit dir kommen, Langissima. Ich habe dich gebeten mir die Welt zu zeigen." Sie schwieg eine Weile. "Und jetzt bitte ich dich erneut: Bitte zeig mir die Welt und lass mich nicht allein mit all dem, was ich gesehen habe und vor dem ich mich beginne zu fürchten." Zitieren Melden Profil WWW ICQ PM Verfasst am: 09. 12. 2008 [22:19] Bearbeiten Löschen Langissima Meister Themenersteller Dabei seit: 15.02.2006 Beiträge: 1157 Er hatte Sie schon von Weitem kommen sehen,Sie aber in dem Glauben belassen,daß er Sie nicht bemerkt hätte....so konnte er Ihr das erste Wort überlassen,das er nicht fand.

"Du kommst gerade zur rechten Zeit...wie eigentlich fast immer!" -ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Gleich darauf aber wurde er wieder ernst "Es tut mir leid ! Das war es,was ich vermeiden wollte....darum habe ich mich zunächst geweigert,Dich mitzunehmen. Wir leben hier in einer abgeschiedenen Welt,in der fast alles vorhersehbar ist...oder zumindest zu sein scheint. Es gibt fast nichts,dem wir nicht Herr werden. Zumindest,solange wir zusammen und hier im Süden bleiben." Lange betrachtete er die Narben auf Ihrer Hand und wurde sich langsam bewußt,daß sie ebenso Narben auf Ihrer Seele waren. "Aber Du hast Deine erste Lektion der Wirklichkeit schon vor mir erhalten und weißt nun zudem,daß es da draußen noch weit schlimmere Gefahren gibt,als einen Wolf. Und eben nicht NUR da draußen...." Sein Blick wurde leer,während er sich wiedereinmal nach Norden wendete. In unseren Wäldern gibt es noch mehr Wölfe und nicht alle laufen auf vier Beinen. Man sagt, je weiter man nach Norden kommt,desto größer wird die Gefahr,auf die Spinnen zu treffen. Die einen Einen sagen,es wären nur Legenden,aber Andere meinen, daß es die Wahrheit sei...." Abrupt drehte er sich wieder Fenra zu. " Aber das ist meine Gefahr,nicht Deine ! Ich kann Dich dem nicht aussetzen,ich will nicht,daß Dir etwas zustößt....Du bist mir wichtig ! Ich weiß,daß da etwas wartet....aber es wartet auf mich !"


[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 09.12.2008 um 22:38.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 11. 12. 2008 [21:52] Bearbeiten Löschen Fenra Adept Dabei seit: 05.02.2008 Beiträge: 465 Fenra hatte seinen Worte still zugehört. Während er gesprochen hatte, hatten jene merkwürdig klingenden Beschreibungen von den Wesen jenseits ihrer bisherigen Vorstellungskraft an Form gewonnen. Fabelwesen, die bisher nur in den Sagenbüchern ihrer Gemeinschaft Platz gefunden hatten, tauchten, wie in Nebel gehüllt, undeutlich vor ihrem inneren Auge auf. Fenrail starrte in das schwache Feuer. "Vielleicht gibt es Dinge, die du nicht herausfinden solltest, Langiss. Wenn du mit dem was du hast zufrieden bist, dann lass diese merkwürdigen Geschichten ruhen...", sie sah auf und lächelte leicht. "Erzähl sie später deinen Kindern und lache mit ihnen darüber - manche Sagen, sollten Sagen bleiben." Sie meinte ihre Worte durchaus ernst. Allerdings schwang auch die Befürchtung, dass ihr Reisegefährte vielleicht sogar Gefallen an diesen Dingen finden würde, mit. Man hatte sie schließlich gewarnt...ihr Lächeln verschwand. Sie sah Langissima einen Moment lang zweifelnd in die Augen. Doch wie so oft, konnte sie nichts in ihnen Lesen - er würde wohl für immer ein Buch mit sieben Siegeln bleiben.

Die junge Elbin räusperte sich. "Und, willst du mir nicht etwas von deinem Essen anbieten?"

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 11.12.2008 um 22:01.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ PM Verfasst am: 11. 12. 2008 [22:16] Bearbeiten Löschen Langissima Meister Themenersteller Dabei seit: 15.02.2006 Beiträge: 1157 Langissima nickte und schnitt einige dicke,wohlriechende Scheiben Fleisch vom Braten und reichte sie Fenra. "Laß es Dir munden" Es war inzwischen dunkel geworden,was in diesen Wäldern fast einer Untertreibung gleichkam....die Wälder hatten ihren Namen nicht von ungefähr ! Auch die Geräuchkulisse hatte sich merklich geändert,die Lieder der Vögel waren gewichen und man konnte nun die Tiere der Nacht ihrer Arbeit nachgehen und das Holz im Feuer knacken hören. "Vielleicht wäre es tatsächlich besser....für Dich auf alle Fälle ! Aber selbst,wenn ich nicht dem Schicksal hinterherjage....meinem Schicksal,ich glaube,dann wird das Schicksal eben mich jagen. So habe ich die Fäden wenigstens ein bisschen in der Hand, oder kann mich zumindest in diesem Glauben wiegen !" Er hielt kurz inne,um in sich zu gehen. Vielleicht auch,um Mut zu sammeln,für das was noch kommen sollte. "Es ist sicherlich schwer für jemanden zu verstehen,der nicht mit meiner Bürde leben muß. Betrachte es vielleicht wie eine Krankheit....man kann den Verlauf hinauszögern,aber nicht aufhalten,solange man nicht den -vielleicht schmerzhaften- Weg der Heilung geht !" Ein halb spöttelndes,halb trauriges Grinsen umspielte seine Mundwinkel. "Und woher soll ich denn bitte schön die Kinder nehmen,denen ich das alles erzählen soll......wer will schon Einen wie mich ?"


[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 11.12.2008 um 22:17.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 15. 12. 2008 [20:50] Bearbeiten Löschen Fenra Adept Dabei seit: 05.02.2008 Beiträge: 465 Das Fleisch war gut gewürzt und der starke Geschmack nach Wild flutete Fenrail Geschmacknerven. Bei den Menschen hatte sie oft nur das Fleisch domestizierter Tiere vorgesetzt bekommen - jetzt merkte sie einmal mehr, dass sich nichts mit der intensiven Note eines Rehs messen konnte.

Fenrail seufzte und sah ihren Reisegefährten sanft an. "Wenn du an Schicksal glaubst, wirst du jemanden finden." Sie legte dem Dunkelhaarigen eine Hand auf die Schulter. "Einer dieses Fahrenden Volkes sagte einmal, dass es nichts Schlechtes gibt, dass nicht auch etwas Gutes nach sich zieht." Aus den Augenwinkeln sah sie, wie eine Eule aus den Baumwipfeln stob um ihre Beute am Boden zu schlagen, doch der Blick der jungen Elbin blieb an Langissimas Gesichtszügen haften. "Letztendlich kann man nichts gegen das Schicksal tun...wir haben auf unseren Reisen einige Beispiele dafür erlebt: Egal was du tust...letztlich wird es kommen, wie es vorherbestimmt ist." Das Feuer knackte leise und der Feuerschein spielte mit den markanten Zügen des Elben. In solchen Momenten war es zu verstehen, dass einige ihrer Gemeinschaft vor ihm zurückwichen. Er wirkte...eigenartig vertraut mit der Dunkelheit... Fenrail hob ihre Hand langsam und strich über seine Wange. "Solang du mich dabei hast um dich vor blutgierigen Magiern zu beschützen, kannst du mit einer etwas längeren Lebenserwartung rechnen." Zitieren Melden Profil WWW ICQ PM Verfasst am: 15. 12. 2008 [22:17] Bearbeiten Löschen Langissima Meister Themenersteller Dabei seit: 15.02.2006 Beiträge: 1157 Das langsam herunterbrennende Feuer ließ die Schatten auf Langissimas Gesicht tanzen,das unbewegt und wie aus Stein gemeiselt war. Keine Regung spiegelte sich darin wieder,nur die Gedanken unter der Oberfläche waren zu erahnen. Fast verschmolz es mit dem Wald im Hintergrund....

"Ja,letztlich wird es kommen,wie es kommen muß" ...brach noch unendlich langen Augenblicken das Schweigen. Fenrails Berührung hatte ihn völlig aus dem Gleichgewicht gebracht und bedurfte seiner gesamten Beherrschung,sich nichts anmerken zu lassen. Zumindest hoffte er,das es ihm gelang ! "Warum willst Du das alles auf Dich nehmen...warum ist Dir mein Schicksal so wichtig,daß Du Dein Leben und Dein Seelenheil riskieren willst?" Einmal mehr blickte er in den Wald....in die Schatten,die ihm so vertraut waren und in denen er immer wieder Schutz finden konnte. So wie im Moment,da er glaubte, sich vor seinen eigenen Gefühlen schützen zu müssen, so unheimlich waren sie ihm ! Er hatte sich schon so vieles erlebt,sich auf so viele Gefahren vorbereitet,aber seinen eigenen Gefühlen gegenüber war er nun schutzlos.... "Es ist so ein sonderbares Gefühl,daß sich da jemand um einen Gedanken macht.....verzeih mir,wenn ich das nicht richtig verstehe,es ist so neu!"

Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 17. 12. 2008 [21:13] Bearbeiten Löschen Fenra Adept Dabei seit: 05.02.2008 Beiträge: 465 Fenrail schüttelte den Kopf und aß den Rest der Mahlzeit auf. "Mein Seelenheil ist sicherlich nicht gefährdet. Letztendlich ist das Seelenheil nämlich der Trost, den man sich selbst zu Lebzeiten spendet." Sie stand auf und kniete sich vor das Feuer, dass durch den etwas auffrischenden Wind nicht mehr lange brennen würde, wenn man es nicht ein wenig enger zusammenschichten würde. Mit einigen Handgriffen gelang es ihr die Flamme vor dem Wind zu schützen. "Früher habe ich mich um die Wälder gesorgt, Langiss. Sie waren alles was ich kannte und ihre Bewohner die einzigen die ich kennegelernt hatte. Jetzt kenne ich weitaus mehr, als dieses kleine Fleckchen Erde. Meine Raststätte habe ich hier. Sie ist mein Orientierungs- und Fluchtpunkt.", sie hielt inne, richtete sich wieder auf und verschränkte die Arme vor der Brust. "Da draußen...", sie nickte in Richtung der Grenzen, die nunmehr in der Dunkelheit nicht mehr zu erblicken waren. "...habe ich nur dich." Ein verschmitztes Lächeln bahnte sich den Weg auf ihre Gesichtszüge. "Wenn du deinem Schicksal folgst, ist es wohl mein Schicksal dir zu folgen." Sie zuckte mit den Schultern. "Sei es so...ich glaube nicht an Zufälle."

Etwas, nicht unweit von ihnen, knackte in den angrenzenden Büschen. Fast reflexartig zuckte Fenrails Hand zu der Stelle, an der sie sonst ihr Schwert zu tragen pflegte. Angespannt blickte sie in die Dunkelheit, konnte aber nichts ausmachen. "Vielleicht sollten wir tatsächlich zurück gehen - nicht das uns einer deiner Wölfe auflauert, der auf nur zwei Pfoten geht.", sagte sie halb belustigt, halb ernst. Zitieren Melden Profil WWW ICQ PM Verfasst am: 17. 12. 2008 [22:38] Bearbeiten Löschen Langissima Meister Themenersteller Dabei seit: 15.02.2006 Beiträge: 1157 Auch Langissima richtete seinen Blick in Richtung auf das Geräuch. In den tanzenden Schatten,die das Feuer warf,war aber nichts auszumachen. "Zu klein...das wäre allenfalls ein Welpe" sagte er mit einem Schmunzeln,das aber eine gewisse Anspannug verriet "Nichts,was den Namen Wolf im Namen trägt,kommt so Nahe an unser Lager,ohne auch anzugreifen." Gedanken über zahllose Legenden,teils aus seinem eigenen Volk,teils in der Welt jenseits der Wälder gehörte,schossen ihm durch den Kopf. Und da war sie wieder,diese Unruhe,die ihn stetig vorwärts trieb. Aber es hatte sich etwas geändert.....er war nun nicht mehr allein auf Wanderschaft ! Vieles würde sich dadurch verändern,ob zum Besseren oder nicht würde sich schon zeigen....das war etwas,das er beim besten Willen noch nicht abschätzen konnte,weil ihm jegliche Erfahrung darin fehlte ! "Du hast recht...das Feuer ist fast vergangen und es wird Zeit,sich zur Ruhe zu begeben" Schnell trat er die Reste des Feuers aus und schickte sich an,Fenrail zum Dorf zu folgen.......


[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 17.12.2008 um 22:43.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 23. 08. 2010 [22:44] Bearbeiten Löschen Langissima Meister Themenersteller Dabei seit: 15.02.2006 Beiträge: 1157 Auf den Schwingen der Nacht


Er hatte Mittenwald verlassen und war nach einigen Tagen und Nächten wieder in den Eryngwath zurückgekehrt. Nun saß er allein am Feuer, über dem ein Kaninchen langsam verbrannt…. Er hatte alles hinter sich gelassen, teils freiwillig, teils gezwungenermaßen ! Alle seine Reisegefährten hatte er verabschiedet….Reisegefährten ? Wenn er die düsteren Gedanken für einen Augenblick bei Seite schob, dann spürte er eine tiefere Verbundenheit zu ihnen….Freundschaft ! Und etwas zog ihn zu ihnen zurück… Verwirrt schüttelte er die Gedanken ab und es blieb die Leere in ihm, die ihn verfolgte, seir sie weg war. Er war es immer gewöhnt gewesen, allein zu sein ! Bis sie dann auf einmal da war und sich nicht wegschicken ließ. Sicher war es nicht immer einfach mit ihr gewesen, aber er konnte seinen Rücken immer ihrer Obhut überlassen. Er vertraute ihr….tat er womöglich gar mehr als das ? Langissima wusste keine Antwort darauf ! Aber Fenrail war nicht mehr da, er war allein und zum ersten mal in seinem Leben spürte er die Einsamkeit auch ! Was also blieb ihm jetzt noch ? Den Rat fragen ? Unmöglich, diese Blöße wollte Langissima sich nicht geben ! Und sonst ? Da war die eine Sache,die er schon viel zu lange vor sich hergeschoben hatte....aus Furcht oder wollte er Andere schützen ? Fenrail,seine Freunde oder gar seinen Vater ? Also der Norden….. Dunkel, bedrohlich, verlockend….denn dort verbarg sich ja wohl wahrscheinlich die Antwort auf die Frage, die seine Seele schon so viele Jahre verbrannte ! Dort warteten auch Tod und Verderben…und womöglich schlimmeres. Aber er hatte sich so gut es ging gerüstet….seine Gedanken streiften dabei noch einmal die Freunde, die ihm dabei sehr geholfen hatten ! Langissima trat das Feuer aus….sollte doch die Tiere sich über das Kaninchen hermachen,er hatte keinen Hunger…..er wollte nur noch eins….Erkenntnis….oder den Tod !

Er schloss die Augen und breitete die Arme aus…..die Reise begann –vielleicht ohne Wiederkehr…......und er überlies sich den Schwingen der Nacht !