Reisen durch Pendra

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Mealan Geselle Dabei seit: 19.06.2006 Beiträge: 559 Nachdem die Nacht im Schwarzen Kater noch recht lange war und man den Erfolg des vergangenen Tages ausgiebig feierte, reist Mealán am kommenden Morgen zusammen mit anderen Gefährten weiter. Der Weg führt sie zusnächst nach wie vor durch Pendra, über Felder, Wiesen und durch dirchte Wälder. Als sie an einem größeren Bach Rast machen, zieht sich Mealán von der Gruppe zurück und geht hinunter ans Ufer. Dort setzt er sich hin und denkt über das Geschehene nach. Seine Gedanken kommen, wie so oft an dem heutigen Tag, ständig auf das eine Thema zurück. Er denkt an den Geist des Wassers, dem er in der Geisterwelt begegnete und an das Geheimnis, welches er dem Geist anvertrauen musste. Diese eine Sache, über die er sich eigentlich nie groß Gedanken gemacht hatte, beschäftigen ihn nun sehr. Natürlich soll es ein Geheimnis bleiben, deshalb muss er dem Geist des Wassers auch ein Opfer bringen. Genau das will er auch tun, aber er will eigentlich noch mehr. Sollte er sein Verhalten, was dieses Thema betrifft, nicht ändern? Nicht alles, was er je unbedacht an sich nahm, hätte er wirklich nehmen sollen. Und nicht alles von dem hätte er einfach behalten sollen. Hatte ihn Faeanas, sein elbischer Freund und Lehrer nicht beigebracht, nur das zu nehmen, was man wirklich zum Leben brauchte? In Hinblick auf die Natur mit all ihren Wesen und Schöpfungen Leylindas hatte er diese Lektion schon lange gelernt. Nun heißt es, die gleiche Lektion in Bezug auf das Zusammenleben mit Menschen zu lernen. Es ist im Grunde das selbe und auch die Macht der Verführung ist die gleiche: Es ist wie wenn man mit einem gespannten Bogen einem prächtigen Hirsch gegenüber steht, bereit ihn zu erlegen. Nicht, weil man Hunger hat, sondern weil man gierig nach Ruhm und dem Gefühl der Überlegenheit ist.

Mealán steht mit diesen Gedanken auf, öffnet seinen Beutel mit den Edelsteinen, nimmt diese heraus, tritt ans Ufer heran und schaut auf seine offene Hand. Er schaut auf die Edelsteine. Sieht, wie sie in der Sonne glitzern und funkeln. Er schließt die Hand mit den Steinen.

"Diese edlen Steine opfere ich Dir, Geist des Wasser. Du sollst sie an Dich nehmen und, wenn es Dir beliebt, sie jenen in die Hände spühlen, die sie wirklich dringend benötigen. In Faeanas Namen und bei seiner Seele gelobe ich, dass ich von nun an nur noch das an mich nehme und behalte, was ich für mich auch wirklich benötige oder was der Erfüllung meiner Aufgaben dienlich ist. Die Göttin Leylinda sei meine Zeugin."

Mit diesen Worten schleudert Mealán die Edelsteine in den Bach hinein. Er steht am Ufer und beobachtet das Reflektieren der Sonne in den Steinen, dass immer tiefer hinab sinkt, schwächer wird und letztendlich verschwindet. Nach ein paar stillen Augenblicken hört Mealán, wie Jogvan nach ihm ruft. Der Tross mag weiterziehen. Er dreht sich um und geht den schmalen Pfad vom Ufer hinauf zum Weg. Seine Weggefährten haben sich schon reisefertig gemacht und warten auf ihn. Er nimmt seine Sachen und die Gruppe setzt die Reise fort. Nach einigen Schritten kommen ihnen ein paar ärmlich gekleidete Jungen entgegen. Bewaffnet mit mehrzackigen Speeren unterhalten Sie sich über den Fischfang und wo es die dicksten Fische im Bach gibt. Mealán schaut ihnen nach und sagt leise zu sich: "Nur der Geist des Wassers weiß, was diese Jungen heute im Bach fangen werden..."