Grünland - Burg Waldeshof im Nebelmond 964

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Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion und Alanis betreten den Hof von Burg Waldeshof. Das Wetter ist ausnahmsweise schön und die Sonne hat am Nachmittag das letzte Stück des Weges erwärmt. Thalions Schild wiegt schwer am Arm, doch der Blick auf die Tür des Anwesens beflügelt seine Schritte. Niemand ist auf dem Hof zu sehen, was bei dem Wetter und der Arbeit nicht verwunderlich ist, welche eigentlich immer auf der Burg für die Bediensteten zu tun ist.

Kurz bevor Thalion die Tür öffnen kann um Alanis herein zu bitten, wird diese schon aufgezogen von Major Domus Rent, welcher ihm auch sofort den schweren Schild vom Arm ziehen möchte. Thalion bedankt sich, doch behält den Schild noch am Arm. Der Major Domus hat es das letzte Mal bereut, den schweren Schild quer durch das Haus schleppen zu müssen.

"Herr Rent. Dies ist Lady Alanis Tatius. Ich bin mir sicher, sie ist euch sehr dankbar, wenn ihr sie vom schweren Gepäck befreien würdet. Sie wird einige Zeit unser Gast sein, hier in Burg Waldeshof."

Der Major Domus bietet seine Hilfe Alanis an, um ihr Gepäck zu übernehmen.

"Natürlich Sir Thalion. Wir werden gleich ein Zimmer herrichten lassen. Wie wäre es mit einer Tasse Tee für die Lady und euch?

"Ich denke, Tee wäre jetzt genau das richtige. Sind mein Knappe und Therarkor gut angekommen? Sie sollten schon vor einigen Wochen hier gewesen sein."

"Ja, das sind sie. Sie übten öfter den gemeinsamen Schwertkampf."

Thalion nickt.

"Ich denke, wir nehmen den Tee im Kaminzimmer. Etwas Wärme von innen und außen kann nicht schaden. Außerdem würden wir nach dem Tee gerne ein Bad nehmen. Lady Alanis hat das Vergnügen sich zuerst baden zu dürfen."

Herr Rent nickt. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 12. 11. 2012 [20:02] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Als Thalion sie als 'Lady' titulierte, ließ Alanis ein leises 'Ähem' vernehmen, doch sie sagte nichts weiter dazu. Mit einem Seufzen ließ sie den Felltornister von ihren Schultern gleiten und übergab ihn dem Faktotum, ebenso wie ihren Mantel und ihre Wollmütze mit dem Silberemblem der Elemente.

"Rent, vielen Dank, es wäre sehr freundlich, wenn Ihr Euch darum kümmern würdet - und ja, Tee wäre wirklich sehr schön."

In ihren Augen vertieften sich die Lachfalten, als sie Thalion ansah.

"Und ein Kamin und ein Bad sind geradezu himmlisch."

Der Reisestaub hatte den Saum ihres grauen Reiserobe und des weißen Untergewands bräunlich verfärbt und auch Alanis Haare hatten schon einmal deutlich frischer ausgesehen.

Sie ließ den Blick durch die Halle schweifen und schüttelte leicht den Kopf.

"Thalion, ich habe schon fast wieder vergessen, wie schön Du es hier hast."

Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 12. 11. 2012 [21:17] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lässt nach diesen Worten seinen Blick durch die Eingangshalle schweifen. Es liegt ihm auf den Lippen, dass er dieses Haus und die damit verbundenen Pflichten eher als Bürde sieht. Doch er schweigt und nickt und irgendwie hat Alanis mit ihrer Aussage auch recht, muss er sich eingestehen.

"Wie wäre es, wenn du es dir schon bequem machst und ich schnell die Rüstung ablege. Dann trinken wir den Tee und während du badest, sehe ich nach dem rechten. Als Hausherr muss ich schließlich auch wissen, ob bei den Bediensteten alles in Ordnung ist."

Obwohl Thalion immer noch freundlich ist, scheint er sich nach dem eintreten in das Haus leicht verändert zu haben. Er wirkt nun wieder etwas mehr wie der Hauptmann, der er vor und während Daynon war. Ohne weitere Worte und ohne auf eine Zustimmung von Alanis zu warten, begibt er sich die Treppen nach oben zu seinem Zimmer und legt die schwere Rüstung ab. Anschließend sieht er nach dem Bibliothekar und erkundigt sich, ob alle neuen Bücher sicher angekommen sind. Dabei trifft er auch Therarkor, der sich ein Buch zu Gemüte führt. Sie wechseln einige Worte und Thalion bestätigt ihm, dass er jetzt einige Zeit auf Burg Waldeshof bleiben wird. Vermutlich den ganzen Winter über. Imo hat mit Therarkor geübt und geht derzeit seinen Diensten nach. Er sagt Therarkor, dass er Imo später noch sehen möchte, um ihm eine weitere Lektion zu erzählen.

Anschließend begibt er sich nach unten in das Kaminzimmer, um Alanis beim Teetrinken Gesellschaft zu leisten. Es gibt auch einige der exotischen Teesorten, welche die Hîn Meneldu ihm als Geschenk mitgebracht haben. Während Thalion seinen Tee aufgießt scheint er in Gedanken zu sein. Dann spricht er Alanis an.

"Ich gestehe, ich habe dich gerne um mich, Alanis. Du bist eine gute Freundin und Reisegefährtin." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 12. 11. 2012 [22:04] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis hatte Thalion für einen Moment sinnend hinterher geblickt und hatte sich dann ins das Kaminzimmer begeben. Als der Ritter wieder erschien, hatte sie es sich in einem Sessel am Feuer bequem gemacht, denn in dem großen Raum war es empflindlich kühl. Der Herbst zerrte an dem alten Gemäuer und die Zugluft, die durch die Fenster und Türen drang, fing sich merklich in den schweren Vorhängen. Umso genießerischer war der Gesichtsausdruck der Priesterin, die die Füße den Flammen entgegen geneigt hatte.

Als man den Tee serviert hatte, wählte sie einen Früchtetee aus und hielt Thalion ihre Tasse hin, damit er sie ebenfalls mit heißem Wasser auffüllen konnte. Thalions Worte lösten ein Schmunzeln bei ihr aus, doch ein Ausdruck von Vorsicht erfüllte ihren Augen.

"Das Kompliment kann ich zurückgeben", erwiderte sie und legte den Kopf schien, als sie dann ihre Tasse wieder zu sich zurück nahm. "Worauf willst Du hinaus?" Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 13. 11. 2012 [09:18] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Nachdem Thalion Alanis Tasse gefüllt hat, stellt er zunächst die Kanne weg und lässt sich etwas Zeit, bevor er auf Alanis Frage reagiert.

Dann lächelt er sie an.

"Nur, dass ich mich freue, dass du mein Angebot angenommen hast mich zu begleiten und mein Gast zu sein. Außerdem bin ich froh, dass du mich über deine Erlebnisse in Daynon doch noch mit einbezogen hast. Das war ein Beweise für mich, dass du mir immer noch vertraust."

Er setzt sich Alanis gegenüber auf einen zweiten Sessel. Sein Blick setzt sich an der Teetasse fest und gelegentlich pustet er den heißen Wasserdampf von der Teeoberfläche.

"Ich vermute, es wird noch etwas dauern, bis genügend heißes Wasser für das Bad fertig ist. ... Hast du eine Vorstellung, wie lange du hier bleiben möchtest? Vielleicht hast du ja schon Planungen für deine nächste Reise." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 13. 11. 2012 [11:50] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis lehnte sich bequem zurück, nachdem sie den Tee zum Abkühlen auf das kleine Tischchen zwischen ihnen gestellt hatte. Ihr nachdenklicher Blick glitt zum Feuer, als sie ein Bein über das andere schlug und ihre Finger im Schoß faltete.

"Dass ich es jemandem erzähle oder nicht, hat nichts mit Vertrauen zu tun", erklärte sie mit seltsam neutraler Stimme - so, als würde sie sehr genau darauf achten, dass nicht zu viele Emotionen in ihre Sprache hinein spielten. "Was nicht heißt, dass ich Dir nicht weiterhin vertraue, Thalion. Es hat viel eher damit zu tun, von welchem Menschen ich glaube, dass ich ihnen nach meiner Beichte noch in die Augen sehen kann."

Ihr linker Mundwinkel zuckte in einem ironischen und bitteren Lächeln nach oben, ein Seitenblick traf den Ritter.

"Ich habe es Arnulf erzählt, weil er genau weiß, wie es ist, Sklave der eigenen Wut zu sein. Und Dir habe ich es erzählt, weil ich weiß, dass Du im Herzen so gut bist, dass Du mir verzeihen kannst. Weil auch Du die Untiefen kennst, in die man sich manchmal begeben muss." Ein kurzes Zögern. "Ich glaube nicht, dass ich es Damorg erzählen könnte, denn obwohl ich ihn zwar immer noch liebe, glaube ich, dass seine mangelnde Lebenserfahrung und sein Glauben ihn starrsinnig machen. Und unseren dorlónischen Freunden könnte ich es erst Recht nicht erzählen."

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 13.11.2012 um 11:51.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 13. 11. 2012 [18:50] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Nur einen Wimpernschlag lang könnte es sein, dass Alanis so etwas wie Entäuschung in Thalions Augen gesehen hat, als sie ihre ersten Worte sagt. Dann lehnt ert sich in seinen Sessel zurück und beobachtet Alanis während sie weiter spricht. Etwas abwesend pustet er gelegentlich auf seinen Tee. Die weißen Wölkchen heißen Dampfes sind nur kurz zu sehen.

Thalion macht sich so seine Gedanken. Sein Blick klebt am Feuer, welches im Kamin vor sich hinprasselt. Er lässt sich die Informationen, die er von Alanis in Aquitania erhielt noch einmal durch seinen Kopf gehen. Deshalb dauert es einige Zeit bis er etwas sagt, den Blick immer noch ins Feuer gerichtet.

"Wir sind so viel unterwegs und versuchen ständig gutes zu tun. Manchmal gelingt uns das sogar. Dann wiederum sitzen wir um ein gemütliches Lagerfeuer und feiern mit Freunden ... Doch all dies hat manchmal einen zu hohen Preis ... Ich habe das Gefühl, auch ich stehe eines Tages vor solch einer Entscheidung wie du sie treffen musstest. ... Ich habe schon oft über solche Dinge nachgedacht und dieser Gedanke macht mir häufig Angst."

Er blinzelt einmal und sieht dann zu Alanis. Er blinzelt einige Male mehr. Die Schemen, welche durch das Feuer auf seinen Augen entstehen, wenn er blinzelt, lassen Alanis Gesicht grotesk erscheinen.

"Eines Tages könnte mich diese Entscheidung mein Leben kosten und ich bin gespannt ob ich dann den Mut aufbringen kann, tatsächlich mein Leben für diese Entscheidung zu opfern."

Er blinzelt wieder einge Male. Diesmal wirkt Alanis Gesicht wieder so schön wie er es gewohnt ist, nur ein schmaler Schein über ihrem Kopf ist noch nicht verblasst. Thalion lächelt.

"Aber zum Glück ist es heute noch nicht so weit. Und Fehler können wieder gut gemacht werden. Solange wir den Glauben nicht komplett verlieren, können wir auch wieder stärker glauben und ich bin mir sicher, du wirst mit den Elementen wieder ganz ins Reine kommen. Die Elemente wissen doch, was sie an dir haben."

Thalion zwinkert ihr mit einem Auge zu. Dann klopft es plötzlich an der Tür und nachdem Thalion sich geräuspert und die Person herein gebeten hat, betritt Frederike Wiesengrün, die Kammerzofe den Raum. Sie knickst kurz vor den beiden.

"Willkommen zurück Herr Thalion. Verzeiht, dass wir von eurer Ankunft nicht wussten, sonst hätte wir euch den entsprechenden Empfang vorbereitet." Dann sieht sie zu Alanis. "Lady Tatius, das Bad so gut wie hergerichtet. Wenn ihr erlaubt, werde ich eure Kleidung zum waschen an mich nehmen während ihr badet und wenn ihr mir sagt, welche Kleidung ihr aus eurem Reisegepäck bevorzugt, werde ich euch diese gerne bringen." Dann wendet sie sich wieder an Thalion. "Verzeiht, beinahe hätte ich es vergessen, Herr Thalion. Es ist ein Päckchen für euch abgegeben worden. Es steht in eurem Arbeitszimmer."

Thalion zieht kurz die Augenbrauen zusammen und überlegt. Dabei spielt er sich am Kinnbart.

"Ich danke dir Frederike ... und was den standesgemäßen Empfang angeht ... darüber braucht ihr euch keine Gedanken zu machen. Das wäre ein ganz schönes hin und her und Mühe für euch, wenn ihr bei jeder meiner Anreisen so etwas machen müsstet."

Fredericke knickst erneut vor den beiden und verlässt dann den Raum. Sie scheint einen kurzen Moment zu lange auf Alanis zu schauen, bevor sie die Tür schließt. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 13. 11. 2012 [19:34] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis hörte Thalion aufmerksam zu. Als er von Entscheidungen sprach, verengten sich ihre Augen kaum merklich, doch dann verbarg sie ihre Reaktion wieder hinter einer höflich-aufmerksamen Miene. Während er sprach, trank sie ihren Tee, sich nicht darum scherend, dass er noch sehr heiß war, denn ein wenig der altbekannten Kälte und Leere, die sie in den letzten Monden verspürt hatte, schien durch die undichten Fenster hereinzukriechen und in ihren Körper zu wandern. Das heiße Getränk kam da sehr gelegen.

Als Thalion geendet hatte, war sie schon fast wieder versöhnt und wollte schon antworten, als es klopfte und die Magd eintrat. So also hielt sich die Priesterin zurück, bis die Bedienstete gegangen war, dann lächelte sie schwach.

"Ich denke dann werde ich mich meinem Bad widmen und Dich Deinen Pflichten überlassen", entschied sie und erhob sich, ihre zerknitterte Robe mit den Händen ausstreichend. "Wir können ja später etwas zusammen essen - also, falls ich hier etwas bekomme."

Sie schmunzelte und es war ihr anzumerken, dass sie davon ausging, dass eher der Himmel einstürzte als dass sie nicht hervorragend versorgt werden würde. Sie ging einige Schritte zur Türe, dann wandte sie sich noch einmal um und betrachtete den Freiritter sinnend.

"Du sprichst von dem Mut, den es erfordert, um eine Situation wie meine mit dem Leben zu bezahlen. Hältst Du mich für feige?"

Das sagte sie vollkommen gelassen, so als spräche sie über das Wetter.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 13.11.2012 um 19:35.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 13. 11. 2012 [20:08] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion wollte schon etwas auf die Anspielung erwiedern, ob es etwas zu essen gäbe, erkannte aber gerade rechtzeitig die Ironie als Alanis lächelte. Er wollte gerade einen Schluck Tee trinken als Alanis Frage ihn erreichte. Beinahe verschluckte er sich und würgte den noch etwas zu heißen Tee schnell hinunter. Er merkte wie das heiße Gebräu seinen Weg nach unten in den Magen fand. Erst danach verging der Schmerz wieder. Er stellt die Tasse beiseite und steht auf. Dann geht er auf Alanis zu und bleibt einen Schritt vor ihr stehen.

"Offenbar muss ich mir genauer überlegen wie und in welchem Zusammenhang ich meine Gedanken, in diesem Fall meine Vorstellung von einer Situation in der ich mich vielleicht einmal befinden könnte, formuliere und ausdrücke."

Er sieht Alanis ernst und fest in die Augen.

"Ganz sicher halte ich dich nicht für Feige. Du hast deine Entscheidung getroffen und dich für dein Leben entschieden. Deine Entscheidung barg Konsequenzen. Ob du in jenem Augenblick nun daran gedacht hast oder nicht ... du lebst nun damit und du musst diese Konsequenzen tragen. Auch das erfordert Mut sich diesen zu stellen und noch mehr sie zu überwinden. .... Für einen Bauern ist die Feldarbeit sein täglich Lohn und Brot. Er weiß genau, Abends wird ihm der Rücken schmerzen. Doch wird er am nächsten Tag erneut auf sein Feld gehen und es wieder bearbeiten. Nicht nur, weil er es muss, auch weil er es will. ... Ich habe mir selbst schon oft vorgestellt, was ich machen würde, sollte ich einmal in Feindeshand fallen, ohne Hoffnung auf Rettung. Ich bin mir sicher, Kazhura würde mir keine Wahl lassen. Doch sollte ich vor einer solchen Entscheidung stehen müssen wie du, dann hoffe ich das ich solange durchhalten kann wie du. Denn ich bin mir sicher, dieser Schatten muss lange an dir gearbeitet haben, bis er dich so weit gebracht haben kann."

Thalion geht zwei Schritte weiter zur Tür und öffnet diese. Er lächelt Alanis an.

"Genieße dein Bad." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 13. 11. 2012 [20:18] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis zögerte einen Moment, dann neigte sie anmutig den Kopf.

"Vielen Dank, das werde ich." Sie trat durch die Tür und zögerte kurz, dann drehte sie sich noch einmal zu Thalion um. "Danke. Das bedeutet mir viel. Also - nicht das Bad."

Sie grinste, dann ließ sie den Blick wieder hinaus und in den Flur wandern, ob sie die Magd oder den Majordomus sah. Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 13. 11. 2012 [20:38] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 "Den Badezuber findest du, wenn du durch die Tür unter der Treppe gehst." Thalion zeigt in Richtung der Eingangshalle. "Pass auf, hinter der Tür geht es sofort eine Treppe hinunter."

Doch nachdem Thalion das gesagt hat, kommt auch schon Fredericke um die Ecke und knickst vor Alanis.

"Bitte hier entlang, werte Lady Tatius."

Sie führt Alanis den gewiesenen Weg die Treppe hinunter wo sie letztlich in einen gefließten Raum kommen. Schwerer Wasserdampf steht im Baderaum und wabert über den Boden. In der Luft liegt ein angenehmer Rosenduft, der sich verstärkt je näher sie dem Zuber kommen. Neben dem Zuber steht eine bewegliche Trennwand, hinter der sich Alanis umziehen kann. Die Bodenfliesen sind allerdings nicht sehr warm für nackte Füße. Fredericke wartet, bis sich Alanis entkleidet hat, um die schmutzige Kleidung entgegen nehmen zu können.

"Welche Garderobe bevorzugt ihr nach dem Bad?" Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 14. 11. 2012 [08:50] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis nickte Thalion zu und machte sich dann auf den Weg durch die Burg, immer der Magd folgend. Im letzten Jahr war sie bereits zu Gast in diesem Gemäuer gewesen und so langsam erinnerte sie sich wieder, welcher Gang wohin führte.

Angekommen im Badezimmer, schlüpfte die Priesterin hinter den Paravent und legte ihre schmutzige Robe und die beiden Kleider darunter ab und reichte die Kleidung dann unbefangen an Frederike weiter. Ihre Waffengürtel hängte sie geschlossen über den Rand des Paravents, um ihn später wieder an sich nehmen zu können. Die Amulette, die sie um den Hals trug, zog sie nicht aus.

"In meinem Gepäck gibt es ein dünnes, weißes Wollkleid und ein ärmelloses Überkleid in Waldgrün mit Schnürung an den Seiten. Das kannst Du mir bringen, bitte." Sie lächelte die Magd freundlich an und stieg dann mit einem Aufseufzen in den Zuber. Himmlisch heiß, so heiß, dass es einen Moment dauerte, bis sie sich setzen konnte. "Ach, und Frederike - bitte nenn mich nicht 'Lady'. 'Frau Tatius' oder 'Frau Alanis' sollte eigentlich reichen." Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 14. 11. 2012 [20:35] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Fredericke nimmt die schmutzige Kleidung an sich. Auch sie ist keineswegs peinlich berührt durch die Situation. Sie wartet bis Alanis in der Wanne Platz genommen hat und reicht ihr dann ein Stück Seife und eine Bürste.

Nachdem Alanis sie auf ihre Anrede hin korrigiert hat, knickst sie erneut mit einem Lächeln im Gesicht.

"Wie ihr wünscht Frau Tatius."

Anschließend schickt sie sich an, das Badezimmer zu verlassen. Während Alanis sich im heißen Wasser entspannt, kann sie sehen, wie Fredericke erneut einen Moment lang an der Tür verharrt und ihr einen neugierigen Blick zuwirft. Sie schließt die Tür und geht in einen der anderen Kellerräume wo sich eine Waschküche befindet. Dort wirft sie die Schmutzwäsche in einen Zuber und gießt Wasser darüber. Ein kleines Stück Seife landet ebenfalls darin. So kann die Wäsche erst einmal gut durchweichen und sich der Dreck der Reise lösen. Anschließend begibt sich die Kammerzofe die Treppen nach oben um die frische Kleidung für Alanis aus ihrem Gepäck zu holen.

Seit den Tagen der Feierlichkeiten beim letzten Jahreswechsel hat sich auf Burg Waldeshof einiges getan. Die vielen Räumlichkeiten, welche den vielen Gästen als Sammelschlafquartiere dienten, waren zurückversetzt worden in den ursprünglichen Zustand. Einige Räume waren zu Einzel- oder Doppelschlafräumen zurückgebaut worden, manche andere waren Sammelunterkünfte geblieben. Ein Raum wird nun als Besprechungsraum genutzt und in einem anderen wurde eine Art Ankleidezimmer für die Damen eingerichtet.

Motiviert und eifrig sortiert Fredericke das Gepäck in den Schrank, der in dem Einzelzimmer steht welches für Alanis hergerichtet worden war. Sie kontrolliert noch einmal das Bett und ob alles richtig bezogen ist. Neue Kerzen liegen bereit und auch der Nachttopf steht gereinigt unter dem Bett. Für den Abend hat sie bereits einen Wärmetopf bereit gestellt, welcher nur noch mit Glut gefüllt werden muss um für Wärme im Bett zu sorgen.

Danach sucht sie die von Alanis gewünschten Kleider aus ihrer Wäsche und geht ein wenig verträumt eine der Treppen nach unten. Das Einzelzimmer von Alanis befindet sich auf dem gleichen Stockwerk wie Thalions Wohn- und Arbeitszimmer, im zweiten Obergeschoss. Im ersten Obergeschoss angekommen bleibt Fredericke kurz stehen. Sie sieht sich um, als ob sie fürchtet beobachtet zu werden. Nachdem sie sich sicher ist, dass sich niemand in der Nähe befindet, schlüpft sie flink in einen der Räume. In dem Ankleidezimmer, welches sie soeben betreten hat, steht ein großer Spiegel. Sie stellt sich vor den Spiegel und betrachtet sich und ihre Kleidung. Klassischer Weise trägt sie ein Häubchen und ein hellbraunes Kleid, darunter ein leinenfarbenes Hemd mit eingen wenigen Rüschen. Sie nimmt das grüne Ärmellose Kleid von Alanis und hält es an ihren Körper, so als würde sie es tragen. Sie betrachtet sich im Spiegel und dreht sich ein wenig, um zu sehen, wie das grüne Kleid an ihr wohl aussehen könnte. Währenddessen lächelt sie munter. Nach wenigen Augenblicken seufzt sie einmal und geht zu einem großen Tisch, der sich ebenfalls in diesem Zimmer befindet. Fachmännisch legt sie das Kleid von Alanis wieder zusammen und streicht es dabei noch ordentlich glatt, zumindest soweit sich das machen lässt. Auch das weiße Unterkleid prüft sie auf etwaige Falten und legt es ordentlich zusammen.

Anschließend begibt sie sich schnell wieder die Treppen nach unten in das Badezimmer. Alles in allem war sie vielleicht fünfzehn Augenblicke lang weg. Sie knickst erneut als sie den Raum betritt. "Eure frische Kleidung Frau Tatius." Sie legt die Kleidungsstück auf einen kleinen Tisch neben dem Paravent. Dann geht sie in eine der Ecken wo ein Regal mit allerlei Dingen darin steht und kommt mit einer Haarbürste und einem kleinen Schemel zurück zum Zuber.

"Möchtet ihr, dass ich euch den Rücken Schrubbe? Es gehört auch zu meinen Aufgaben euch die Haare zu waschen, sie zu trocknen und anschließend zu bürsten."

Fredericke scheint schon fast zu motiviert. Doch dann entsinnt sich Alanis, dass die letze Hausherrin schon länger nicht mehr unter den Lebenden weilt und es könnte ja sein, dass Fredericke ihre arbeiten als Kammerzofe einfach vermisst.


Währenddessen hat Thalion sich in die Küche begeben um sich nach dem Wohlbefinden seiner Köchin Paula zu erkundigen. Dabei erfährt er, dass der letzte Rückfall mit Traumstaub schlimmer war, als er gedacht hatte. Anschließend begibt er sich nach draußen und redet mit Hugo dem Stallburschen. Sturmwind scheint keine Probleme mehr zu haben und benimmt sich auf der Koppel und auch bei den täglichen Übungen weitestgehend normal. Nachdem das geklärt war, macht Thalion einen Spaziergang über das Anwesen. Der Wind ist schon recht frisch und den warmen Gambeson hat er zusammen mit der Rüstung abgelegt. Doch der Tee hält noch etwas vor und deshalb beeilt er sich mit seinem Rundgang. Das Personal hat ganze Arbeit geleistet und man merkt das der alte Verwalter, auch wenn er zuletzt kriminell geworden war, sein Handwerk verstanden hat. Das Personal wusste, was es zu tun hatte. Das Holz war für den Winter aufgeschichtet und es waren Vorräte heran geschafft worden. Der Weg rund um die Burg war vom Laub gesäubert worden. Doch man hat es richtig gemacht und das Laub zwischen den Bäumen liegen lassen. Bis auf die zugigen Fenster, schien die Burg ordentlich bewirtschaftet. In den nächsten Tagen würde Thalion sich zusammen mit Herrn Rent an die Sichtung der Bücher machen müssen. Eine Arbeit die er am liebsten dem Verwalter im Kerker schicken würde. Da war ihm sogar ein ordentliches Gefecht lieber. Aber es half nichts. Wenigstens hatte er Hilfe und jemanden, der ihm alles erklärte. Irgendwann musste er Imo soweit bringen, diese Arbeit zu erledigen. Er durchforstete nun zuerst das andere Gebäude um sich anzusehen, ob alles Winterfest gemacht worden sei. Dabei rannte er mit seinem Kopf in ein paar Spinnweben, welche er sich mühsam wieder vom Kopf und seiner Kopfbedeckung pflücken musste. Dabei fiel ihm ein, dass sich im letzten Jahr ein paar besonders fette Spinnen im Keller des Nebengebäudes eingenistet hatten. Der Sache musste er in den nächsten Tagen mal auf den Grund gehen, nicht das so etwas noch einmal passierte. Er würde Imo und Therarkor dazu holen. Manche von den besonders großen Biestern konnten ganz schön fest zubeißen und auch giftig sein. Er begab sich zurück in die Burg und in sein Arbeitszimmer. Tatsächlich lagen keine Briefe auf seinem Tisch. Nur das angekündigte Päckchen in Form einer kleinen Kiste stand bereit. Er nahm ein Messer zu Hilfe und zerschnitt die Schnur, welche mit einem unbeschädigten Siegel zusammen geklebt worden war. Er betrachtete sich kurz das Siegel und zog dann die Augenbrauen nach oben. Dann öffnete er die kleine Truhe und fand neben einigen Trankfläschchen auch eine Nachricht. Golodion von Gutenböckig hatte vor einige Zeit endlich alle Zutaten für den angebotenen Trank beisammen bekommen und gleich mehrere Anwendungen zusammen gestellt.

  • Ich hatte schon ganz vergessen, dass er ein Gegenmittel für Paula brauen wollte.*

Sogar eine Portion speziell für das Pferd hatte er beigelegt. Außerdem fand Thalion eine Rechnung für die erbrachte Leistung. Seine Augen weiteten sich kurz als er die Zahlen auf dem Papier las. Doch dann beschloss er, wie er es zuhause gelernt hatte, das Geld nur Geld war und zuckte mit den Schultern. Er las aufmerksam die Anleitung zur Verabreichung der verschiedenen Tränke durch und entnahm der Truhe eines der Fläschchen. Damit machte er sich sofort auf den Weg zu Herrn Rent und Paula. Er instruierte die beiden, wie die Medizin anzuwenden sei und übergab die Flasche an den Majordomus. Dann fragte er nach, was es zu Essen geben könne. Die Wildhüterin Rebecca Forstenau hatte erst vor kurzem etwas Wild erlegen können. Dann entschied er, da es ja genug Leute zu versorgen galt, zehn an der Zahl, einen ordentlichen Braten vorzubereiten und auch die Wildhüterin einzuladen. Er wollte, dass alle gemeinsam den Braten essen. Dann galt es noch, einige Entscheidungen zu treffen … die Farbe der Vorhänge für ein Zimmer zu bestimmen und solche Kleinigkeiten … doch danach schien für den heutigen Tag erstmal alles erledigt zu sein. Er begab sich zurück in das Kaminzimmer um eine weitere Tasse Tee zu trinken und freute sich auch, bald ein Bad nehmen zu können. Tatsächlich schien es, als ob er sich an gewisse Annehmlichkeiten in diesem Hause, gewöhnen könne und es sogar etwas genoss. Die Tasse Tee trinkend, sitzt er vor dem Kamin und überlegt, wie er weiter vorgehen könnte, was die letzten Ereignisse anging. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 17. 11. 2012 [23:06] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis hatte sich in der Abwesenheit der Zofe in das Badewasser zurücksinken lassen und genoss die Entspannung, die sich durch die Wärme und den Geruch in ihr breit machten. Zwar war Rose nicht ihre liebste Nuance, dennoch mochte sie den Geruch, weil er sie an ihre Mutter erinnerte. Ihr eigenes Badeöl, das sie immer auf Reisen begleitete und das hin und wieder an ihr wahrzunehmen war, roch nach Moschus und Iris, klar und kräftig.

Sie wusch sich den Staub aus den Haaren, schrubbte alle wichtigen Körperteile und fluchte über den Muskelkater in ihren Schultern. Der Rucksack, den sie auf ihren Reisen bei sich trug, hatte ihr zwar schon oft gute Dienste geleistet, aber noch Tagen unterwegs neigte er dazu, übel einzuschneiden und zur Qual zu werden. Da Alanis Schultern und Arme eine Vielzahl Narben trugen und die Muskeln darunter teilweise nach deren Verletzung nicht mehr richtig zusammengeheilt waren, merkte sie jede Anstrengung daher doppelt.

Als die Zofe zurückkehrte, setzte Alanis sich wieder auf und wrang ihre durch die Feuchtigkeit dunklen Haare aus. Sie hatte eigentlich ein Handtuch von Frederike erwartet, aber das Angebot mit dem Rückenschrubben irritierte sie nachhaltig. Das sah man auch in ihrem Gesicht, als sie sich zu der Zofe umwandte.

"Das ist sehr nett", sagte sie dann. "Aber nicht nötig. - Ich lasse mich in letzter Zeit nur ungerne anfassen."


Letzteres sagte sie, um die Zofe nicht zu kränken.


Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 17. 11. 2012 [23:28] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Fredericke scheint etwas verwundert und auch eine Spur enttäuscht zu sein. Dennoch akzeptiert sie es ohne Wiederspruch. Sie knickst erneut und lächelt.

"Wie ihr wünscht Frau Tatius."

Anschließend bringt sie den Schemel und die Haarbürste zurück in das Regal. Danach verlässt sie kurz den Raum. Im Durchgang zum Baderaum öffnet sie die Tür eines Schrankes. Alanis kann das gut sehen, denn die Zofe hat die Tür, neben der sie steht nicht verschlossen. Sie entnimmt ein kleines und ein großes Handtuch, schließt beide Türen wieder und kommt dann zurück. Die Handtücher in der Hand knickst sie und spricht Alanis dann an.

"Ich vermute, eurer Erklärung nach wünscht ihr auch nicht, dass ich euch beim abtrocknen helfe."

Sie geht zu dem kleinen Tischchen, worauf auch schon Alanis frische Wäsche liegt und legt die Handtücher dazu. Anschließend hebt sie das Tischchen hoch und bringt es in die Nähe des Badezubers.

"Habt ihr noch einen Wunsch? Etwas zu trinken vielleicht? Ansonsten werde ich nach nebenan gehen und mich schon um eure Wäsche kümmern. Ich höre euch falls ihr mich rufen solltet und noch einen Wunsch habt." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 17. 11. 2012 [23:35] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis schmunzelte und die Falten in ihren Augenwinkeln vertieften sich.

"Ich habe mich schon immer selbst abgetrocknet - seit ich ungefähr so groß war."

Sie zeigte die gemeinte Größe mit der Hand, dann erhob sie sich aus dem Zuber und griff nach dem größeren Handtuch, um sich darin einzuwickeln und schließlich dem Kleineren, das sie um ihre Haare schlang.

"Kennen wir uns schon von der Jahreswende?", erkundigte sie sich dann und versuchte sich zu erinnern. Die Tage zum Jahreswechsel lagen für sie weitestgehend im Dunkeln, weil sie nach Daynon in einen Sumpf aus Depressionen und Zorn verfallen gewesen war. Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 17. 11. 2012 [23:59] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Fredericke wollte sich schon umdrehen um zu gehen. Die Hände hat sie vor sich zusammen gelegt und sieht auf den Boden vor Alanis Füßen. Unter der weißen Haube ragten ein wenig ihre blonden Haare hervor.

"Ja, Frau Tatius. Beim großen Fest zum Jahreswechsel war ich auch hier. Aber es war soviel los und wir hatten natürlich viel zu tun. Da kann es schon sein, dass wir uns fast gar nicht gesehen haben. Und dann war da ja auch noch der Tumult und der Angriff auf den Herrn Thalion und soviele andere merkwürdige Geschehnisse. ... Oh ... ich weiß, dass ihr euch bemüht habt, der armen Frau Elena von Hesperlohe ihre Ruhe und ihren Frieden zu geben. Bestimmt haben da irgendwelche Hexen ihre fluchenden Finger im Spiel gehabt."

Beim letzten Satz schien Fredericke sich ein wenig in Rage zu reden und hatte auch ihren Blick gehoben, doch dann besann sie sich und nickte bestätigend um ihre Worte zu unterstreichen.

Während Alanis sich abtrocknete sieht Fredericke gelegentlich mit leicht neugierigem Blick auf. Sie wartet ab, ob Alanis noch weitere Fragen oder Wünsche an sie hat. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2012 [12:14] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Die Priesterin frottierte sich die langen Haare und lauschte dem Mädchen aufmerksam. Als diese Hexe erwähnte, musste Alanis lächeln, wenngleich auch schief.

"Das muss kein Hexenwerk gewesen sein. Manchmal bleiben die Geister der Verstorbenen auf Erden, ohne, dass jemand eine übelmeinende Hand im Spiel hatte'", erklärte sie. "Hast Du Angst vor Hexen?" Das würde auf jeden Fall die heftige Art des Mädchens erklären.


Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 11. 2012 [12:44] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Fredericke sieht auf und der Priesterin ins Gesicht. Ein wenig ungläubig legt sie den Kopf schief.

"In Einzum, wo ich herkomme, wissen wir das von Hexen generell nichts gutes kommt und sie für alle Übel verantwortlich sind. Sogar in der letzten Peria Gazette stand ein Bericht darüber das eine Hexe mehrere Dörfer in Einzum verflucht und ausgerottet hat. Man hat sie, wie es bei uns üblich ist, verbrannt und danach war alles wieder gut. Und ja, wenn ich alleine wäre, hätte ich bestimmt Angst vor solchen Hexen. Aber das Problem ist ja, das man Hexen nicht so einfach erkennen kann. Manchmal werden Menschen von anderen Hexen verführt und werden selbst zu Hexen. Mein Großvater war sogar der Meinung, dass Hexen jemanden befallen können. Wer von einer Hexe befallen ist, ist verloren und muss verbrannt werden. Sonst geht das immer so weiter."

Sie nickt heftig. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2012 [13:05] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis klappte die Kinnlade herunter. Soviel abergläubisches Gewäsch hatte sie seit ihren Kindertagen nicht mehr gehört. Als sie glaubte, ihrer Stimme wieder sicher sein zu können, sagte sie:

"Es gibt viele böse Hexen, das stimmt. Aber es gibt auch eine große Zahl an guten Hexen und Hexern - einige davon sind sogar gute Freunde von mir. Mit den Hexen ist es wie mit jedem anderen Menschen auch - es kann gute Ritter geben und böse Ritter, gute Herrn und schlechte Herren." Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 11. 2012 [13:22] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Frederickes Augen weiten sich, als Alanis sagte, sie habe Hexen zum Freund. Alanis kann eine gewisse Portion Angst in ihren Augen erkennen. Ein Hand zur Faust geballt, hebt die Zofe diese vor ihre Brust und macht ungewollt einen kleinen Ausfallschritt rückwärts in Richtung der Tür. Von einem Moment zum anderen versteift sich Fredericke, fängt sich dann wieder und zwingt sich in eine unterwürfige Pose.

"Hat Frau Tatius sonst noch einen Wunsch? Falls nicht, bitte ich um die Erlaubnis mich um eure Wäsche zu kümmern." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2012 [13:52] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis lächelte besänftigend und vielleicht blitzte sogar ein wenig Mutwilligkeit in ihren Augen auf.

"Du kannst mir noch sagen, wo mein Zimmer liegt, dann gehe ich gleich erst einmal dorthin. Und vielleicht gelingt es Dir ja, die Blutflecken aus den Ärmeln der Robe zu bekommen."

Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 11. 2012 [15:07] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Fredericke scheint die Aussicht auf blutige Ärmel weniger zu schocken, als die Aussage eine Hexenfreundin im Haus zu haben. Blut war nicht üblich, aber früher hatte sie beim Schlachten von Tieren auch mit solchen Flecken zu tun. Aber vielleicht saß der Schock auch schon so tief, dass es nicht schlimmer kommen konnte. Sie knickst etwas steif und nicht so tief wie die letzten Male.

"Natürlich Frau Tatius. Ich werde euch nach oben geleiten."

Schnell dreht sie sich um und bewegt sich die ersten Schritte wie auf Eiern, doch dann scheint es wieder langsam mit der Bewegung zu klappen. Sie öffnet die Tür und geht Alanis voran, die Treppen nach oben bis zum zweiten Stock. Ein wenig scheint es, als ob sie sich beeilen würde. Im zweiten Stock angekommen, wartet sie auf Alanis und geht dann nach rechts an der Treppe zum Speicher vorbei. Sie öffnet die Tür zu Alanis Einzelzimmer, welches groß und üppig ausgestattet ist. Ein Schrank, ein großes Himmelbett, eine Garderobe, ein Schminktisch mit aufklappbaren Spiegelseiten und ein Schreibtisch mit einem Stühl. Alles in einem dunklen Holz. Der Raum ist sauber und scheint ordentlich hergerichtet zu sein.

Nachdem Alanis den Raum betreten hat, schließt Fredericke schnell die Tür und atmet erst einmal tief durch. Schnell eilt sie wieder die Treppen nach unten. Im Foyer bleibt sie erst einmal stehen. Nervös knetet sie ihre Finger in den Händen und überlegt. Dann geht sie zum Kaminzimmer und klopft. Nachdem Thalion sie herein gebeten hat, tritt sie zügig ein und verschließt hinter sich gewissenhaft die Tür. Sie geht um den Sessel herum um vor Thalion zu stehen, bevor sie knickst.

"Herr ... Frau Tatius hat ihr Bad beendet ..."

Fredericke wirkt sichtlich nervös, was Thalion natürlich sofort auffällt.

"Ist etwas nicht in Ordnung, Fredericke? Dir wirkst etwas erschrocken."

"Es ist ... Frau Tatius ...Herr." Thalion macht ein nachdenkliches Gesicht und seine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Er nickt und gibt ihr damit das Zeichen weiter zu sprechen. "Herr, wie ihr wisst, stamme ich aus Einzum und vor kurzem war doch dieser Bericht in der Peria Gazette, wo eine Hexe mehrere Dörfer ausgelöscht hat ... ich fühle mich verpflichtet euch mitzuteilen, dass Frau Tatius mir gegenüber eingestanden hat, dass sie Hexen zum Freund hat und das hat mich so nervös gemacht ... ich meine ... nicht das hier so etwas ähnliches geschieht ... wer mit Hexen zu tun hat kann nichts gutes im Schilde führen ..." Fredericke redet wie ein Wasserfall und wird dabei immer nervöser, sie beginnt zu zittern und am liebsten hätte sie draußen schonmal vorsorglich einen Scheiterhaufen aufgeschichtet.

Thalion steht langsam auf und geht einen Schritt auf sie zu. Er bewegt sich langsam und versucht Ruhe auszustrahlen. "Beruhige dich erst einmal Fredericke." Thalion weiß, wenn er der gebürtigen Einzumerin gegenüber erwähnen würde, dass er selbst auch Hexen kennt und sogar welche zur Jahreswende unter diesem Dach verweilt hätten, wäre es ganz aus. Er nimmt Fredericke bei den Händen, welche eiskalt sind und führt sie zu seinem Stuhl, wo er ihr sagt das sie sich setzen soll. Er spricht ihr ruhig zu.

"Hör mir zu Fredericke, Alanis kommt nicht aus Lupien. Die Personen die sie meint sind nicht die Hexen die du aus Einzum kennst. In Einzum hat eine Nachthexen ihr Unwesen getrieben. Es gibt Gruppierungen die sich Hexen nennen, die aber eigentlich eher so etwas wie Magier sind. Ich weiß, auch das ist in Einzum nicht sonderlich gerne gesehen, aber du lebst doch auch schon etwas länger hier im Grünland und weißt, dass im Großteil von Lupien Magie eine recht natürliche Sache ist. Diese Personen würden dir genauso wenig etwas tun, wie sie Alanis etwas tun. Sie haben auch keine komischen Hakennasen oder reisen durch die Gegend um Menschen ins Unheil zu stürzen. Sie sehen sich eher als eine Art Orden an. Außerdem glauben sie an Mutter Natur und versuchen im Sinne des Kreislaufes zu handeln. Viele von ihnen haben sogar schon viel gutes getan. Glaub mir."

Fredericke scheint sich wieder etwas zu beruhigen, obwohl ihr die ganze Sache dennoch suspekt erscheint.

"In manchen Ländern haben Hexen sogar einen besonderen Stellenwert und werden als besondere Menschen geachtet, weil sie sich besonders gut mit Kräutern, Alchemie und Heiltränken auskennen. Außerdem, gerade in Einzum, denn ich weiß ja das du von dort stammst, hat man sich ziemlich zurück gezogen und wohl vergessen, dass Hexen nicht in solchen Massen auftreten, wie es in Einzum befürchtet wird."

Er sieht ihr in die Augen und merkt, dass es langsam wieder besser wird. Dennoch wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis sich die Zofe wieder ganz beruhigt hat.

"Und nun hole bitte noch etwas heißes Wasser, damit ich mich auch schnell baden kann. Wenn du noch fragen dazu haben solltest ... und ich bin sicher, die werden noch kommen ... scheue dich nicht, mich anzusprechen."

Fredericke steht auf und knickst, wieder etwas bruhigter, um ihrer Arbeit nachzugehen. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2012 [15:27] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis hatte derweil in ihrem Zimmer ihre Sachen ausgepackt und sich die Haare gekämmt. Die feuchten Handttücher hatte sie im Baderaum liegen lassen. Der Raum, in dem man sie untergebracht hatte, gefiel ihr gut - auch, weil es schon doppelt so groß war wie die Küche in ihrem eigenen Haus.

"Tja, ich sollte wirklich schnell jemanden mit Geld und Titel heiraten", sagte sie zu sich und überlegte, was sie nun tun könnte. Sie vermutete, dass Thalion nun baden und dass es irgendwann Abendessen geben würde. Aber wann das wohl war?

Sie entschied sich für das Einfachste - sie zog die Schuhe aus und warf sich mit einem guten Buch aufs Bett, darauf wartend, dass sie jemand holte.

Nach einer Weile klopfte es und Alanis rief vernehmlich 'Herein!'.

[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 18.11.2012 um 15:56.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 11. 2012 [15:52] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Fredericke beeilte sich also um noch etwas heißes Wasser nachzukippen und gab dann Thalion bescheid. Anschließend begab sie sich zu den anderen Bediensteten um Herrn Rent bescheid zu geben. Anschließend kümmerte sie sich, wenn auch etwas wiederwillig um de Wäsche.

Thalion stieg derweil in den Zuber um sich sauber zu schrubben. Merkwürdigerweise musste er immer an eine Situation in Kel'Antharas denken, wenn er hier im Zuber saß. Nur das hier keine nackten Elben im Nebenbad badeten. Er beeilte sich um Alanis nicht allzu lange warten zu lassen.

Unterdessen klopft es an Alanis Zimmer. Herr Rent steht vor der Tür und wartet darauf den Raum betreten zu dürfen. Nachdem er ein herein gehört hat, betritt er den Raum und neigt sein Haupt.

"Hat Frau Tatius noch einen Wunsch? Das Essen wird noch etwas auf sich warten lassen, da der Braten etwas braucht. Falls ihr einen kleinen Hunger verspührt, kann ich euch gerne eine Kleinigkeit zubereiten lassen, die euch nicht den Appetit verdirbt. Anonsten kann ich euch auch gerne noch etwas Tee herbei bringen."

Thalion war in der zwischenzeit fertig und zog etwas frische Kleidung an. Fredericke hatte ihm seine offizielle Kleidung gebracht. Dann ging er nach oben zu seinem Arbeitszimmer. Er betrat gerade den zweiten Stock als Herr Rent noch in Alanis Zimmer steht. Er macht kurz ein schelmisches Gesicht und schleicht sich dann langsam an den Malordomus heran. Während er mit Alanis spricht, ist der gute abgelenkt. Thalion hebt seine rechte Hand und hält ihm ein paar Finger nahe an den Hinterkopf, die er etwas hin und her bewegt. Zitieren Profil WWW ICQ | 1 | 2 | 3 | » | Letzte

Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis nickte Rent zu, sich aufsetzend. Mit den wirren, trocknenden Haaren und den nackten Füßen wirkte sie, als habe sie geschlafen, was bei der ein oder anderen Seite des Buches auch fast der Fall gewesen wäre.

"Das ist sehr umsichtig, danke, Rent. Ich hätte gerne heiße Schokoladenmilch, falls Ihr so etwas habt. Und -."

Sie brach ab, als die große Gestalt von Thalion hinter dem Faktotum erschien und Hasenöhrchen zeigte. Manchmal, aber nur ganz manchmal, machten ihre Freunde sie schlichtweg fassungslos. Alanis Mundwinkel zuckten.

"Das wäre dann alles, Rent, vielen Dank." Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 11. 2012 [16:08] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion zog schnell seinen Arm wieder weg und versteckte ihn hinter seinem Rücken, gleichzeitig trat er einen Schritt zurück, damit Herr Rent nicht gegen ihn laufen würde. Er hatte etwas Mühe sein Lachen zu unterdrücken.

Als sich der Majordomus umdreht, ist er leicht überrascht aber nicht erschrocken, als er Thalion hinter sich stehen sieht. Er nickt mit dem Kopf.

"Darf ich euch ebenfalls eine heiße Schokoladenmilch bringen, Herr Thalion?"

Thalion nickte und bedankte sich, dann geht er auf die wieder geschlossene Tür zu und öffnet diese ohne anzuklopfen. Schnell schlüpft er hinein und macht die Tür dann wieder zu. Mit einem schelmischen Grinsen lehnt er sich an die Tür.

"Alles zu deiner Zufriedenheit Alanis?" Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2012 [16:12] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Die Priesterin nickte und grinste Thalion an.

"Ah, ich sehe schon, Dein Personal hat es nicht nur mit mir schwer, sondern auch mit seinem Herrn."

Sie wies einladend auf den Schreibtischstuhl, um ihm zu bedeuten, dass er sich setzen solle.

"Danke für das schöne Zimmer. Daran könnte man sich wirklich gewöhnen." Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 11. 2012 [16:27] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 "Ab und zu erlaube ich mir einen Spaß, der keinem weh tut."

Er nimmt den Stuhl etwas näher und setzt sich. Dann sieht er sich im Zimmer um.

"Ich gestehe, ich habe die Burg auch noch nicht in ihrer ursrpünglichen Form komplett gesehen. Für die Feier mussten viele Betten aufgestellt werden. Es war nicht so luxuriös wie es manch einer vielleicht gerne gehabt hätte."

Thalion nickt zustimmend.

"Es freut mich, dass es dir gefällt und ja, ich gestehe, man kann sich daran gewöhnen."

Ihm fällt das Buch auf, das auf Alanis Bett liegt.

"Wenn du gerne liest bin ich mir sicher, gibt es für dich noch einiges in der Bibliothek zu entdecken. Man hat es gut gemeint und will gerade den außerlupianischen Gästen eine fülle an geographischen und sonstigen Informationen über Lupien zur Verfügung stellen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass sich auch Romane dort finden lassen. ... Bei Lupiansichen Besonderheiten fällt mir ein ... was hast du Fredericke erzählt? Die arme hätte beinahe vor meinen Augen einen Zusammenbruch erlitten." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2012 [16:39] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis schmunzelte, als Thalion auf die Bibliothek zu sprechen kam.

"Die Schriften über Lupien habe ich bei der Jahreswendfeier schon fast alle durchgelesen. Aber für Romane bin ich eigentlich immer zu haben - bei all den Texten über Magie, Glauben und Medizin bin ich immer froh, wenn ich meinen Kopf etwas entspannen kann."

Sie klappte das Buch zu und hielt es Thalion entgegen, damit er den Titel erkennen konnte: 'Ritter der Leidenschaften' hieß das Machwerk.

"Was Deine Magd angeht - sie hat hinter dem Spuk der Freifrau das Wirken von Hexen vermutet. Ich habe versucht ihr zu erklären, dass Hexe nicht gleich Hexe ist und dass es, wie bei allen anderen Menschen auch, gute und böse gibt. - Hat sie gekündigt oder mich verpetzt?" Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 11. 2012 [17:19] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion besah sich den Titel des Buches.

"Vielleicht kann ich da ja auch noch was draus lernen." Er zwinkert Alanis zu.

"Naja ... Fredericke kommt aus Einzum. Du hast bestimmt schon davon gehört. Dort ist man noch ziemlich abergläubisch und gibt bösen Mächten für alles mögliche die Schuld. Miese Ernten, Krankheiten, der Krug der zebrochen ist weil er aus versehen runter gefallen ist ... Hexen gehören dort, wie es scheint, zu den beliebtesten Schuldigen. Offenbar scheut man sich nicht, selbst Verwandte zu beschuldigen und schnell auf den Scheiterhaufen zu bringen. Fredericke ist nun einmal mit dieser Angst erzogen worden. Sie sagte, du hättest eingestanden mit Hexen befreundet zu sein. Ich habe ihr versucht klarzumachen, dass diese Hexen nicht das sind, was sie üblicherweise über sie erzählt bekommen hat. Aber ich denke, da werde ich noch einige Gespräche mit ihre führen müssen. Vielleicht redest du bei Gelegenheit ja auch noch einmal mit ihr. Eigentlich schien sie dir gegenüber recht aufgeschlossen zu sein. ... Im Moment natürlich eher nicht mehr."

Thalion zuckt mit dem Schultern. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2012 [17:26] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis legte das Buch wieder neben sich. Ihre Augen blitzten stillvergnügt.

"Nein, ich glaube nicht, dass Du aus diesem Buch noch etwas lernen kannst", sagte sie trocken. "Eigentlich ist es recht langweilig und es geht so gar nicht um die ritterlichen Tugenden."


Als die Rede auf die Madg kam, hob ebenfalls die Schultern.

"ich kann gerne mit ihr reden, wenn Du möchtest. Allerdings bin ich ziemlich ungeduldig mit denen, die über ihren Aberglauben nicht hinaus schauen können. Das ist natürlich die Hybris derer, die viel wissen."

Sie lächelte schwach.

"Und dessen bin ich mir natürlich auch bewußt." Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 11. 2012 [17:36] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 "Sei etwas geduldiger mit ihr, mir zuliebe. Außerdem halte ich es nicht für verkehrt Geduld mit den Unwissenden zu üben. Viele Menschen sind nicht so weit herum gekommen wie wir. Oder haben deine Erkenntnisse. Das Wissen ist tatsächlich sehr ungerecht verteilt, finde ich."

Es klopft an der Tür und nachdem Thalion herein gerufen hat, betritt der Majordomus mit zwei großen blauen Tassen auf einem Tablett den Raum. Er überreicht jedem der beiden eine Tasse mit heißer Dampfender Schokoladenmilch. Außerdem hängt ein Vanillekipferl am Tassenrand. Anschließend verlässt er wieder den Raum. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2012 [17:56] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis nahm mit einem dankbaren Nicken ihre Schokolade von dem Majordomus entgegen und schnupperte genießerisch daran. Erst als Rent den Raum wieder verlassen hatte, antwortete sie:

"Thalion, Du weißt, dass ich Dir nichts abschlagen kann." Sie nahm einen Schluck von der dampfend-heißen Flüssigkeit und seufzte dann wohlig. Es ging nichts über heiße Schokolade, wenn draußen vor dem Fenster der Herbstwind tobte. "Natürlich ist Wissen ungleich verteilt. Ebenso wie Geld, Glück, Macht und all die anderen Dinge auf dieser Welt. Aber meiner Meinung nach ist Wissen am einfachsten zu erlangen. Man muss die Augen und Ohren offen halten. Und wenn jemand schon nicht bereit ist, einem Ritter und einer Priesterin zu trauen und ihre Worte für voll zu nehmen - wie soll man dann annehmen, dass diese Person je so weit sein wird, Wissen auch annehmen zu können?" Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 11. 2012 [19:11] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 "Man kann es nicht wissen. Man kann nur hoffen und glauben."

Thalion pustet den heißen Dampf weg, der von dem Getränk aufsteigt.

"Natürlich ist es schwierig. Doch sie weiß nicht ... noch nicht ... das du eine Priesterin bist ... oder hast du es ihr gesagt? Wenn sie es nicht weiß, kannst du ihr das nicht vorwerfen.

Du darfst auch nicht vergessen, dass sie so erzogen wurde. Solche Verhaltensweisen sind schwer abzulegen. Sieh mich an. Ich bin im Sinne der Natur erzogen worden und lege das nicht ab weil ich der Meinung bin, dass es richtig ist. Ihre Eltern und Großeltern sind vermutlich auch der Meinung gewesen, um ihre Tochter zu schützen, sie entsprechend zu erziehen. Das beinhaltete eben auch den Aberglauben. Wir müssen Verständnis aufbringen und dürfen nicht sofort das Schwert ins Feld werfen. Stell dir vor, jemand käme und würde dir sagen, deine Elementelehre wäre falsch und würde dir sogar beweisen können, dass seine Lehre richtiger ist. Würdest du so einfach deine Lehre fallen lassen? Schließlich sind Generationen deiner Vorgänger dieser Lehre gefolgt und es war bisher immer richtig so."

Thalion nimmt einen Schluck von dem heißen Getränk und pustet noch einmal. Dann trinkt er erneut.

"Ich sage nicht, deine Geduld soll unendlich sein. Ich sage nur, gib ihr mehr als eine Chance." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2012 [20:43] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 "Es gibt den kleinen Unterschied, dass mein Glaube nicht dazu neigt, unschuldige ältere Menschen zu verbrennen", gab Alanis kühl zurück. "Natürlich ist nicht auszuschließen, dass ich unschuldige Menschen verbrenne." Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 11. 2012 [21:08] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion stellt die Tasse auf den Tisch und sieht Alanis nun ernst an. Er überlegt einen Moment beugt sich auf dem Stuhl nach vorne und faltet die Hände zwischen seinen Knien ineinander.

"Alanis, ehrlich, ich mag dich sehr gerne, aber solche Bemerkungen lässt du in letzter Zeit häufiger fallen. Willst du mir damit etwas Bestimmtes sagen? ... Ich meine, ich verstehe, das dein Erlebnis in Daynon sehr traumatisch gewesen sein muss und ich möchte dir gerne helfen deinen Weg wieder zu finden oder einen neuen Weg einzuschlagen, der dem alten ähnelt. Und damit will ich sagen, ich halte es für wichtig diesen oder einen ähnlichen Weg wieder zu finden. ... Diese Kommentare finde ich, ehrlich gesagt, nur beim ersten Mal komisch. Mit der Zeit schwindet ihr Unterhaltungswert drastisch und in letzter Zeit musste ich nicht nur von dir ähnliches hören, aber das nur am Rande. Ich finde, diese Ironie macht dich nicht schöner oder besser. Ich denke eher, sie hindert dich daran deinen Weg zu finden."

Das waren vielleicht sehr harte, aber auf jeden Fall sehr ehrliche Worte aus Thalions Mund und er sprach sie keineswegs herablassend sondern ernst, mit einem klein wenig Traurigkeit in der Stimme. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2012 [21:11] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis zuckte mit den Schultern, es schien sie nicht wirklich zu berühren, was Thalion sagte.

"Dieser Sarkasmus ist Teil von mir geworden - und, glaube mir, er ist nicht erst seit Daynon da. Akzeptiere ihn oder akzeptiere ihn nicht."

Sie lächelte flüchtig.


Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 11. 2012 [21:34] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lehnt sich zurück und trinkt erst einmal einen Schluck von seiner Schockomilch.

"Etwas Sarkasmus ist bestimmt nicht schlimm. Ich finde nur, du übertreibst es etwas. Die Frage die sich mir bei Sarkasmus immer wieder stellt ... Wieviel davon ist wirklich Sarkastisch gemeint?

Aber sei es drum. Ich möchte dir als Freund lediglich meine Meinung mitteilen. Was du daraus machst, ist dir überlassen. Ich akzeptiere es mir gegenüber. Möchte dich aber gleichzeitig bitten, gegenüber meinen Bediensteten etwas dosierter damit umzugehen. Sie kennen dich noch nicht so gut wie ich. Auch Imo gegenüber wäre es bestimmt nicht schlecht damit vorsichtiger zu verfahren. Er ist einfach noch sehr jung.

Hinzu kommt, die Wände hier haben Ohren. Irgendwie kommt die Peria Gazette an Informationen die sie vermutlich nur von innerhalb dieser Mauern haben kann. Entweder einer meiner Bediensteten ... was ich weniger glaube ... oder jemand, der regelmäßig hier ist und mit meinen Leuten unverfänglich spricht. Es sind bisher zwar nur Kleinigkeiten über mich gewesen, aber wer weiß was diesen Schmierenschreibern so alles einfällt und in einen Deckmantel aus Wahrheit verhüllen."

Thalion schwenkt nun seine Tasse um den schokohaltigen Bodensatz wieder in der Milch aufzulösen. Dann trinkt er den Becher mit wenigen Schlucke aus. Dann sieht er zu Alanis hinüber.

"Wann möchtest du morgen mit dem Beten beginnen? Ich stehe normalerweise zur sechsten Stunde auf. Wenn ich es richtig weiß, ist das Gesinde schon zur fünften auf den Beinen. Vor allem ist auch die Frage, wo möchtest du beten?" Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 11. 2012 [21:57] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 "Du hältst mich für einen möglicherweise schlechten Umgang für Deinen Knappen?" Alanis hob eine Augenbraue und lächelte mokant. "Eine Verderberin der Jugend? Na gut, ich verspreche Dir, nett zu Deinen Untergebenen zu sein."

Sie zog die Beine in einen entspannten Schneidersitz.

"Thalion, was glaubst Du eigentlich, warum ich sarkastisch bin? Oder warum die Menschen um Dich herum sarkastisch sind? Weil sie eher dazu neigen, über die Dinge in ihrem Inneren zu sprechen und im bitteren Hohn loszuwerden, damit sie verhindern können, dass diese sich zu sehr in sie hineinfressen. Glaube mir, diejenigen, die soviel gesehen haben wie wir und nicht sarkastisch sind, sind mir viel unheimlicher als diejenigen, die bitterböse über diese Welt und ihre Greuel sprechen."

Sie nahm noch einen Schluck Kakao.

"Beten morgen um sechs macht mich weder glücklich noch entspannt. Ich werde morgen ausschlafen und dann schaue wir weiter. Ein warmer, ungestörter Ort zum Beten wäre schön - aber auch gegen etwas im Freien hätte ich nichts einzuwenden."

[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 18.11.2012 um 22:03.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 19. 11. 2012 [18:19] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion dachte sich jetzt *Manchmal muss man einfach bei den Wölfen mitheulen, dann aber am besten Lauter*

"Natürlich bist du ein schlechter Umgang für die Untergebenen eines großen Volkshelden, wie kommst du darauf das es anders sein könnte?"

Er sieht sie gespielt fassungslos an.

"Du meinst also ich bin dir umheimlich? ... Scherz beiseite. Vielleicht verstehe ich das nicht so gut, weil ich andere Methoden verwende mit dem erlebten umzugehen. ... Eine davon ist die Methode sich jeden Tag im Geiste selbst zu quälen."

Thalion zwinkert erneut, doch Alanis wusste vermutlich, dass ein gewisser Teil Wahrheit auch darin verborgen lag.

"Ich denke, für heute sollten wir den Sarkasmus gut sein lassen und uns einen gemütlichen Abend machen. Ich denke, das Essen wird auch bald ferig sein. Ich hoffe du magst Braten? Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 20. 11. 2012 [18:26] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 "Ja, ich vermute dass Selbstkasteiung eine unglaublich gute Methode ist." Alanis grinste schief und trank dann ihren Kakao aus. Sie rutschte vom Bett und stellte die Tasse auf dem Nachttisch ab, dann schlüpfte sie in ihre Schuhe. "Und während wir uns auf den Weg zum Braten machen, kannst Du mir erzählen, warum mir eine käufliche Dame erzählt, Du habest sie umbringen wollen." Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 20. 11. 2012 [19:46] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion atmet tief ein und öffnet Alanis die Tür. Während sie langsam Richtung Treppe gehen, versucht er zu erklären, was es damit auf sich hat.

"Leider kann ich dir nicht soviel darüber erzählen, wie ich gerne würde. Ich habe mein Wort gegeben, dass ich das nicht verbreite. Nur soviel möchte ich sagen, ich habe mich in meiner Funktion als Ritter dazu genötigt gefühlt mit ihr darüber zu reden welche Gefahr von ihr ausgehen könnte und für ihre Umwelt. Und damit ich mich selbst nicht in Gefahr bringe, habe ich mich entsprechend vorbereitet, auch auf den schlimmsten Fall. Das hat eben mit eingeschlossen, dass ich im Zweifelsfall auch auf Leben und Tod gekämpft hätte. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Wenn sie so etwas selbst immer wieder lauthals erwähnen möchte, dass ich sie angeblich einmal hätte töten wollen, was in diesem Fall nicht einmal der Wahrheit entspricht, dann ist das ihre Sache. Dann muss sie auch damit rechnen, dass Leute mal bei ihr nachfragen. Ich kann dazu nur sagen, dass wir eine Übereinkunft getroffen haben, wie hoffentlich ihr Problem in den Griff zu kriegen ist und die alle anderen Menschen nicht gefährdet."

Thalion überlegt, ob er jetzt schon zuviel gesagt hat. Möglich wäre es, denkt er sich. Aber letztlich macht er sich in diesem speziellen Fall darüber keine Sorgen. Seine Erfahrung sagt ihm, dass früher oder später mehr Leute erfahren werden, was da vor sich geht. Er selbst muss da nicht das Rad weiter kurbeln. Das würde Vater Zeit schon ganz alleine machen.

Sie schlendern förmlich die Treppe nach unten und der Duft des Bratens steigt durch das Treppenhaus nach oben und wird mit jedem Schritt nach unten intensiver. Wer dabei keinen Hunger verspürt, muss schon satt sein. Im ersten Obergeschoss, hört man deutlich das Magenknurren von Thalion und er muss sich eingestehen, dass ihm schon das Wasser im Mund zusammen läuft.

Unten angekommen öffnet Herr Rent die Tür und kommt aus der Küche.

"Ach wie günstig. Ich wollte gerade bescheid geben, dass in etwa einer Viertel Stundenkerze das Essen bereit stehen wird. Die Wildhüterin ist auch schon eingetroffen. Ich war so frei euren Knappen zu bitten, sie zu holen."

Thalion nickt zustimmend.

"Dann werden wir im Speisesaal schon einmal Platz nehmen."

Sie sitzen noch keine Minute, da kommt Herr Rent hinein mit zwei Flaschen Wein und fragt nach, welchen Thalion zum Essen bevorzugt. Beide würden zu dem Braten passen. Ein wenig nach Hilfe suchend, sieht er kurz zu Alanis hinüber. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 20. 11. 2012 [20:50] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis warf einen Blick auf die Etiketten und schmunzelte.

"Zwei sehr gute Tropfen, Sir Thalion. Ich persönlich würde diesen trockenen Roten zum Fleisch bevorzugen", entschied sie unter dem Deckmantel eigener Vorliebe für ihn und warf ihm unter gesenkten Wimpern einen amüsierten Blick zu. Jaja, der Herr Ritter hatte wirklich noch eine Menge Schliff zu lernen.

Zum Thema der Hübschlerin hatte sie geschwiegen, Thalion jedoch einen verständnisinnigen Blick zugeworfen.

"Was gibt es denn zum Braten, Rent?", erkundigte sie sich interessiert. Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 20. 11. 2012 [21:50] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lächelt kurz erleichtert, dass Alanis seinen hilfesuchenden Blick verstanden hat.

"Dann würde ich sagen, tun wir unserem Gast den Gefallen und nehmen den trocken Rotwein."

Ein weiterer Blick sagt Danke.

Nachdem Herr Rent die Flasche auf dem Tisch abgestellt hat, beantwortet er Alanis Frage mit einem kurzen Nicken.

"Zum Braten wird eine Dunkelbiersoße, Brotknödelscheiben und rotes Kraut sowie buntes Gemüse gereicht. Außerdem wird es noch einen Nachtisch geben, Limonenjoghurt mit Honig und Mandelkrokant."

Thalion war selbst etwas überrascht, doch zufrieden. Offenbar nahm man Alanis zum Anlass sich von seiner besten Seite zu zeigen.

Es dauerte nicht lange, dann sammelten sich die Leute im Speisesaal und auch das Essen wurde hinein getragen. Es duftete hervorragend. Neben den Bediensteten und der Wildhüterin sind auch Therarkor und Imo anwesend. Bevor das Essen beginnt, stellt Thalion sich hin. Am Kopfende des Tisches wartet er nur einen Moment, bevor alle ruhig sind.

"Ich möchte den Anlass nutzen um ein paar Worte zu sagen, natürlich nicht zuviele, sonst wird das Essen noch kalt. Ich möchte zunächst unseren Gast offiziel begrüßen, der eine Weile bei uns bleiben wird. Alanis Tatius, Priesterin der Elemente, fähige Heilerin und mir über viele Jahre eine gute Reisegefährtin. Therakor und Imo haben sie in Amonlonde schon kennen gelernt. Als nächstes möchte ich mich bedanken, dass während meiner Abwesenheit alles so gut funktioniert hat und die Wintervorbereitungen gut abgeschlossen worden sind. Ich möchte, dass alle dieses gemeinsame Essen als Dankeschön betrachten für die gute Arbeit. Heute soll gut gegessen und auch getrunken werden. Die restliche Arbeit verschieben wir auf morgen. Ich wünsche einen guten Appetit und danke allen die an diesem Mahl mitgewirkt haben. Auch den Göttern sei ein Dank dafür."

Thalion setzt sich wieder und atmet kurz tief durch. Ein bißchen fiel es ihm immer noch schwer im Mittelpunkt stehen zu müssen. Er reichte seinen Teller an Herrn Rent, der schon die Hand dafür bereit hielt. Der Adel bekam trotz allem das Essen zuerst gereicht. Nachdem alle etwas auf den Tellern hatten, konnte das Mahl beginnen. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 21. 11. 2012 [15:02] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis hörte interessiert Thalions Worten zu. Das Schmunzeln, das sich während der schlichten Rede, die so typisch für den bescheidenen Ritter war, auf ihrem Gesicht zeigte, war auch noch dort, als sie dem Ritter einen Guten Appetit wünschte und sich dann hungrig, aber dennoch einigermaßen damenhaft, über ihr Essen her machte.

Die Qualität des Essens war ausgezeichnet und sie sparte nicht mit Lob an die Küche - einst war sie selbst eine Köchin gewesen und sie erinnerte sich noch jetzt daran, wie ihr mit jedem freundlichen Wort das Herz aufgegangen war. Dem Wein sprach die Priesterin recht ordentlich zu, so ordentlich, dass sie nach Beendigung der Mahlzeit ein klein wenig angetrunken war.

Dementsprechend glühten ihre Wangen und glänzten ihre Augen, die, die sie ungewohnterweise einmal wieder Grün trug, auch wieder grün und nicht grau wirkten. Sie beugte sich zu Thalion hinüber.

"Du Asket - eben sprachst Du noch von frühen Gebeten."

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 21.11.2012 um 15:03.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 21. 11. 2012 [19:55] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lächelte Alanis an. Tatsächlich war er überhaupt nicht angetrunken, da der trockene Wein ihm zwar zum Essen schmeckte, aber nicht genug, um sich damit betrinken zu wollen. Er stützt einen Arm auf den Tisch und legt sein Kinn auf dem Daumen ab, während er Alanis ansieht.

"Nun, ich wäre immer noch bereit dich zu wecken, nachdem ich aufgestanden bin. Aber ich denke wir können morgen auch alle mal etwas länger schlafen. Die Hühner stehen auch ohne uns auf.", zwinkert er ihr zu.

"Ich hätte nach dem guten Essen Lust auf einen kleinen Absacker. Herr Rent, wärt ihr so freundlich, einen Kräuterschnaps zu holen und eine entsprechende Anzahl Gläser. Der wird uns gut bei der Verdauung helfen."

Nachdem der Absacker die Runde gemacht hat und das Personal den Tisch abräumen wollte, hob Thalion die Hand.

"Ich würde sagen, heute bringt jeder sein schmutziges Geschirr selbst in die Küche ... abgesehen von unserem Gast." Thalion stand auf und nahm das schmutzige Geschirr von Alanis, stapelte es mit seinem eigenen zusammen und marschierte Richtung Küche. Mögliche Protestblicke von Alanis übersah er einfach. Die anderen schlossen sich dem Ritter an und damit war die Essensrunde aufgelöst. Nachdem er zurück gekommen war, bot er Alanis die Hand an, um ihr beim aufstehen behilflich zu sein. Er wollte nicht, falls der Wein doch zuviel des guten getan hatte, das Alanis betrunken wirken sollte. "Möchtest du dich lieber zurückziehen um zu schlafen oder sollen wir uns noch etwas im Kaminzimmer wärmen?" Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 22. 11. 2012 [14:03] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis brachte noch ein verdutztes 'Äh' hervor, als Thalion ihr den leeren Teller und das Besteck unter der Nase wegzog. Sie lachte kopfschüttelnd auf und blickte dem Ritter hinterher. Er würde sich wohl nie ändern, nicht in tausend Jahren.

Als er zurück kam, legte sie ohne zu zögern ihre kleine, kräftige Hand in die seine und ließ sich aufhelfen.

"Ich fürchte wenn ich mich noch einmal vor den Kamin setze, dann bin ich schneller eingeschlafen, als Du schauen kannst." Sie täschtelte leicht trunken-jovial seinen Arm. "Ich würde sagen wir sehen uns morgen früh und schauen dann, dass wir uns ein schönes Plätzchen suchen, hm?" Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 22. 11. 2012 [19:54] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion grinst sie an und nickt.

"Wie du möchtest. Ich geleite dich noch nach oben und ziehe mich dann auch zurück."

Er teilte seine Entscheidung den anderen mit und ging dann, Alanis Hand fest im Griff, zusammen mit ihr die Treppen nach oben. Es dauerte etwas, denn nach dem Essen waren auch seine Schritte träge. Ganz oben angekommen öffnet er Alanis die Tür und führt sie in ihr Zimmer.

"Ausziehen wirst du dich wohl allein müssen." Er zwinkert ihr zu und legt Alanis einen kleinen Kuss auf den Handrücken. "Ich wünsche dir eine angenehme Nacht und einen guten und langen Schlaf." Er nickt ihr kurz zu und schließt dann die Tür hinter sich. Anschließend geht er in sein eigenes Schlafgemach, welches direkt neben seinem Arbeitszimmer liegt. Er legt seine offizielle Kleidung ab, behält seine Hose und das Hemd aber noch an. Dann geht er zu seiner Reisetasche in welcher sich seine Briefe an Aleyna befinden. Diese nimmt er hervor und setzt sich dann auf den breiten Sitzsims am Fenster. Der Raum ist nicht geheizt und das muss er auch nicht. Thalion ist warm vom Essen und dem Wein. Durch das Fenster zieht es leicht hinein. Er öffnet es um die kalte frische Luft in den Raum zu lassen und atmet die Luft tief ein. Er lehnt sich zurück und stützt einen Fuß am gegenüberliegenden Sims ab und besieht sich das kleine Bündel Briefe, welches immer noch in dem Stoff eingewickelt ist, den ihm Aleyna damals gegeben hat. Da er eine lange Zeit zwischen den Papieren und Büchern gelegen hat, wirkt er fast wie gebügelt. Die Nacht ist klar und er sieht aus dem Fenster nach draußen und besieht sich den Himmel. Die Sterne Funkeln und Thalion lässt seine Gedanken schweifen. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 25. 11. 2012 [21:58] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis unternahm keine Versuche, sich von Thalion loszumachen, als er sie aus dem Raum führte. Einerseits, weil ihr seine Gesellschaft nicht unangenehm war und zum zweiten, weil es vor dem Gesinde seltsam ausgesehen hätte, wenn sie sich so abrupt dieser Höflichkeit und der Aussage, die hinter seinem Verhalten stehen mochte, entzogen hätte.

Die Priesterin kannte die Spielregeln, die für den Adel galten, inzwischen zur Genüge und richtete sich nur allzu gerne nach ihnen. Ihr lange gehegter Wunsch, eines Tages selbst einen Titel zu besitzen und durch ihn noch mehr Macht, Geld und Einfluss zu erlangen, spielte dabei natürlich eine maßgebliche Rolle.

Der Handkuss jedoch verblüffte sie und das spiegelte sich auch sehr offen auf ihrem müden Gesicht, als sie sich von dem Ritter verabschiedetet. In der letzten Zeit - seit sie die neue Robe trug - war dies öfters vorgekommen, nicht nur von Thalions Seite. Nein, es schien, als hätten auf einmal so einige Männer in ihrem Umkreis begriffen, dass sie nicht mehr die kleine schlampige Heilerin mit dem üblen Temperament war. Eine Rolle, mit der sie sich noch vor einem Jahr hatte identifizieren können. Eine Rolle, die sie zum Opfer gemacht hatte. Aber das, so hatte sie sich geschworen, würde sie nie wieder sein.

Als sie wieder alleine war, zog sie sich aus und legte ihre Kleidung ordentlich über den Schreibtischstuhl. Aus ihrem Gepäck zog sie eine zarte Chemise aus feinem Leinen, die am Kragen mit einer Kordelstickerei in Grün und Gold verziert war. Rasch schlüpfte sie hinein und flocht sich dann die Haare für die Nacht, bevor sie mit einem Seufzen in das große Bett kletterte.

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis die Priesterin Schlaf fand. Sie lauschte dem Wind vor dem Fenstern, dem Knacken des Gebälks und den Stimmen in ihrem Inneren, die gerade sehr unterschiedliche Forderungen stellten. Erst, als sich ihre Finger um die beiden Amulette geschlossen hatten, die sie zu jeder Tages- und Nachtzeit um den Hals trug und gebetet hatte, fielen ihr die Augen zu und sie sank in einen traumlosen Schlummer.


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Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion hatte eine gute halbe Stunde am Fenster gesessen, als er es dann wieder schloss und sich dann endlich zu seinem Bett begab. Er zog sein Nachtgewand an und legte sich schließlich schlafen. Die Nacht war wieder einmal durchwachsen von Träumen, von denen ausnahmsweise auch mal ein paar schöne darunter waren.

Als er am nächsten Morgen wach wurde, war es noch dunkel. Er drehte sich noch einmal um, konnte dann aber nicht mehr einschlafen. Also stand er auf und sah aus dem Fenster. Der Mond schien hell, obwohl kein Vollmond am Himmel steht. Gefrorener Reif lag auf der Wiese und den anderen Pflanzen und Bäumen. Thalion kann das glitzern sehen. Natürlich musste es kalt werden, wenn es nachts klar gewesen war. Und da es noch dunkel ist, schließt Thalion auf eine Zeit noch vor der sechsten Stunde.

Obwohl ihm nicht kalt war, als er aufgestanden ist, zog sich die Kälte nun durch die nackten Füße nach oben. Er zieht sich rasch ein paar dicke Wollstrümpfe an und die Filzpantoffeln, welche er bei seinem Einzug unter seinem Bett gefunden hatte. Anschließend schlurfte er, den Sand aus den Augen wischend, aus seinem Zimmer zum Abort. Dort stehen auch eine Schale zum Waschen und eine Karaffe mit kaltem Wasser. Einen ordentlich Schwall des kalten Nass später, welches er sich über den Kopf gegossen hat, war er richtig wach. Zum Glück hing immer ein Handtuch direkt griffbereit.

Als er wieder in den Flur zurückgegangen war, hielt er noch kurz inne, um sich zu strecken. Dabei fiel sein Blick auf die Treppe, die direkt unter das Dach führte.

  • Den Speicher habe ich mir noch nie angesehen …*, denkt er sich.

Er geht die Treppe, immer noch im Nachtgewand, nach oben bis zu der Tür. Einige Stufen knarzen ordentlich. Dann sieht er sich kurz um, ob ihn niemand beobachtet. Er legt sein Ohr erst einmal auf die Tür. Als Kind hatte er schon einmal Gruselgeschichten erzählt bekommen, von seinem Vater und da waren auf den Speichern gelegentlich mal Geister aufgetaucht und nach den Erlebnissen zur Jahreswende geht er lieber auf Nummer Sicher. Er lauscht einige Augenblicke, doch alles was er hört ist ein gelegentliches Heulen des Windes, also beschließt er die Hand auf die Türklinke zu legen und drückt diese langsam nach unten. Als die Klinke unten angekommen ist, drückt er leicht gegen die Tür, dann fester. Enttäuscht stellt er fest, dass die Tür verschlossen ist.

Er begibt sich nach unten und beschließt erst einmal sich anzuziehen. Nachdem das erledigt ist, er hat nicht seine offizielle sondern eine besser Alltagskleidung angelegt, geht er nach unten, wo das Gesinde schon tätig ist. Er bittet Edward Rent für Alanis zu späterer Zeit ihr Frühstück in ihr Zimmer zu bringen, da sie noch länger schlafen wird. Anschließend befragt er ihn nach einem Schlüssel für die Tür zum Speicher. Als er verneint, überlegt Thalion und geht anschließend zu Gunther Essenhauer. Auch wenn er hauptsächlich Hufschmied ist, so hatte Thalion genug über Schlösser in den letzten Jahren erfahren, dass er zumindest über die grobe Funktion Bescheid weiß, um Gunther erklären zu können, was er braucht. Zur Not müsste es eben eine Brechstange tun.

Während Gunther ihm schmiedet was er braucht, frühstück Thalion erst einmal. Er erklärt Imo und Therarkor beim Frühstück, was für heute für die beiden geplant ist und begibt sich dann zurück zu Gunther. Der war in den letzten eineinhalb Stunden nicht untätig gewesen und hat so etwas wie ein kleines Sortiment grobe Dietriche angefertigt. Natürlich würde die Qualität und Feinheit niemals an die Werkzeuge von Garmond heran reichen, aber für ein einfaches Speicherschloss würde es schon genügen … hofft er.

Anschließend geht er nach oben um sich um die Tür zum Speicher zu kümmern. Allerdings kommt es anders. Herr Rent erwartet ihn schon weiter oben mit den Büchern in der Hand. Auf die Frage ob die Bücher nicht noch etwas warten könnten, verneint der Majordomus, da sich über die letzten Monate einiges angesammelt habe. Schließlich war Thalion einige Zeit auf Reisen gewesen.

  • Wenn wir bis zum Mittagessen fertig sein sollten, kann ich vom Glück reden.*

Nachdem schon die Hälfte zur elften Stunde vorüber gegangen war, klopft vorsichtig und etwas zaghaft Fredericke an die Tür von Alanis Zimmer. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 29. 11. 2012 [12:32] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis hatte gut und lang geschlafen - Alkohol war eine probate Lösung, um diesen Zustand der Entspannung zu erreichen. Als es klopfte, setzte sie sich verschlafen auf und rief:

"Herein!"

Sie blickte kurz aus dem Fenster. Das trübweiße Licht ließ lediglich erahnen, dass es Tag war, doch wie spät es war, konnte sie nicht raten. Daher war auch ihre erste Frage an die Madg, welche Stunde es sei und ob Sir Thalion bereits nach ihr gefragt hatte. Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 03. 12. 2012 [20:11] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Fredericke öffnet vorsichtig die Tür und tritt zaghaft ein. Sie knickst kurz und trägt einen kleinen Beistelltisch, den sie neben Alanis Bett abstellt, hinein. Ein wenig verstört vom gestrigen Gespräch wirkt sie schon noch, aber nicht mehr ganz so schlimm. Nachdem der Tisch steht, ist sie schon auf dem Weg zu den Fenstern, um die Vorhänge vom hinteren ordentlich aufzuziehen.

“Es ist schon recht spät, Frau Tatius. Die Hälfte zur elften Stunde ist schon vorbei. Herr Thalion war schon früh wach, doch er sitzt schon seit gut zwei Stunden mit Herrn Rent zusammen und prüft die Bücher. Er hat uns aufgetragen, euch das Frühstück am Bett zu servieren.“

Fredericke geht zu dem Kleiderschrank und öffnet die rechte äußere Tür und holt ein weiteres kleines Tischchen hervor. Nachdem sie die Tür geschlossen hat, kommt sie zu Alanis zurück zum Bett und klappt die Füße aus. Damit ist das kleine Tischchen bereit um es sich auf dem Bett über die Beine zu stellen. Fredericke deckt ein Holzbrett, Besteck, eine Servierte und eine Tasse, nebst Eierbecher darauf ein und wartet, bis Alanis sich in eine aufrechte Position gesetzt hat. Nachdem das Tischchen steht, schüttelt sie ein wenig zaghaft und vorsichtig noch das Kissen hinter Alanis Rücken auf. Peinlich achtet sie darauf, sie nicht zu berühren. Dann geht sie schnell einen Schritt zurück. Sie knickst knapp, bittet kurz um Verzeihung und verschwindet kurz aus dem Raum um nur wenige Wimpernschläge später mit zwei Kannen in der Hand hinein zu kommen. Sie stellt die Kannen auf den Beistelltisch zu den anderen Dingen. Da gibt es frisch gebackene Brötchen mit und ohne Korn darauf, Brot, etwas Hagebuttenmarmelade, etwas Wurst, Käse, Rübensirup, Butter und das Ei, welches schon im Eierbecher steht. Über das Ei ist ein kleines Strickhuhn gestülpt. Außerdem steht etwas Tee bereit. Fredericke stellt sich etwas abseits des Beistelltischchens.

“In der linken Kanne ist heißes Wasser, in der rechten das häufig gewünschte Heißgetränk aus schwarzen gerösteten Bohnen.“

Fredericke hat die Hände vor dem Bauch ineinander gelegt und wartet, welche Wünsche Alanis sonst noch hat. Ein wenig unsicher sieht sie auf den Boden. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 04. 12. 2012 [11:55] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis blinzelte verdutzt ob dieser Behandlung, denn soviel Fürsorge war ihr in den letzten Jahren nicht zuteil geworden. Als sie den Eierwärmer in Hühnerform erblickte, entfloh ihr ein leises Kichern, das sie sich jedoch schnell wieder verkniff.

"Vielen Dank Frederike", sagte die Priesterin freundlich und blickte über die aufgetischten Köstlichkeiten. "Mit dem Bohnentrunk bist Du jedoch bei mir ganz falsch, den kannst Du gerne an andere durstige Menschen verteilen."

Sie rieb sich mit den Fingern die Nasenwurzel, um einen Anflug von Müdigkeit zu verscheuchen. Wieder einmal zu lange geschlafen. Mit geübtem Griff legte sie die Serviette so auf der Bettdecke ab, dass die Krümel darauf fallen würden. Sie überlegte, ob sie das Thema 'Hexen' noch einmal aufgreifen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Nicht vor dem Frühstück, das würde sicherlich schief gehen.

"Und dann kannst Du gehen, ich brauche Dich nicht mehr. Du hast sicher andere Dinge zu tun, als mir aufzuwarten", meinte sie mit einem Lächeln.

Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 04. 12. 2012 [19:56] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Fredericke knickst, diesmal ein wenig tiefer und nimmt dann wieder die Kanne mit dem Kaffee mit.

“Direkt gegenüber findet ihr den Waschraum, ebenso Karaffen mit Wasser und Tücher zum trocknen. Wenn ich euch beim ankleiden helfen soll, ruft mich.“

Obwohl Fredericke genau weiß, dass Alanis dies wohl nicht annehmen würde, gehörte es zu ihren Pflichten das Angebot zu unterbreiten. Sie schließt die Tür und begibt sich wieder nach unten um ihren anderen Pflichten nachzugehen.


Währenddessen sitzt Thalion mit Herrn Rent immer noch über den Büchern und bekommt schon leichte Kopfschmerzen von den ganzen Zahlen und Erklärungen. Er geht zum Fenster und lässt den kühlenden Wind herein um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Mit ein wenig schmunzeln im Gesicht bemerkt Thalion, dass Herrn Rent wesentlich schneller kalt wird, als es bei ihm der Fall ist.

Nach einer Weile stirbt jedoch auch bei Thalion die Hoffnung, dass sich durch die Kälte Herr Rent und seine Bücher in die Schranken weisen lassen. Also schließt er wieder das Fenster und verlässt kurz den Raum unter dem Vorwand zum Abort zu müssen. Als er kurz an der Treppe stehen bleibt, sieht er unten Fredericke mit einer Kanne in die Küche gehen. Er schließt daraus, das Alanis schon wach sein müsste und geht zu der Tür und klopft vorsichtig. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 06. 12. 2012 [13:40] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Kaum war die Zofe aus dem Raum, schob Alanis vorsichtig das Essenstablett von ihrem Schoß und stellte es auf dem breiten Bett so ab, dass es nicht herunterfallen würde, wenn sie sich bewegte. Was sie dann auch tat, indem sie vom Bett rutschte und sich erst einmal etwas Anderes als das Nachthemd anzog.

Sie entschied sich für ein graues, einfaches Kleid und die mit dem Elementezeichen bestickte Pellerine, ebenfalls aus grauem Leinen gefertigt. Auf Schuhe verzichtete sie - es war eine persönliche Marotte von ihr, ständig barfuss zu laufen, auch wenn es im Winter ihrer Gesundheit nicht immer zuträglich war.

Als sie mit ihrem ersten Anblick im Spiegel zufrieden war, wühlte sie in ihrem Rucksack herum, bis sie den kleinen, klappbaren Elementeschrein fand, den sie vor 2 Wintern aus dunklem Holz selbst geschnitzt hatte. Ihn stellte sie auf dem Nachttisch auf und betete für eine Weile stumm davor, bevor sie sich endlich dem Frühstück zuwandte.

Ein Marmeladenbrötchen und das gepellte Ei fanden ihre Duldung und sie bereitete dies und eine Tasse Tee zu. Das alles nahm sie mit zum Schminktisch, vor dem sie sich auf dem Hocker niederließ, um mit den üblichen Zutaten aus einer kleinen Truhe dafür zu sorgen, dass sie gut aussah. Kholstift und ein wenig Reispuder, dazu Haarebürsten.

Als sie beim einundzwanzigsten Strich des Bürstens war und gerade vom Brötchen abgebissen hatte, klopfte es und nachdem sie geschluckt hatte, rief sie:

"Herein!" Der Anblick des Ritters entlockte ihr ein Lächeln. "Guten Morgen, Thalion. Gut geschlafen? Was machen die Bücher?" Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 06. 12. 2012 [20:04] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion betritt den Raum, als er herein gebeten wird und schließt zügig hinter sich die Tür. Er atmet kurz durch, dann erwiedert er Alanis lächeln mit einem eben solchen.

"Guten Morgen Alanis. Du hast es also schon gehört, dass ich zum Frondienst gezwungen werde ... Wir sitzen jetzt schon seit Stunden über diesen Zahlen und besprechen die Ausgaben und die Einnahmen. Anfangs wusste ich nicht, dass ein solches Gut eine solchen Verwaltungsaufwand bedeutet. Daheim haben wir nur ein wenig schauen müssen, dass genug Saatgut für das nächste Jahr übrig blieb. Aber das hier macht mir Kopfweh. Immerhin läuft alles normal. Die Einnahmen und Ausgaben halten sich in etwa die Waage. Und es bleibt sogar noch etwas übrig. Das Fest beim letzten Jahreswechsel hat allerdings gewisse Rücklagen aufgezehrt. Aber das war abzusehen."

Thalion hält inne und runzelt die Stirn.

"Entschuldige, ich höre mich schon an wie Rent. Ich hoffe du hast gut geschlafen? Leider werde ich gleich schon wieder zurück müssen und noch etwas weiter machen. Aber in einer Stunde müssten wir fertig sein. ... Dabei fällt mir ein ... hast du Lust nachher mit mir den Speicher zu erkunden? Der Schlüssel ist schon lange nicht mehr da und ich hätte Lust auf ein kleines Abenteuer."

Er zwinkert Alanis zu. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 06. 12. 2012 [21:00] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 "Danke, ich habe geschlafen wie ein Stein. Das ist ein schöner Raum und ein tolles Bett. Daran könnte ich mich gewöhnen." Alanis hatte sich halb zu Thalion umgewendet, saß aber noch immer auf dem Hocker und bürstete ihre vom Schlaf noch an einigen Stellen wirren Haare.

"Ein Abenteuer auf dem Speicher hört sich gut an!" Ihre Augen leuchteten auf. Ein wenig Aufregung, ohne zu fürchten, dass sie zehn Minuten später wieder bis zu den Ellbogen mit Blut beschmiert war - für so etwas war sie immer zu haben. Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 07. 12. 2012 [17:31] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion lächelt.

"Schön das es dir hier gefällt. Ich würde sagen, du machst dich in Ruhe fertig und genießt den Morgen und ich werde noch schnell meine Arbeit zu ende bringen. Wir treffen uns danach und versuchen die Tür aufzukriegen. Ich habe auch schon ein paar Dietriche anfertigen lassen. Mal sehen ob wir die Tür auf bekommen."

Er neigt leicht den Kopf und verlässt dann wieder den Raum um sich in sein Arbeitszimmer zu begeben.

Nach weiteren guten eineinhalb Stunden Bücher wälzen schlägt Thalion das Buch zu und atmet durch.

"Endlich fertig ...", er streckt sich und reibt seinen Nacken. "Herr Thalion ich muss euch enttäuschen ... das war das erste von drei Büchern. Das dritte ist allerdings nur halb voll.", sagt Rent.

Thalion fällt die Kinnlade herunter.

"Für heute ist Schluss damit. Mir brummt schon der Schädel. Wir machen morgen weiter oder vielleicht übermorgen." "Herr Thalion, ich muss darauf bestehen das wir weitermachen. Das Jahr neigt sich dem Ende und ich muss die Bücher noch nach Peria schicken. Der Diplomatische Verband wünscht eine genaue Aufstellung der ..." "Nein!" Thalion steht auf. "Herr Rent, ich weiß eure gewissenhafte Art zu schätzen, aber ich brauche eine Pause. Wir machen morgen weiter. Gleiche Zeit, gleicher Ort."

Er wartet, bis Herr Rent gegangen ist und nimmt sich dann erst einmal einen Becher halb gefüllt mit Met. Dann öffnet er das Fenster um frische Luft herein zu lassen. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 09. 12. 2012 [20:59] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis verbrachte die freie Zeit damit, den Rest ihres Frühstücks zu vertilgen, da sie nach dem Aufstehen immer erst einige Zeit brauchte, bis sie wirklich Hunger bekam. Nachdem sie sich die Haare zu einem Ährenzopf geflochten und aus ihrem Gepäck eine schöne Haarspange aus Silber gezogen hatte, um das komplizierte Konstrukt zusammenzustecken, warf sie sich wieder auf das Bett und las noch ein wenig.

Eine ganze Weile später wurde es ihr jedoch zu langweilig. Sie stand auf, packte die Reste des Frühstücks auf das Tablett und machte sich dann auf die Suche nach der Küche, die sie im Erdgeschoss, gleich rechts von der großen Treppe, auch fand. Dort wollte sie das Tablett abgeben, erntete aber direkt ungläubige Blicke, als sie so unvermittelt das Reich des Gesindes betrat. Daher war sie froh, das Tablett so schnell wie möglich loszuwerden und ein wenig durch das Anwesen stromern zu können. Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 10. 12. 2012 [20:27] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Nachdem Thalion im kalten Wind seinen Met getrunken hat, ließen die Kopfschmerzen und das schwummerige Gefühl im Bereich zwischen seinen Ohren wieder nach. Er schließt wieder das Fenster und begibt sich dann zum Zimmer von Alanis. Er klopft und als er niemanden hört, öffnet er leise die Tür und wirft einen Blick hinein. Nachdem er festgestellt hat, dass Alanis nicht in ihrem Zimmer ist, geht er zum Fenster und sieht nach draußen. Als er dort nicht fündig wird, geht er die Treppe nach unten. Schließlich wird er fündig.

Zusammen machen sie sich dann auf den Weg zur Speichertür. Thalion holt noch schnell die Dietriche aus seinem Zimmer und eine Kerze. Dann gehen sie die letzte Treppe nach oben und stehen auf den Stufen vor der verschlossen Tür. Thalion legt sein Ohr an das Holz und lauscht erst einmal, bevor er mit der Arbeit anfängt. Alles was er hören kann, ist das Rauschen des Windes und durch die Ritzen der Tür dringt kalte Luft in das Treppenhaus. Die Kerze flackert gelegentlich hin und her. Er spät dann durch das Schlüsselloch um zu prüfen, ob Licht dahinter ist. Erkennen kann er jedoch nichts. Dann macht er sich an die Arbeit und fühlt mit einem der Werkzeuge das innere des Schlosses ab.

"Ich habe so etwas noch nicht oft gemacht und im Zwefelsfall könnte ich auch einfach die Türe aufbrechen. Aber das wäre ja keine Herausforderung. Da es sich hier aber um ein normales Türschloss handelt, denke ich, dass auch wir Laien es mit etwas Zeit und Geduld aufbekommen könnten."

Tatsächlich war das Schloss eines der einfachsten seiner Art. Was sollte auch auf dem Speicher wichtiges eingelagert werden. Für das Geld und die Wertsachen gab es andere und sicherere Schränke. Letztlich war dies aber auch keine große Menge und die Ideellen Wertsachen von Thalion waren für niemanden sonst von Wert.

Thalion ertastet mit dem gebogenen Metallwerkzeug eine Einbuchtung. Hier, vermutet er, müsste der Schlüsselbart seinen Dienst verrichten. Die Einbuchtung war groß, passend zum groben Schloss. Er suchte ein passenderes Werkzeug, welches einem Schlüssel ähnelte und probierte das erste Mal, den Riegel zu schieben. Natürlich klappte es nicht. Das Werkzeug rutschte ständig ab. Zum Glück schien Rost kein Problem zu sein. Immerhin blieb dem Schloss das äußere Wetter erspart. Aber er glaubte, auf dem richtigen Weg zu sein. Nach einigen glücklosen Versuchen bittet er Alanis es doch einmal zu probieren. Einige Versuche benötigte die Priesterin auch, aber schließlich hörte man ein klackendes Geräusch. Da die Neugier in Thalion nun auch wuchs, drückt er die Klinke nach unten, um die Tür zu öffnen. Zuerst schien sie sich nicht bewegen zu wollen, doch das lag nur an einigen Fußbodendielen, die an der Tür schleifen. Mit einem kräftigen Ruck öffnete sich schließlich die Tür und ein kalter Wind strömte aus dem Speicher in das Treppenhaus, welcher schließlich auch die Kerze auspustete. Zum Glück war es jedoch erst kurz nach der Mittagsstunde und auch im Winter deshalb noch hell und die beiden konnten also in den schwach ausgeleuchteten Speicher sehen. Thalion blickte sich kurz um, auch an die Decke und erkannte das Gebälk des Daches und die Dachschindeln. Er machte vorsichtig einen Schritt auf den Dielen, welche sofort protestierend knarzten. Teilweise sind dichte Spinnennetze zu sehen und eine dichte Staubschicht liegt über den vielen großen und kleinen Dingen, die scheinbar über viele Jahre hier oben ihren letzten Stellplatz gefunden hatten. Dennoch war der Speicher nicht sehr groß und es gab nur kleine Dachgaupen, durch die das Licht, aber auch der Wind eindrang. Am Ende des Giebels steht etwas besonders großes, möglicherweise ein Schrank, der mit einem Laken verhüllt worden war.

"Das Personal wird sich freuen ... noch mehr zum putzen ..."

Vor Thalions Füßen blieb ein Stück Papier liegen, welches aus irgendeiner dunklen Ecke herüber geweht worden war. Er hebt es auf und besieht es sich. Eine Kinderzeichnung gemalt mit bunter Farbe und den mit kindlicher Handschrift geschriebenen Worten Mama und Papa. Darauf zu sehen sind einige Strichmännchen, eine Sonne und ein Pferd. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 11. 12. 2012 [11:37] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis Gesicht beim Öffnen der Tür war überaus konzentriert - ob Thalion wußte, dass sie mit so etwas früher ihr Geld 'verdient' hatte? Sie legte es jedoch nicht darauf an, das von ihm zu erfragen, da sie vermutete, seine Nerven in den letzten Tagen genug strapaziert zu haben.

Als sie auf den Speicher traten, fröstelte die Priesterin ob der kühlen Luft, dennoch sah sie sich neugierig um. Durch die Dachgauben war weißer Himmel zu sehen, möglicherweise würde es in den nächsten Tagen Schnee geben, was vermutlich ihre Weiterreise nicht unbedingt angenehm gestalten würde.

Neugierig schaute sie über Thalions Arm, als er das Papier aufhob.

"Immer wieder faszinierend", sagte sie und lächelte sachte . "Kinderzeichnungen sehen wirklich überall auf der Welt gleich aus, auch wenn die Worte darüber aus unterschiedlichen Sprachen stammen."

Dann ging sie zu dem großen, abgedeckten Objekt hinüber und griff kurzerhand nach den Ecken des Lakens. Staub wirbelte auf und löste direkt einen Hustenanfall bei ihr aus, doch schließlich gelang es ihr, denn Stoff herunterzuziehen. Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 12. 12. 2012 [20:02] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion überlegte kurz, von wem in der Geschichte der Burg diese Zeichnung wohl stammen könnte. Auch wenn er es nie erfahren kann, legt er sie erst einmal vorsichtig auf einen Tisch in der Nähe. Als Alanis das schwere Laken herunterzog, kam eine Staubwolke enormen Ausmaßes auf ihn zugeweht. Schnell zog Thalion die Tür zu und hielt ungewollt die Luft an. Doch der Staub legte sich nicht so schnell, also musste auch er einige Male heftig husten. Er geht zu Alanis hinüber um zu sehen, was sie dort freigelegt hatte.

Der erste Eindruck hatte nicht getäuscht. Es ist ein Schrank mit recht großen Abmessungen. Man hatte ihn vermutlich zerlegen müssen, um ihn auf den Speicher bringen zu können. Doch das war noch nicht alles. Direkt neben dem Schrank kamen auch ein Standspiegel und eine große Truhe zum Vorschein als sich der Staub etwas gelegt hatte. Zum Glück strömte immer noch kalter Wind herein und blies etwas von dem Staub aus den offenen Dachgaupen heraus.

Der Schrank ist groß. fast einen Schritt größer als Thalion und reich verziert mit Schnitzereien. Die beiden können Tiere erkennen. Ein Hirsch, ein Hund, eine Eule und auch ein Pferd. Zumindest sind das die großen Schnitzerein, die man bei dem Licht erkennen kann. Der Schrank scheint aus massiver Eiche zu bestehen. Der Spiegel ist ebenfalls ein imposantes Stück Handwerksarbeit. Über zwei Schritt groß und extrem wuchtig in einen starken Holzrahmen eingefasst. Auch hier sind Schnitzereien am Rahmen angebracht. Doch sehen sie mehr wie Verzierungen aus, nicht wie Figuren. Oben in der Mitte jedoch kann man das Gesichte einer Figur erkennen. Ein Gesicht, welches einem Wasserspeier ähnelt. Bei näherer Betrachtung kann man sehen, dass die Verzierungen zu dem Gesicht gehören und scheinbar Arme, Beine und Flügel darstellen. Alles in allem wirkt der Spiegel irgendwie gruselig. Die Truhe wirkt dagegen eher einfach gearbeitet, dennoch nicht weniger massiv. Mittlerweile Grünspanige Kupferbeschläge verzieren die Ecken und Eisengriffe dienen dem Transport. Eine kleine Intarsienarbeit schmückt den Deckel des kantigen Ungetüms.

Thalion stellt sich etwas seitlich vor den Spiegel, betrachtet sein Spiegelbild und anschließend den Rahmen.

"Den hätte ich vermutlich auch lieber zugehangen." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 14. 12. 2012 [18:14] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis schmunzelte.

"Es ist nichts Unheimliches an dem, was offen unheimlich ist. Wir müssen nur das fürchten, was wir nicht sehen", gab sie fröhlich zurück und linste an Thalion vorbei, um ein Abbild ihrer beider im Spiegel zu haschen. Wie immer löste der Unterschied zwischen ihnen ein Grinsen bei ihr aus.

Mit dem Finger fuhr sie die Flügel der Kreatur nach, die den Spiegel bewachte, dann wandte sie sich dem Schrank zu und versuchte, ihn zu öffnen.

"Mal sehen, vielleicht machen wir jetzt einen Rundgang durch die lupianische Modegeschichte der letzten 200 Jahre", mutmaßte sie. Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 17. 12. 2012 [20:06] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Der Schrank öffnet sich, wenn auch etwas schwer, denn die Kälte auf dem Speicher hatte wohl das Holz arbeiten lassen. Als Alanis an der Tür zog, öffnete sich nur die rechte Seite. Die Größe des Schrankes war innen ebenso beeindruckend, wie von außen. Am inneren der Tür waren einige Haken angebracht, an denen allerdings nichts hing. Und auch sonst konnte man zumindest keine unmengen an Kleidung erkennen. Etwas pelziges hing an Kleiderhaken in dem Schrank. Bei näherer Betrachtung konnte man erkennen, dass es Pelzmäntel waren. Wieviele war schwer auszumachen. Nach links in den Schrank hinein ging es weiter. Selbst Thalion hätte Platz gehabt, durch die Tür in den Schrank zu gehen und sich dort aufrecht hinzustellen. Tief in der linken, noch geschlossenen Seite, scheint etwas zu blinken. Thalion steht hinter Alanis und schaut gespannt, was es sonst noch so geben könnte. Als er die Pelze erkennt, wendet er sich erst einmal ab und versucht die Truhe zu öffnen. Er sucht in der Dunkelheit nach einem Verschluss und wird fündig. Glücklicherweise ist kein Vorhängeschloss an der Truhe befestigt. Er öffnet sie und lehnt den Deckel an die Wand des Schrankes. In der Kiste befindet sich offensichtlich nichts aufregendes. Eine alte Decke und darunter ein Kettenhemd in einigen öligen Lumpen eingewickelt. Das ganze mufft recht streng und das Öl riecht schon ziemlich ranzig. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 20. 12. 2012 [16:19] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis tastete nach den Mänteln und machte sich darauf gefasst, dass Motten aufstieben würden. Der Gedanken "Jetzt geh ich durch den Schrank und steht plötzlich in einem winterlichen Wald" kam und ging schneller, dass sie noch nicht einmal sagen konnte, woher er eigentlich kam.

"Und, was ist es bei Dir?" Sie lugte zu Thalion hinüber und blickte in die Kiste hinein. "Oh. Ersatzrüstung für Dich? Ob die passt?"


Erst dann bemerkte sie, dass im linken Teil des Schrankes noch etwas verborgen war, denn das Blitzen war im weißen Licht, das durch die Fenstergauben fiel, gut zu sehen.

"Nanu, was haben wir da?", sagte sie verdutzt und ließ die Hand an der Innenseite des geschlossenen Schranktür entlang gleiten, um dort einen Verschluss zu finden - zumindest kannt sie das so bei Schränken, dass es dort einen Riegel gab.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 20.12.2012 um 16:20.] Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 22. 12. 2012 [17:00] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Tatsächlich hatten sich Motten an den Pelzmänteln wohl gütlich getan. Aber die Kälte scheint schon vor einigen Jahren den Tieren nicht gut getan zu haben. Einige der gelben Falter liegen tot auf dem Schrankboden.

Thalion zog das Kettenhemd nach oben und hielt es sich kurz vor die Brust. Es war viel zu klein und war wohl eher ein Kettenhemd für ein Kind gewesen.

"Ich denke, da würde ich noch viel Essen liegen lassen müssen, bevor ich da reingeschrumpft wäre."

Er legt das Kettenhemd auf die Seite und wühlt weiter in der Kiste um zu sehen, ob sich eventuell noch weitere Dinge unter den offensichtlichen befinden.

Als Alanis die Hand über das Holz fährt findet sie tatsächlich an der vermuteten Stelle den entsprechenden Riegel, der die linke Tür verschließt. Nach einem kurzen ziehen und einem üblichen "Klack" lässt sich die linke Seite des Schrankes öffnen. Hinter den Pelzmänteln, es sind vier an der Zahl, ist die Ursache des Blinkens auszumachen. Ein kleines Medallion, welches an einem kleinen Haken an einer Art Schmucktruhe hängt. Das ganze Gebilde steht auf einer Ablage und lässt sich ohne Probleme aus dem Schrank nehmen, wo Alanis es besser betrachten kann. Die kleine Truhe hat eine Menge kleiner Schübe und Fächer, aber auch eine größere Schublade ist zu erkennen. Als sich Alanis den Anhänger näher ansieht, kann sie erkennen, dass sich der Anhänger öffnen lässt und sich darin ein kunstvoll gezeichnetes Bild eines jungen Mannes erkennen lässt, der mit etwas Phantasie eine geringe Ähnlichkeit mit einem gewissen Freiritter hat, welcher gerade hinter ihr die Kiste durchwühlt. In den restlichen Schüben der Schmucktruhe lässt sich kaum etwas finden. Zwei einfache Ringe, die allerdings nicht nach Gold aussehen und ein einfaches Kettchen, das entweder für das Handgelenk oder auch ein Fußgelenk gedacht sein könnte.

In dem großen Fach hingegen scheint etwas interessantes zu liegen. Einige Briefe die geschrieben und versiegelt, aber wohl nie geöffnet worden sind.

Derweil betrachtet Thalion sich die Kiste etwas genauer und macht eine mögliche andere Entdeckung. Er hebt die Kiste etwas an und betastet den Boden, dann stellt er die Kiste wieder ab und hält den Arm abschätzend innen bis zu dem Boden und nimmt damit dann Maß an der Außenseite.

"Also ich denke nicht, dass handbreit dicke Bretter dazu gedient haben einen Kistenboden zu machen. Vielleicht gibt es hier einen doppelten Boden." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 23. 12. 2012 [19:35] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 "Doppelter Boden? Wie geheimnisvoll!" Alanis schmunzelte vor sich hin und trat mit ihren Fundstücken zu dem Ritter hinüber. "Schau mal, was ich hier habe. Jemand hier im Haus versteckt seine ganz private Thalion-Devotionalie in diesem Schrank. Und vielleicht noch ein paar Liebesbriefe?"

Sie drehte das Kästchen, in dem sie den Anhänger wieder aufgehängt hatte, in Thalions Richtung, so dass er sehen konnte, was sie gefunden hatte. Die Briefe hatte sie herausgenommen und blickte auf die Angaben darauf und die Versiegelung. Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 23. 12. 2012 [22:46] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion schaut skeptisch und ein wenig mißmutig auf. Er nimmt den Anhänger in Hand und betrachtet das Bild darin. Dann zieht er eine Augenbraue nach oben.

"Hm ... also wenn ich das sein sollte, dann hat die Person mich schmeichelhaft jung gezeichnet. Und ich vermute, aufgrund der Verschmutzungen durch den Staub, ich müsste schon länger in Lupien unterwegs sein, als ich es selbst weiß. Vielleicht in einem früheren Leben? ... Habe ich dir eigentlich schon einmal erzählt, dass in meinem Dorf eher an Wiedergeburt im Sinne des Kreislaufs geglaubt wird? ... Liebesbriefe habe ich übrigens noch niemals erhalten. Auch wenn ich es schmeichelhaft fände, hoffe ich nicht, dass wir hier etwas vom Personal gefunden haben, das würde vieles komplizierter machen."

Er gibt den Anhänger an Alanis zurück und betrachtet das Schmuckkästchen etwas näher. Aber für sehr interessant hält er es nicht. Die Briefe scheinen da schon eher die Neugier zu wecken. Die Briefe sind von außen an niemanden adressiert und die Siegel noch ungebrochen. Als Thalion einen Blick darauf wirft, reibt er sich kurz über das Kinn.

"Ich meine, ich hätte ein solches Siegel in einer Schublade meines Arbeitszimmers liegen. Es müsste das Siegel derer von Hesperlohe sein, was ja Sinn macht. Und es ist ein Beweis, dass es schon länger hier liegt. Also keine heimliche Verehrerin beim Personal."

Er wischt sich gekünstelt etwas nicht vorhandenen Schweiß von der Stirn. Dann wendet er sich aber wieder der Truhe zu.

"Ich bin neugierig, ob es einen geheimen Öffnungsmechanismus gibt."

Er fährt mit den Händen die Ecken und Kanten der Truhe ab und drückt mal hier und mal da und versucht es auch mit ziehen. Wenn sich eine Mechanik in der Truhe verbirgt, dann müsste sich der Mechanismus in der Nähe des doppelten Bodens befinden, denkt er sich.

Während Alanis die Briefe genauer untersucht, fällt ihr bei einem Brief auf, dass das Siegel zwar nicht gebrochen, aber über die Jahre wohl nicht mehr ordentlich haftet. Schon bei leichtem Zug löst es sich von dem unteren Papier ab. Das Papier selbst scheint auch schon nicht mehr neu zu sein. Es fühlt sich irgendwie schmutzig und staubig an und etwas vergilbt ist es auch. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 23. 12. 2012 [23:11] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis schaute Thalion über die Schulter und in die Truhe hinein.

"Vielleicht musst Du innen auf eine der Ecke der oberen Bodenplatte drücken?", mutmaßte sie und runzelte interessiert die Stirn. "Oder der Mechanismus ist in einem der Füße verborgen - also, das ist normalerweise immer so."

Sie stellte schließlich die Schmuckschatulle wieder zurück in den Schrank. Das Medaillon sah sie noch einen Moment länger an, dann schüttelte sie lächelnd den Kopf.

"Wiedergeburt, ja? Nicht unwahrscheinlich, dass zumindest ein Teil von uns eines Tages in etwas Lebendigem wiederkehrt."

Sie wandte sich wieder Thalion zu, um zu beobachten, was er tat und dabei schob sie mit dem Daumen vorsichtig das lose Siegel auf einem der Briefe nach oben. Dann zögerte sie für einen Moment.

"Darf ich ihn öffnen, Thalion. Den Brief, meine ich?" Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 24. 12. 2012 [13:50] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion befolgt den Rat von Alanis, räumt den ganzen Plunder aus der Kiste und drückt von innen auf die Ecken. Aber es bewegt sich nichts. Dann legt er die Kiste um, der Deckel ist noch offen und sucht an den Füßen und den Kanten des Bodens. Ist aber noch nicht wirklich erfolgreich.

Auf Alanis Frage antwortend, sieht er kurz zu ihr auf und nickt.

"Natürlich. Mach sie ruhig auf. Ich denke, du hast dich schon mehr als ich in die Geschichte von Burg Waldeshof eingearbeitet. Schließlich hast du geholfen Elenas Geist mit ihrem Liebsten zusammen zu führen."

Als Alanis den ersten Brief öffnete kam auch die Schrift zum Vorschein. Im schwachen Licht etwas schwierig zu erkennen, aber dennoch lesbar. Tatsächlich begann der Brief wie eine Arte Liebesbrief. Doch dann ging es weiter mit der Beschreibung von Gelüsten und Liebesspielen die einen Tholian-Roman-Schreiber hätten Rot werden lassen. Offenbar war dieser Brief eher eine Kurzgeschichte von einem Liebesabenteuer. Am Ende stand: Geschrieben von Ruth von Hesperlohe, 871 LZ

Der zweite Brief entpuppte sich ebenfalls als eine Art Roman. Hier ging es aber nicht um ein Erotisches Abenteuer sondern um die verbotene Liebe zwischen zwei Männern. Auf einem zweiten Blatt stand, wie einer der beiden zu einem Vampir verwandelt wurde. Doch die Geschichte war nicht fertig geschrieben worden und endete abrupt nach der Verwandlung. Alles in allem waren die Geschichten nicht sehr gut geschrieben. Doch in gewisser Weise konnte man Rückschlüsse über die Vorliebe zu außergewöhnlichen Beziehungen und Praktiken erkennen. Als Alanis den dritten "Roman" öffnet, erkennt sie den Titel "In Rüstung liebt sich's härter". Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 24. 12. 2012 [17:00] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis sonst recht vornehm blasse Gesichtsfarbe veränderte sich während des Lesen von Weiß zu Rosa zu Hummerfarben. Dann fing sie an zu kichern.

"Äh - das trägt nicht wirklich etwas zur Geschichte des Gutes bei. Eher -."

Sie reichte Thalion die Briefe an.

"Lass sowas nur nicht Deine weiblichen Bediensteten sehen. Das untergräbt sicherlich ihre Arbeitsmoral, sich mit solchen Schriften zu beschäftigen."


Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 25. 12. 2012 [13:45] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion hatte sich hingekniet um die Unterseite der Kiste zu untersuchen. Er richtet sich auf, runzelt die Stirn und sieht Alanis fragend an. Dann steht er auf und nimmt die Papiere an. Während er den ersten "Brief" überfliegt, kriegt er nicht nur rote Ohren. Nach und nach werden auch seine Augen größer.

"Was?", sagt er erstaunt und faltet leicht peinlich berührt das Papier zusammen. "Ich wusste nicht, dass sowas geht." Er räuspert sich. Er wirkt ein wenig verstört und macht einen Schritt zur Seite, dabei haut er mit dem Fuß an die Kiste und fällt beinahe hin, doch er kann sich gerade noch an dem Schrank festhalten. Die Kiste fällt dabei auf den eigenen Deckel, der mittels Scharniere daran befestigt ist und schließt sich dabei. In der Kiste ist anschließend ein Klacken und Rumpeln zu hören. Nachdem Thalion wieder einen sicheren Stand hat, gibt er Alanis die Papiere zurück.

"Bitte gib sie mir, wenn wir wieder unten sind. Ich werde sie dann wohl am besten wegschließen ... oder vernichten. Und nun lass uns nachsehen, was da in der Kiste passiert ist."

Er widmet seine Aufmerksamkeit wieder der Kiste. Vorsichtig hebt er den Korpus vom Deckel ab und klappt den größten Teil der Kiste wieder nach unten. Dabei kommt zuerst ein weiterer Deckel zum Vorschein, der das geheime Fach abgedeckt hat und anschließend ein Buch in einen braunen Ledereinband gebunden. Auf dem Buch ist das Wappen der von Hesperlohes in das Leder punziert worden. Außerdem liegt noch ein gefüllter Lederbeutel neben dem Buch. Thalion hebt zuerst den Lederbeutel auf und wiegt diesen in der Hand.

"Könnten Münzen sein. Da hat wohl jemand seine Kiste nicht leer gemacht, nachdem er von einer Reise zurück gekommen war."

Er reicht Alanis den Beutel und nimmt dann das Buch in die Hand. Er betrachtet es zunächst von außen, bevor er es öffnet. Außer dem Wappen ist nichts zu erkennen. Nachdem Thalion es aufgeschlagen hat, liest er ein Datum. Das Jahr 771 und den Namen Ewald von Hesperlohe. In dem Buch ist fein säuberlich aufgeführt, wer Ewald einen Gefallen schuldete und wen er bestochen hatte und wieviel Geld geflossen war. Die schmutzige Wäsche von vielen Adeligen im Umkreis vom Beginn des Stammbaumes der von Hesperlohes. Alles schon fast 200 Lupianische Jahre alt.

"Unglaublich." Thalion schüttelt den Kopf. "Dieses Buch hätte vor 200 Jahren wohl jede Menge Schaden anrichten können, wäre es in den falschen Händen gewesen."

Er reicht es Alanis.

"Ich würde sagen, das ist echte Geschichte der Hesperlohes." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 25. 12. 2012 [21:27] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis steckte die Briefe in ihren Ausschnitt - sie hatte keine Tasche dabei - und betrachtete sich amüsiert Thalions kirschrote Ohrenfarbe. Als jedoch der Inhalt der Kiste zum Vorschein kam, rückte sie neugierig näher.

Den Beutel wog sie prüfend in der Hand.

"Ah, wie schön, das riecht nach einer Jahresendsonderzahlung für Dein Personal, oder?" Sie legte den Beutel vor ihren Füßen ab, als kurze Zeit danach das Buch folgte. Erst runzelte sie irritiert die Brauen, als er von der wahren Geschichte redete. Doch dann schlug sie das Buch auf und überflog einieg Seiten. Ein Pfiff löste sich von ihren Lippen. "Das ist ziemlich interessant. Es gibt in diesem Gemächer niicht zufälligerweise noch ein paar geheime Schätze?" Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 26. 12. 2012 [11:15] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 "Sonderzahlung für das Personal?" Thalion überlegt kurz. "Gute Idee!" stimmt er zu.

Er dreht sich kurz um und lässt den Blick über die restlichen Dinge gleiten.

"Wer weiß, was sich in Burg Waldeshof noch verbirgt. Allein die Götter werden wissen, was es noch zu entdecken gibt. Einen zugemauerten Treppenaufgang haben wir ja schon zur Jahreswende gefunden."

Er sieht wieder zu Alanis und hält die Hand auf, um das Buch wieder an sich zu nehmen.

"Ich werde das wohl am besten erst einmal sichten und dann gut wegschließen. Nicht, dass es noch irgendwelche Konflikte auslöst, die wir noch nicht absehen können. Wäre ja nicht das erste Mal."

Er prüft noch einmal das innere der Kiste um sicher zu gehen, dass er nichts übersehen hat.

"Ich würde sagen, für heute haben wir genug entdeckt. Sollen wir nach unten gehen? Ich kriege langsam Hunger." Zitieren Profil WWW ICQ Erste |« | 1 | 2 | 3 | 4 | Letzte

Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis reichte dem Ritter ohne zu zögern das Buch und nahm dann den Beutel mit dem Geld wieder auf.

"Ja, lass uns nach unten gehen. Und essen - Du weißt ja, dass ich immer hungrig bin."


Sie musterte ihn ruhig, während sie sich anschickte, die Schranktüren zu schließen und das Tuch zumindest wieder über den Spiegel zu ziehen, damit sich die Bediensteten, so sie denn auf den Speicher kamen, nicht erschreckten.

"Und dann können wir ja ein wenig meditieren und uns mit uns selbst befassen." Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 28. 12. 2012 [17:23] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion nickt. Er hilft Alanis noch kurz bei dem Tuch und baut die Kiste wieder so zusammen, wie sie gehört. Dann geht er, zusammen mit ihr, wieder nach unten. Er schließt die Tür, die nun nicht mehr verschlossen werden kann.

"Ich werde ein neues Schloss einbauen lassen, damit man den Speicher wieder verschließen kann und lass uns gleich sichten, wieviel Geld in dem Beutel ist. Dann können wir es ihnen gleich geben."

Sie setzten sich kurz in Thalions Arbeitszimmer und schütteten das Geld aus dem Beutel auf den Tisch. Thalion verteilt das Geld mit der Hand und sortiert die Münzen. Es kommen einige Silber zusammen und weniger Kupferstücke. Alles in allem bleiben für jeden Bediensteten, wobei Therarkor und Imo mit eingerechnet sind, drei Silberschwingen und zwei Kupferklauen. Die restlichen drei Silber und fünf Kupfer, die sich nicht mehr aufteilen lassen, packt er in den Beutel zurück und gibt sie Alanis als Finderlohn. Das Buch schließt er anschließend in einen Schrank weg und nimmt den Schlüssel an sich.

Anschließend gehen die beiden nach unten, um etwas zu Essen. Dabei überlässt er es Alanis, das Geld an Fredericke, Paula und Herrn Rent zu übergeben. Dabei hat er im Hinterkopf, dass sich damit die Beziehung gerade zu Fredericke , vielleicht etwas verbessern lässt. Gleichzeitig eröffnet er Herrn Rent, dass der Speicher bei Gelegenheit einmal gesäubert werden muss, es aber damit keine Eile hat.

Anschließend essen die beiden in Ruhe und ziehen sich dann in Thalions Arbeitszimmer zurück. Dort ist es wärmer als in anderen Räumlichkeiten und sie sind ungestört. Thalion holt zwei Felle aus seinen Reisetruhen und kniet sich mit einem Bein vor Alanis ab. Er legt das dicke Schaffell auf den Boden zu ihren Füßen.

"Das letzte Mal sagtest du, ich glaube es war in deinem Zimmer bei Kassandra und Malglin, du hättest Angst vom Bett zu fallen und meditierst daher lieber auf dem Boden."

Er sieht zu ihr auf und zwinkert.

"Das habe ich mir gemerkt." Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 13. 01. 2013 [20:56] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis quittierte Thalions Idee, sie das Geld verteilen zu lassen, mit einem Nicken und einem Lächeln, dennoch wirkte sie dabei ein wenig unbehaglich. Aufgaben wie dieser kamen ihrer Meinung nach einer Burgherrin zu und sie war weit davon entfernt, eine zu sein.

Ob Thalion in dieser Richtung Interessen hatte? Der Gedanke verdutzt Alanis nachhaltig und beschäftigte sie auch noch, als sie sich schließlich in Thalions Arbeitszimmer gegenüber standen und er ihr das weiche Fell zu Füßen legte.

"Was Du Dir so alles merkst", sagte sie mit einem Lächeln und ließ sich mit einem Seufzen nieder. "Damals hatte ich so meine Probleme mit dem meditieren, inzwischen ist es wieder wie eine zweite Haut, in die ich schlüpfen kann, um mich zu entspannen." Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 17. 01. 2013 [18:29] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Falls Thalion tatsächlich daran interessiert sein sollte, Alanis den Hof zu machen, deutet erstmal nichts weiter darauf hin.

Nachdem sich die beiden auf den Fellen hingesetzt hatten, schlägt Thalion die Beine übereinander. Er nickt.

"Ich kann dich gut verstehen. Am Anfang war es auch für mich schwierig, doch irgendwann kam ich an dem gleichen Punkt an, an dem du jetzt auch schon bist. Aber ich möchte dir noch eine Warnung mitgeben. ... Wenn man sich zu tief und zu lange in eine Meditation hinein begibt, kann man sich auch in sich selbst verlieren. Dies geschieht dann, wenn man sich immer tiefer sinken lässt und diesen Prozess nicht stoppt. ... Ich habe häufig trainiert mich an den Rand dieses Zustandes zu bringen, damit ich ...." er stockt kurz und atmet kurz duch "... damit ich mich im Falle einer Gefangennahme den Feinden zumindest geistig entziehen kann. Ist man so tief in sich versunken spürt man den eigenen Körper so gut wie nicht mehr und ich hoffe, falls es so weit kommen sollte, einer Folter entgegen wirken zu können. ... Oder mich einfach so tief in mich zu vergraben, dass ich nicht mehr aufwache. Kein Feind dürfte Spaß daran haben einen geistlosen Körper gefangen zu halten. ... Es ist ein Dolch, den einem niemand abnehmen kann."

Für einen Augenblick lang sieht er mit einem leeren Blick an Alanis vorbei, dann blinzelt er, sieht ihr in die Augen und lächelt. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 18. 01. 2013 [08:07] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis legte den Kopf zur Seite und blickte schräg zu Thalion hoch.

"Dir ist schon klar, dass ich das alles weiß, oder? Nur, weil ich eine Zeitlang nicht dazu fähig war, mich in den Elementen zu versenken, heißt das nicht, dass ich es nicht vorher konnte."

Sie faltete die Hände im Schoß und lächelte lieblich.

"Übrigens ist auch der umgekehrte Fall möglich. Wenn Du die Meditation nicht nach innen, sondern nach außen kehrst, dann kannst Du mit genug Übung jeden Punkt an dieser Welt erreichen - und ihn manipulieren." Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 18. 01. 2013 [09:12] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion schüttelt den Kopf.

"Ich wusste nicht, dass das versenken in die Elemente derart der Meditation ähnelt. Ich vermute das es sich bei der Magie dann ähnlich verhalten dürfte. Wenn ich den Kontakt zu den Göttern suche konzentriere ich mich zwar, empfinde es aber nicht wie eine Meditation."

Als Alanis ihm den umgekehrten Fall schildert, sieht er grüblerisch nach unten.

"Das habe ich noch nie versucht und es war mir auch nicht bewusst, dass es solche Auswirkungen haben kann. Vermutlich liegt es daran, dass meine Meditation fast immer das Ziel hat, ein Zwiegespräch mit meinem Begleiter zu führen."

Er sieht sie wieder an.

"Vielleicht sollte ich das einmal ausprobieren. Hast du damit schon Erfahrung gesammelt und kannst mir ein paar Ratschläge geben?" Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 21. 01. 2013 [13:23] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 "Du erwartest von mir, dass ich Dir meine Tricks verrate?" Alanis tat erschrocken, doch das schelmische Glitzern in ihren Augen strafte ihren Tonfall Lügen.

"Der Kontakt zu den Elementen ist auch ein Zwiegespräch - mit dem kleinen Unterschied, dass die Elemente nicht antworten, da sie nicht lebendig sind. Durch das Einfühlen in die Elemente jedoch gelingt es uns Elementarklerikern, Ungleichgewicht zu sehen und die Elemente zu bitten, dieses auszugleichen."

Sie dehnte sich ein wenig, dass ihre Gelenke knackten.

"So ein Zwiegespräch ist eine gefährliche Sache, dessen bist Du Dir bewusst, oder? Ein geübter Partner kann die Wälle eines ungeübten Menschen ohne große Probleme überrennen." Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 24. 01. 2013 [18:36] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Thalion nickt.

"Es ist mir durchaus bewusst, dass so etwas vielen, wenn nicht gar allen Mächten mindestens in der näheren Umgebung Tür und Tor öffnet. Zudem ist es eigentlich auch nicht meine Intention mit den Elementen in Kontakt zu treten, dass ist etwas für Leute, die wissen was sie tun. Für dich also. Vermutlich ist es gar nicht so klug, mich allem zu öffnen was sich so in meiner näheren Umgebung aufhalten könnte."

Thalion grübelt kurz und zwirbelt an seinem Kinnbart herum.

"Wenn ich es mir so genau überlege, überwiegt heute doch eher meine Vorsicht als meine Neugier. Vielleicht probiere ich es irgendwann einmal aus. Aber ich denke, heute lieber doch noch nicht."

Er richtet ich auf und begibt sich in eine entspannende Haltung.

"Wie wäre es, wenn wir mit der Meditation beginnen?"

Er schließt seine Augen und atmet ruhig und lange ein und aus. Nach einigen Atemzügen öffnet er kurz wieder die Augen und sieht nach, ob Alanis auch schon begonnen hat. Zitieren Profil WWW ICQ Verfasst am: 30. 01. 2013 [11:07] Bearbeiten Löschen Alanis Tatius Adept Dabei seit: 23.10.2008 Beiträge: 460 Alanis hatte die Schuhe abgestreift und die kleinen Füße unter sich gezogen, als sie sich bequem in den Schneidersitz setzte und kerzengerade aufrichtete. Die Augen entspannt geschlossen, ihr Gesicht präsentierte sich Thalion ernst und ausruckdruckslos.

Ihre nach innen gerichtete Meditation offenbarte dasselbe wie immer - eine große, alles verschlingende Leere, in deren Mitte sich tapfer ihr eigenes Sein schlug, das sich mit aller Macht gegen das auszudehnen suchte, was es zu nihilieren suchte.

Daher wandte sich sich nach außen, spürte den Elementen nach und machte sich ein Bild von ihrer Umgebung, ohne jedoch das Sein zu berühren, das sich bei ihr befand.

Zeit verging, was sie spürte, was sie sie jedoch nicht in Kategorien wie Minuten oder Stunden hätte pressen können. Zitieren Melden Profil WWW ICQ AIM PM Verfasst am: 14. 02. 2013 [09:18] Bearbeiten Löschen Thalion Halbgott Themenersteller Dabei seit: 17.05.2002 Beiträge: 14337 Nach dem kurzen Blick auf Alanis, der lediglich von Neugier getrieben war, schloss auch Thalion wieder die Augen und versenkte sich in seine Meditation.

Wie lange er meditierte, hätte auch er nicht sagen können.

Doch auch wenn er sich nicht nach außen öffnete, so war es bei ihm stets so, dass der Schirm den er immer um seinen Geist aufrecht erhielt, in der Zeit der Meditiation nicht existent ist.

In seinem inneren sitzt Thalion an seinem ruhigen See, lehnt an einen Baum und betrachtet die ruhige Oberfläche

"Wird dann alles wieder gut?", hört er ein nachhallen in der Ferne seines Geistes.

  • Diese Stimme ... das war Sarabandes Stimme*

Die Welt um ihn herum scheint sich aufzulösen. Er gleitet aus seiner Meditation heraus ... glaubt er ... Als er die Augen schließlich aufschlägt, fragt er sich einen Augenblick wo die Farben geblieben sind ... und Alanis ... und sein Arbeitszimmer ....

....

Es sind Stunden vergangen bevor er wieder die Augen in seinem Arbeitszimmer öffnet. Vielleicht ist Alanis schon länger fertig und fragt sich, warum er nicht wach wurde. Zitieren Profil WWW ICQ Erste |« | 2 | 3 | 4 |